Auf Sicht fahren

BSOZD.com-News München. (pressrelations) –Auf Sicht fahren

Der Start in den Oktober verlief für die Anlegerzunächst verheißungsvoll: Der Dow Jones durchbrach seinen Widerstand bei 10.000 Punkten, rund 80 Prozent der Quartalsberichte der US-Konzerne (S P 500) für das 3. Quartal 2009 übertrafen die Analystenschätzungen und die Risikoprämien im Anleihenmarkt sanken weiter.

Doch in der zweiten Oktoberhälfte gaben die Aktienmärkte im Zuge wieder aufkeimender Sorgen nach. Gründe: Die Verbraucherdaten in den USA fielen enttäuschend aus, einer der größten US-Finanzierer von Gewerbeimmobilien ging Pleite und der Durst einiger Banken nach Eigenkapital ist noch nicht gelöscht.

Es sieht so aus, dass Anleger wieder vorsichtiger und vermehrt auf Sicht fahren. Dahinter dürfte die Einschätzung stehen, dass von den Kapitalmarktakteuren bereits ausreichend Vorschusslorbeeren verteilt wurden:

Zum einen scheint das Bild steigender Konjunkturindikatoren bereits größtenteils in den Köpfen der Marktteilnehmer verankert. Mit dieser hohen Erwartungshaltung dürfte es somit zunehmend schwieriger werden, das positive Überraschungsmoment aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig sind Enttäuschungen nicht auszuschließen.

Zum anderen scheint mit Blick auf die Gewinnerwartungen für 2010 die Messlatte der Marktteilnehmer bereits recht hoch gesteckt. So wurden die Prognosen im Jahresverlauf 2009 sukzessive erhöht. Die (von IBES) befragten Analysten gehen mittlerweile von einem durchschnittlichen Gewinnwachstum für 2010 von gut 22 Prozent für den S P 500 bzw. rund 30 Prozent für den EURO STOXX 600 gegenüber dem Vorjahr aus. Auch wenn die Gewinnentwicklungen z. T. durch Basiseffekte verzerrt sind (u. a. niedrige Gewinnbasis im Finanzsektor), scheint der Spielraum für zukünftige positive Überraschungen zunehmend kleiner zu werden.

Kein weiteres Kursfeuerwerk

Zwar dürften unverändert hohe Cashbestände vieler Anleger und der Mangel an Anlagealternativen die Aktienmärkte weiter stützen. Trotzdem kann auch mit Blick auf die spürbar gestiegenen Kurs- und Bewertungsniveaus kein weiteres Kursfeuerwerk erwartet werden. Hierzu bedürfte es einer Bestätigung der Nachhaltigkeit des steigenden Trends der Konjunktur und der Unternehmensgewinne.

In diesem Szenario erscheint es daher ratsam, als Anleger wieder verstärkt auf Sicht zu fahren. Andererseits bieten sich für Investoren, die noch nicht auf den Zug aufgesprungen sind, neue Möglichkeiten, Zwischenstopps für strategische Investments zu nutzen.

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