Bahn baut weiter mit Höchstleistung: 2011 rund 630 Millionen Euro für Erhalt und Modernisierung des Schienennetzes in NRW
In acht Baukorridoren wird schwerpunktmäßig auf Hauptstrecken und in großen Bahnknoten gearbeitet – Umfassende Kundeninformation
(Düsseldorf, 14. März 2011) Die Deutsche Bahn setzt die Modernisierung ihrer Infrastruktur mit Hochdruck fort. Insbesondere auf den Hauptstrecken und in den Bahnknoten werden bundesweit im Jahr 2011 fast 1.600 Weichen und 2,5 Millionen Tonnen Schotter ausgetauscht sowie fast 4.000 Kilometer Schienen und rund 2 Millionen Schwellen erneuert. Bundesweit werden in diesem Jahr rund 4,2 Milliarden Euro in das bestehende Netz investiert.
Eine der größten Maßnahmen findet im sogenannten Ost-West-Korridor auf dem Abschnitt zwischen Berlin-Hannover-Bielefeld in der Zeit von April bis August statt. Im aktuellen Fahrplan sind die umfangreichen Auswirkungen bereits berücksichtigt.
Daneben wird es 2011 in NRW acht große Korridorprojekte geben. Dazu gehören u. a. die Strecke Oberhausen ? Emmerich mit Gleiserneuerungen und der Großraum Köln mit Weichenerneuerungen und dem Bau von Schallschutzwänden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Strecke von Hagen über Hamm/W bis Gütersloh, hier müssen z.B. in Schwerte/R 17 Weichen erneuert werden und in Unna-Bönen werden Schallschutzwände errichtet.
„Wir setzen unsere Bauoffensive fort: Um die Leistungsfähigkeit unseres Netzes zu erhalten und weiter zu erhöhen, fließen rund 630 Millionen Euro in die Infrastruktur von Nordrhein-Westfalen“, erläutert Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter für das Land NRW bei der Vorstellung der Baumaßnahmen. Im letzten Jahr wurden rund 220 Weichen ausgetauscht, 700 Kilometer Schienen und 290.000 Schwellen erneuert sowie rund 650.000 Tonnen Schotter eingebaut. In diesem Jahr liegen die Schwerpunkte u.a. bei der Fertigstellung von elektronischen Stellwerken (ESTW) in Euskirchen, Gremberg und Emmerich.
Dabei hat sich das frühzeitige Bündeln von Baustellen in den sogenannten Korridoren sowohl bei der Bauplanung wie vor allem auch bei der Kundeninformation bewährt: „Wir wollen unsere Kunden frühzeitig und umfassend informieren. Das Wichtigste: nahezu alle größeren baubedingten Fahrplanänderungen sind schon heute in den Verkaufs- und Informationssystemen enthalten“, führt Herbert Dopstadt, Leiter Fahrplan, Regionalbereich West der DB Netz AG, aus. Trotz des intensiven Baugeschehens bleiben deshalb die Auswirkungen für die Bahnkunden noch geringer als in den letzten Jahren.
Fahrplanauswirkungen durch Baumaßnahmen Ost-West-Korridor
Die betroffene ICE-Relation Berlin – Hannover – Wupper/Ruhr – Köln ist in das bundesweite Fahrplangefüge des Fernverkehrs mit wichtigen Anschlussverknüpfungen in Hannover eingebunden. Aus diesem Grund ist die Ankunfts- und Abfahrtszeit in Hannover Hauptbahnhof vorgegeben und kann nicht verändert werden. Die durch die Bauarbeiten entstehenden Fahrzeitverlängerungen werden in Richtung Ruhrgebiet getragen. Allerdings stehen auch hier aufgrund des dichten Zugverkehrs nur bestimmte Zeitfenster für eine Weiterfahrt bis Köln zur Verfügung.
Um eines dieser Zeitfenster zu erreichen, muss ein Teil der entstandenen Reisezeitverlängerung ausgeglichen werden. Hierzu gehört u. a. die Reduzierung der Haltezeit in Hamm, wodurch das Vereinigen und Teilen der beiden Zugteile Hamm – Düsseldorf und Hamm – Wuppertal – Köln leider nicht mehr möglich ist. Beide Zugteile fahren von/nach Köln über die nachfragestärkere Ruhrrelation Dortmund – Essen – Düsseldorf. Darüber hinaus enden und beginnen im Bauzeitraum alle ICE-Züge von bzw. nach Berlin in Köln Hbf. Auf der Relation Bonn – Köln werden die ICE zum Teil durch IC-Züge ersetzt.
Wuppertal und Hagen werden bis auf einen Frühzug nach Berlin und einen späten Zug aus Berlin nicht angefahren. Die Reisenden müssen mit Nahverkehrszügen bis Hamm fahren und dort umsteigen. Eine andere Möglichkeit ist, mit dem alle zwei Stunden weiterhin verkehrenden Intercity bis nach Bielefeld zu fahren; dort erhalten Reisende Anschluss an den ICE nach Berlin. Auch der Düsseldorfer und der Köln/Bonner Flughafen können für die Zeit der Bauarbeiten nicht vom ICE angefahren werden.
Für die IC-Linie 55 Leipzig-Hannover-Dortmund-Köln entfallen während der Bauzeit die Halte in Minden und Bad Oeynhausen. Zwischen Herford und Köln wird ein Pendelverkehr eingerichtet, in Bielefeld besteht alle 2 Stunden Anschluss an den ICE nach und von Berlin. Die Relation Herford – Hannover wird mit Zügen des Nahverkehrs (bzw. ICE ab Bielefeld, s.o.) bedient.
Service und Kulanz während der Bauarbeiten
Die Auswirkungen auf die Fahrpläne der ICE- und Intercity-Linien vom 11. April bis zum 27. August sind bereits in alle Auskunftsmedien der DB integriert. So erreichen Fahrgäste aus Nordrhein-Westfalen und Stuttgart/Frankfurt am Main Berlin etwa 40 Minuten später, in der Gegenrichtung starten die Züge in der Bundeshauptstadt etwa 40 Minuten früher.
In den Zügen und auf den Bahnhöfen ist zusätzliches Servicepersonal im Einsatz. In allen ICE- und IC-Zügen zwischen Berlin und Hannover bzw. Braunschweig, deren Fahrzeit sich durch die Bauarbeiten über 30 Minuten verlängert, bietet die Deutsche Bahn einen erweiterten Service an. Reisende in der 1. Klasse des ICE erhalten eine kleine Leckerei und zusätzlich zu den Tageszeitungen ein erweitertes Leseangebot. Für die Fahrgäste in der 2. Klasse des ICE gibt es eine Aufmerksamkeit und von Montag bis Freitag eine kostenlose Tageszeitung. Den Reisenden in den IC-Zügen bietet die DB ebenfalls eine kleine Aufmerksamkeit, werktags eine Tageszeitung und zusätzlich in der 1. Klasse ein besonderes Leseangebot. Vom Ost-West-Korridor betroffene Pendler, die Inhaber einer Jahres- oder Zeitkarte sind, werden von ihrem Abocenter angeschrieben und erhalten aus Kulanz für die Zeit der Baumaßnahme einen anteiligen Betrag des Fahrkartenwerts erstattet. Stammkunden mit einer BahnCard werden gesondert informiert.
Baustelleninformation
Dort wo es Änderungen gibt, informieren wir über Baustellen und Fahrpläne – frühzeitig und zuverlässig. Bahnkunden erhalten bei den DB-Verkaufsstellen, am kostenlosen BahnBau-Telefon (Tel. 0800 599 66 55), im Internet und an den DB-Automaten auch für die Baustellenzeiträume Auskünfte auf der Basis des tatsächlichen Fahrplans. Ebenso aktuell und immer an der richtigen Stelle informiert „Max Maulwurf“, der Baustellenbotschafter der DB. Mit Plakaten, Broschüren, Anzeigen und Aushängen (Gesamtauflage 2010 fast 20 Millionen Druckstücke) sind die aktuellen Informationen in den Bahnhöfen, im Zug und in den Tagesmedien präsent.
Aktuelle Baustelleninfos auch im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten und für mobile Geräte wie iPod oder Blackberry sogar unterwegs: bauarbeiten.bahn.de/mobil.
Herausgeber: DB Mobility Logistics AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt:
Leiter Kommunikation Oliver Schumacher