Belügt die Bundesregierung die Bundestagsabgeordneten?

(BSOZD.com-NEWS) Berlin/Bonn. Angeblich keine Reaktionen der Kommunen zur geplanten Absenkung des Bundeszuschusses zu den Kosten der Unterkunft und Heizung – Lügt die Bundesregierung gegenüber den Abgeordneten des Deutschen Bundestags? Diese Frage kann einem schon aufkommen, wenn man die Antwort des Staatssekretärs Detlef Scheele auf eine kleine Anfrage (Arbeitsnummer 181) der Abgeordnete Katrin Kunert (DIE LINKE.) zu Kenntnis nimmt. Als Antwort auf die Frage, mit welchen Reaktionen die Bundesregierung in Bezug auf die ab 1. Januar 2009 geplante weitere Absenkung des Bundesanteils an der Finanzierung der Leistungen für Unterkunft und Heizung im SGB II sich von kommunaler Seite konfrontiert sieht, haben antwortete Scheele, dass bislang keine Reaktionen vorliegen.

Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände reagierte in einem Schreiben (06.11.08) an den Staatssekretär mit Befremden und verlangte umgehend eine Richtigstellung der Bundesregierung. Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände würde für die Städte, Kreise und Gemeinden sprechen. Es wäre von daher unzutreffend, dass bisher keine Reaktionen der Kommunen vorliegen. Die kommunalen Spitzenverbände hätten vehement dagegen protestiert, dass die Berechnungsformel zur Bundesbeteiligung dahingehend verändert wurde, dass sie sich an der Zahl der Bedarfsgemeinschaften und nicht mehr an den tatsächlichen Ausgaben der Kosten der Unterkunft orientiert. Dafür hätte die Bundesvereinigung auch im Bundesrat geworben.

Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland bezeichnete das Verhalten der Bundesregierung als »Typisch«. »Nichts neues, dass Betroffene von Seiten der Bundesregierung bei Belastungen ignoriert oder erst gar nicht wahrgenommen werden. Trifft es sonst Hartz IV-Bezieher, sind es diesmal die Kommunen. Wir befürchten allerdings, dass die Kommunen dies an die Betroffenen weitergeben werden und damit die Zwangsumzugs-Odyssee im nächsten Jahr verstärkt wird«.

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