Beratungen zum Pakt für gute Hochschullehre endlich auf den Weg bringen – Schavan knausert

Berlin (pressrelations) –

Beratungen zum Pakt für gute Hochschullehre endlich auf den Weg bringen – Schavan knausert

Zu den heutigen Beratungen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Laendern zur Foerderung guter Lehre erklaert der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann:

Die gute Nachricht von der heutigen Sitzung der GWK ist, dass Bund und Laender nun ueber die gemeinsame Foerderung einer qualitativen und guten Lehre reden wollen. Die schlechte ist, dass Bundesministerin Schavan fuer diese wichtige Aufgabe kaum Bundesgeld ausgeben will und zum Foerderkonzept bisher nur Ueberschriften beisteuern kann. Wieder einmal sollen die Laender es also richten und Schavans vollmundige Versprechen einloesen. Die SPD-Bundestagsfraktion appelliert daher an die GWK sicherzustellen, dass die geplante dritte Saeule „Lehre“ im Hochschulpakt eine breite Foerderung moeglichst aller Hochschulen eroeffnet, hinreichend ausfinanziert wird und alle fuer eine gute Lehre relevanten Bereiche in die Foerderung einschliesst.

Die SPD-Bundestagsfraktion begruesst, dass der Bund der SPD gefolgt ist und den Lehrpakt ebenfalls als Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Laendern auf die Grundlage des Artikel 91b Grundgesetz stellen will. Sie empfiehlt Bund und Laendern, in den kommenden Verhandlungen auch bei der sachlichen Ausgestaltung der Foerderung guter Lehre dem SPD-Ansatz zu folgen und die gesamte Breite der Probleme in der Lehre und in den Studienbedingungen in den Blick zu nehmen. Deshalb sollte moeglichst jede Hochschule Aussicht auf Foerdermittel erhalten, um insbesondere und vor allem Lehrpersonal zu finanzieren, didaktische Zentren aufzubauen sowie ihre sozialen Infrastrukturen an den wachsenden Bedarf anzupassen. Ergaenzend kann ein Wettbewerb um „Best practice“ in der Lehre Impulse geben. Ausserdem muessen auch die Unterstuetzungsangebote an die Hochschule und Studierenden zur Bologna-Umsetzung, zur Oeffnung fuer ein Studium ohne Abitur oder auch zur besseren Studienbetreuung und -beratung ausgebaut werden.

Die SPD-Bundestagsfraktion hat hier mit dem „Studienpakt“ ein umfassendes Konzept fuer die breite Foerderung moeglichst aller Hochschulen vorgelegt, an dem Frau Schavan sich gern weiter orientieren kann. Mit knausern kommt Schavan hier nicht weiter.

Angesichts dieser Aufgabenliste ist die von Schavan angebotene Foerdersumme mit durchschnittlich rund zwei Millionen Euro pro Jahr und Hochschule zu gering. Der Wissenschaftsrat hat den zusaetzlichen Mindestbedarf auf insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro im Jahr taxiert, um die Qualitaet in der Lehre spuerbar steigern zu koennen. Die geplante lange Laufzeit von zehn Jahren fuer die Foerderung guter Lehre wird von der SPD-Bundestagsfraktion hingegen unterstuetzt. Diese dritte Foerdersaeule wird dadurch zum Schwerpunkt in einem kommenden Hochschulpakt III nach 2015. Erst diese Perspektive beruecksichtigt die notwendige Planungssicherheit in der Lehre fuer die Hochschulen und Studierenden.

2010 SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de