Berufsunfähig – und dann?

Am besten eignet sich die private Vorsorge in Form der Berufsunfähigkeitsversicherung, um sich im Falle der Berufsunfähigkeit abzusichern. Denn jeder vierte Arbeitnehmer scheidet schon vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Arbeitsleben aus.  Von einer Berufsunfähigkeit ist die Rede, wenn ein Erwerbstätiger nach Krankheit oder Unfall nicht weiter in seinem Beruf arbeiten kann.

Auf die Bedingungen der BU achten

Häufige Gründe für das Ausscheiden sind neben Rücken- und Herz-Kreislaufproblemen gerade psychische Erkrankungen wie Depressionen. Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung, die sogenannte BU, zahlt dann, wenn ein Versicherter für voraussichtlich sechs Monate zu 50 Prozent berufsunfähig ist. Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte vor allem auf die Bedingungen geachtet werden: Eine möglichst lange Laufzeit bis zum Beginn der gesetzlichen Rente, eine altersgerechte Rentenhöhe sowie die Abwesenheit der „abstrakten Verweisungs“-Klausel. Diese würde es der Versicherung ermöglichen, die Ausübung einer anderen beruflichen Tätigkeit zu verlangen.

In jungen Jahren die BU abschließen

Auch (noch) nicht erwerbstätige Versicherte, wie Studenten und Hausfrauen, können mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung von einem Schutz gegen Berufsunfähigkeit profitieren. Es empfiehlt sich gerade in jungen Jahren eine solche Police abzuschließen. Denn je jünger und gesünder der Versicherungsnehmer beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist, desto niedriger ist der zu leistende Beitrag. Hat der Versicherte bereits Vorerkrankungen oder arbeitet er in einem risikoreichen Beruf, ist grundsätzlich mit höheren Beiträgen zu rechnen. Interessierte, die sich in einer Psychotherapie befinden oder diese abgeschlossen haben, können oftmals keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr abschließen. Doch gibt es dafür Alternativversicherungen.

Beiträge können stark variieren

Die Policen der Berufsunfähigkeitsversicherung können in ihrer Beitragshöhe stark variieren, sich aber für sehr guten Schutz auf 850 bis 1800 Euro jährlich belaufen, um eine Rente von 2000 Euro monatlich zu erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt der Finanztest Modellrechner.

Absicherung über die Erwerbsminderungsrente hinaus

Die Berufsunfähigkeitsrente kann außerdem an Stelle der Erwerbsminderungsrente oder ergänzend zu dieser bezogen werden. Die Erwerbsminderungsrente wird im Schadensfall nur ausgezahlt, wenn die Wartezeit von fünf Jahren erfüllt wurde und auch nur unter strengen Auflagen: Der Rentenempfänger würde rund 30 Prozent seines letzten Bruttogehaltes erhalten, wenn er zu nicht mehr als 3 Stunden Arbeit täglich in der Lage wäre.