Beseitigung der Mängel der Bolognareform – GRÜNE fordern Runden Tisch
Als erste Maßnahme zur „Reform der Bolognareform“ und als ein Zeichen an die Studierenden fordert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann auf, einen Runden Tisch einzurichten. An diesem Runden Tisch soll die Landesregierung zusammen mit den Verantwortlichen der Hochschulen, der Studierenden, der Akkreditierungsräte und der Landtagsfraktionen Lösungen zur Verbesserung der Situation an den Hochschulen erarbeiten. Ein entsprechender Antrag der GRÜNEN wird im kommenden Plenum zur Debatte stehen.
„Frau Kühne-Hörmann soll sich ein Beispiel an Bundesministerin Schavan nehmen. Sie lädt zwar sehr spät, nämlich erst im April, zu einer Konferenz mit den Betroffenen ein. Aber immerhin hat sie durch die Bildungsproteste erkannt, dass sie den Kopf nicht in den Sand stecken kann. Die hessische Wissenschaftsministerin hingegen nimmt ihre Verantwortung nicht wahr und versucht, alles auf die Hochschulen abzuschieben“, kritisiert die für die Belange der Studierenden zuständige Abgeordnete der GRÜNEN, Angela Dorn.
Durch den Bolognaprozess soll der europaweite Austausch von Wissenschaft und Forschung sowie die Bildung eines europäischen Arbeitsmarktes gestärkt werden. Leider wurde der ursprüngliche Leitgedanke dieser Reform bei der Umsetzung größtenteils konterkariert. Eigentlich sollte er zu institutioneller Autonomie, akademischer Freiheit, Chancengleichheit und demokratischer Beteiligung führen.
DIE GRÜNEN wollen die offensichtlichen Mängel bei der Umsetzung des Bolognaprozesses beseitigen. „Hier ist die Ministerin gefordert, die Rahmenbedingungen für eine Verbesserung zu gestalten. Nicht nur die zunehmenden Proteste der Studierenden machen dies dringend erforderlich, auch Rektoren und Professoren sehen dringenden Handlungsbedarf. Und Frau Kühne-Hörmann tut so, als hätte sie mit alledem nichts zu tun. Wenigstens muss sie jetzt die zugesagte finanzielle Unterstützung auf den Weg bringen, damit die gröbsten Missstände schnellstmöglich beseitigt werden können. Zudem brauchen wir mittelfristig ein tragfähiges Finanzierungskonzept, um den erhöhten Betreuungsaufwand bezahlen zu können. Gestufte Studiengänge wie die, die zum Bachelor und Master als Abschluss führen, brauchen mehr Betreuung. Zudem müssen die Kapazitäten für die Masterstudiengänge ausgebaut werden, und auch hier ist das Land gefragt“, stellt Angela Dorn fest.
DIE GRÜNEN unterstützen die Chancen des Bolognaprozesses und sehen praktikable Lösungen. So müssen die Kapazitäten für Masterstudienplätze in naher Zukunft deutlich erhöht werden. Durch eine erleichterte Anerkennungspraxis soll es den Studierenden erleichtert werden, die Hochschule zu wechseln und auch im europäischen Ausland zu studieren. So war es ursprünglich auch geplant. Die Studiengänge müssen entschlackt und flexibilisiert werden, so dass Studierende wieder mehr Wahlfreiheit besitzen und zeitliche Freiräume nutzen können. Auch die Möglichkeit zum Teilzeitstudium muss vor dem Hintergrund der Chancengerechtigkeit verbessert werden. Zudem fordern DIE GRÜNEN die stärkere Zulassung von sieben- oder achtsemestrigen Bachelorstudiengängen.
Den Antrag finden Sie unter:
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