Bessere Studienberatung für Studierwillige dringend nötig – Studiengebühren ideologiefrei diskutieren

(BSOZD.com-NEWS) Düsseldorf. Zur unveröffentlichten Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wonach Studiengebühren vom Hochschulstudium abschrecken, erklärt der hochschulpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Uwe BARTH:

Bundesbildungsministerin Schavan hat aus unerklärlichen Gründen eine Studie zur Wirkung von Studiengebühren auf das Studierverhalten junger Menschen zurückgehalten. Das Totschweigen der Untersuchung hilft uns nicht weiter. Wir müssen die Ergebnisse analysieren und die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.

Angeblich verzichten vor allem Studierwillige aus bildungsfernen Elternhäusern wegen Studiengebühren auf ein Hochschulstudium. Die Lehre, die wir hieraus ziehen müssen, ist eine deutlich verbesserte Beratung. Hier muss nicht nur über die Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums sondern auch über die Chancen, die sich langfristig aus einer Hochschulausbildung ergeben, informiert werden.

Es zeigt sich deshalb die Notwendigkeit einer umfassenden Beratung für junge Menschen bereits vor der Entscheidung für ein Hochschulstudium. Eine solche Beratung muss zwingend folgende Punkte enthalten:

Eine umfängliche Finanzierungsberatung. Diese muss neben sozialen Instrumenten wie BAföG auch private Studienkredite sowie Stipendienprogramme umfassen. Laut einer HIS-Studie fühlen sich bei der Finanzierung 44 Prozent der Studierwilligen schlecht oder sehr schlecht beraten. Hierzu hat die FDP-Bundestagsfraktion bereits im Februar dieses Jahres einen Antrag (Drs. 16/8196) in den Deutschen Bundestag eingebracht.

Insbesondere BAföG-Höchstsatz-Empfänger in Nordrhein-Westfalen sind von Studiengebühren praktisch nicht betroffen. Die NRW-Bank bietet einen Studienkredit an, dessen Rückzahlung bei 10.000 Euro gedeckelt ist. BAföG-Höchstsatzempfänger müssen deshalb letztlich die Kreditsumme für die Studiengebühren nicht zurückzahlen. Dieses soziale Instrument müssen sich andere Bundesländer zueigen machen.

Die Betroffenen müssen über die Bildungsrendite informiert werden. Ein Hochschulabschluss bedeutet ein höheres Einkommen bei einem gleichzeitig geringeren Risiko, arbeitslos zu werden.

Wir müssen ideologiefrei und ohne Vorurteile das Thema Studiengebühren diskutieren. Studiengebühren verbessern die Studienbedingungen und die Qualität der Lehre. Dafür müssen sie vollständig den Hochschulen zur Verfügung stehen. Auch die Studenten haben einen Einfluss auf die Verwendung der Mittel. Es kann nicht sein, dass die Krankenschwester mit ihren Steuern das Studium des Arztes finanziert.

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