Bombenblindgänger in Giebelstadt
Joachim Herrmann: „Bund soll Kostenbeteiligung an Räummaßnahmen schnellstmöglich klären ? auch Landwirtschaftsministerium prüft“ Briefe an Bundesinnenminister de Maizière, Bundesfinanz-minister Schäuble und Landwirtschaftsminister Brunner
Wegen einer Kostenbeteiligung an der Bombensuche im Bereich des Flugplatzes Giebelstadt hat sich Innenminister Joachim Herrmann jetzt an Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble gewandt und darum gebeten, eine Kostenbeteiligung rasch zu klären. Gleichzeitig hat Herrmann auch den Bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner angeschrieben. Denn für die betroffenen Landwirte kommt aufgrund der Flurbereinigung Mitte der Achtziger Jahre eventuell auch finanzielle Unterstützung aus dem Landwirtschaftsbereich in Frage. „Die betroffenen Landwirte brauchen jetzt schnell Klarheit. Ich bin zuversichtlich, dass wir nun für die Kosten der Suche nach weiteren gefährlichen Blindgängern im Bereich des Flugplatzes von Giebelstadt eine gute Lösung finden können“, sagte Innenminister Joachim Herrmann. „Die Kosten für die Entschärfung, Sprengung oder Beseitigung der Bomben trägt immer in solchen Fällen der Freistaat Bayern.“
Der Fund der Bombenblindgänger auf landwirtschaftlichen Flächen im Bereich des Flugplatzes Giebelstadt hatte bayernweit für Aufsehen gesorgt. Der ehemalige Wehrmacht-Flugplatz wurde vor allem gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten massiv bombardiert, da auf ihm Flugzeuge mit neuer Technik (insbesondere Düsenjäger) stationiert waren. Bei Räummaßnahmen auf einem etwa sechs Hektar großen Landwirtschaftsgrundstück wurden Ende vergangenen Monats allein 14 Bombenblindgänger gefunden.
Eine Besonderheit ist in Giebelstadt, dass im Wege der Flurbereinigung Mitte der Achtziger Jahre Grundstücke getauscht worden sind und daher Landwirte mit vormals unbelasteten Grundstücken solche mit Bombenblindgängern zugeteilt bekamen. Herrmann: „Hier haben wir es möglicherweise mit Härtefällen zu tun. Daher prüft das Landwirtschaftsministerium in Abstimmung mit dem Finanzministerium, ob für das Suchen und Bergen der Bomben ausnahmsweise Mittel aus dem Bereich der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden können. Ich hoffe sehr, dass jetzt für die betroffenen Giebelstädter Landwirte eine tragbare Lösung gefunden werden kann.“
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