Braunschweiger Fussballmuseum eröffnet dritten Teil der Ausstellung von Konrad Koch zur Frauen WM

„Das Interesse an der Braunschweiger Fußballgeschichte ist nach wie vor unglaublich groß“, freut sich Frank Kornath, einer der Initiatoren des „Braunschweiger Fussballmuseums“. „Wir haben darum die Ausstellungszeit bis zum Ende der Frauen-Fussball-Weltmeisterschaft am 17. Juli verlängert.“ Von Konrad Koch und August Hermann, den beiden Fußball-Pionieren aus Braunschweig bis zur WM in Wolfsburg spannt sich der Bogen in dem Museum auf Zeit, dass in leer stehenden Räumen im City Point eingerichtet wurde. Mit Informationstafeln, TV-Filmen, Radioreportagen und vor allem Original-Exponaten können Besucher tief in die regionale Fußballgeschichte eintauchen und erfahren genauso wissenswertes über den schweren Kampf bis zur Anerkennung des Frauen-Fussballs.

Ob die ersten Regeln von Konrad Koch, Fussballschuhe von 1904, Tippkickspiele von 1920, die Nummer 1 Eintrittskarte zur Meisterfeier der Eintracht von 1967 oder die Torwarthandschuhe von Nadine Angerer – diese Zusammenstellung beeindruckte selbst Manuel Neukirchner, Geschäftsführer des zukünftigen DFB-Museums in Dortmund. „Da werden viele Geschichten lebendig, die Braunschweiger Fußballausstellung versteht es, den Spannungsbogen zwischen Historie und dem aktuellen Geschehen zu erhalten“, resümierte er nach einem Besuch im Braunschweiger Fußballmuseum mit einer 9köpfigen Expertenkommission aus ganz Deutschland.

Ähnlich wie in der Kunst, nutzen die Aussteller, deren Seele der Sporthistoriker Kurt Hoffmeister ist, vorübergehende Leerstände in zentraler Lage. So wurde vor kurzem eine Fotoausstellung mit künstlerischen Fotos rund um den Ball von Nina Stiller und Kai Stuht im ehemaligen Restaurant der Burgpassage eröffnet. Zum Pfingstfest wird in der Mitte der Burgpassage die Ausstellung „Fussball in Briefmarken und Münzen“ in Zusammenarbeit mit der Firma Richard Borek eröffnet. Das älteste Versandhaus Deutschland ist Exklusiv-Partner des DFB und hat weltweit für die größten Sportereignisse wie Olympiaden und Weltmeisterschaften Sammlerserien aufgelegt. Auch die ersten 10-DM-Münzen bei einer Olympiade, von 1972 in München, wurden mit dem Braunschweiger Unternehmen einst vorgestellt.

Alle Teile der Ausstellung sind frei zugänglich, denn sie wurde ehrenamtlich erarbeitet und kommt ohne öffentliche Mittel aus. Obwohl nur an den Wochenenden Zählungen durchgeführt worden sind, erreichte die Besucherzahl die 50.000ender Schallmauer. „Manchmal schlendern nur einzelne Besucher durch das Museum, oft sind es Familien und es gibt Zeiten, da wird es richtig voll“, so Journalist Kornath. Ganze Schulklassen wurden durch die Ausstellung geführt, aber auch Vereine und, wie in dieser Woche, ausgemachte Experten wie die DFB-Museums-Delegation, die gleich zum Workshop in Braunschweig blieb. Was aus dem Museum nach der Ausstellungszeit wird, ist noch ungewiss. „Wir arbeiten da an einer Lösung, vielleicht ja auch in Richtung Braunschweiger Sportmuseum, denn es gibt auch in anderen Disziplinen großartige Sportler, deren Leistungen nicht in Vergessenheit geraten sollten.“

Mehr Informationen: http://www.fussballmuseumbs.de
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