Bundesregierung verzockt die Zukunft der deutschen Bauern
Anlaesslich der Vorstellung des Sonderprogramms fuer die Landwirtschaft durch Bundesministerin Ilse Aigner im Ausschuss fuer Ernaehrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklaert der agrarpolitische Sprecher Wilhelm Priesmeier:
Das geplante Sonderprogramm fuer die Landwirtschaft und insbesondere das Gruenlandmilchprogramm der Bundesregierung ist vollkommen unausgereift und in seiner Verteilungswirkung verheerend. Darueber hinaus wird das Hilfsprogramm weder eine nachhaltige Wirkung erzielen noch die notwendigen strukturellen Anpassungen in der Milchwirtschaft unterstuetzen. Stattdessen wird mit kreditfinanzierten Mitteln weiterhin eine rueckwaertsgewandte Agrarpolitik finanziert, die den Betroffenen am Ende mehr Almosen als echte Hilfe zukommen laesst.
Mit dem Sonderprogramm verdeutlicht Frau Bundesministerin Ilse Aigner erneut, dass sie in der nationalen Agrarpolitik vollkommen konzept- und ideenlos agiert. Statt sinnvolle Schritte zu unterstuetzen, die zukuenftig eine bessere Wertschoepfung ermoeglichen, wird eine ineffiziente Kuhschwanz-Praemie ausgereicht. Statt das bestehende Liquiditaetshilfe-Programm fuer bedraengte Landwirte umgehend aufzustocken, werden zwischen 60.000 und 70.000 Landwirte in den naechsten zwei Jahren mit homoeopathischen Einzeldosen abgespeist. Die Bundesregierung laesst die deutsche Landwirtschaft im Stich. Sie foerdert kurzfristig den Milchsektor zu Lasten der anderen Produktionsfelder. Oder: Bekommen wir morgen ein Sonderprogamm fuer die Ferkelerzeuger?
Die Zukunft gehoert einer nachhaltigen Landwirtschaft, die sich an den Qualitaetsanspruechen der Verbraucher ausrichtet. Dazu muessen wir endlich aus der rueckwaertsgewandten Foerderpraxis aussteigen und die Landwirte staerker fuer die Bereitstellung gesellschaftlich gewuenschter Leistungen entlohnen.
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