Deutsche Bahn erhöht erneut die Fahrpreise

Berlin (pressrelations) –

Deutsche Bahn erhöht erneut die Fahrpreise

VCD fordert bessere Qualität statt Preiserhöhung

Berlin, 06.10.09: Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) kritisiert die heute von Konzernvorstand Ulrich Homburg verkündeten, für Dezember geplanten Fahrpreiserhöhung der Deutschen Bahn AG. Zwar falle der Preisanstieg diesmal moderat aus. Es sei für die Fahrgäste dennoch nicht nach-vollziehbar, wenn die Bahnpreise alljährlich zum Fahrplanwechsel ohne Verbesserungen von Qualität und Angebot angehoben würden. Auf diese Weise werde die gegenüber anderen Verkehrsträgern umweltfreundlichere Bahn zunehmend unattraktiv. Die DB AG wird ihre Preise ab dem 13. Dezember für Fahrten im Nah- und Fernverkehr um durchschnittlich 1,8 Prozent erhöhen. Die Preise für die vor allem bei Stammkunden beliebte Bahncard 50 steigen um gut zwei Prozent auf 230 Euro, die Bahncard 100 wird rund vier Prozent teurer. Begründet werden die Preiserhöhungen vor allem mit deutlich gestiegenen Personalkosten.

*Das in den vergangenen Jahren genutzte Argument der gestiegenen Energiepreise kann diesmal nicht als Vorwand herhalten. Zu vermuten ist hingegen, dass die DB AG mit der Preiserhöhung die drastischen Einbrüche im Güterverkehr kompensieren will“, so Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender. *Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, dass die DB AG die Nah- und Fernverkehrs-kunden mit der Preiserhöhung an den Verlusten des Güterverkehrs auf Schiene, Straße und in der Luft beteiligt. Dass der Güterverkehr 2008 Anteile auf der Schiene hinzugewinnen konnte, machte sich in der Preispolitik der DB AG nicht bemerkbar. Stattdessen gab es auch im letzten Jahr die übliche Fahrpreiserhöhung. Das schreckt letztlich Fahrgäste ab.“

Gerade all jene, die regelmäßig mit der Bahn unterwegs seien, seien von den Preiserhöhungen über-durchschnittlich stark betroffen: Zwar steige der Preis für die Bahncard 25 nicht an. Die treuesten Stammkunden der DB, die Bahncard-50- und Bahncard-100-Inhaber, würden jedoch wie Stiefkinder behandelt und müssten ab Dezember erneut tiefer in die Tasche greifen. Von den immer wieder neuen, günstigen Sonderangeboten könnten sie hingegen in der Regel nicht profitieren. Unverhältnismäßig sei aus Sicht des VCD auch der Preisanstieg bei den Sitzplatzreservierungen um bis zu 25 Prozent. Am Automaten kosten die Reservierung dann 2,50 Euro, am Schalter 4,50 Euro pro Fahrt.

Der Umwelt- und Verbraucherverband fordert die Konzernleitung auf, im Rahmen einer kundenorientierten Unternehmenspolitik auf die geplanten Preiserhöhungen zu verzichten.

*Bereits jetzt bekommen Fahrgäste nicht die Qualität, für die sie bezahlen“, bemängelt VCD-Bahnexpertin Heidi Tischmann. *Nicht nur bei der Berliner S-Bahn müssen Fahrgäste mit erheblichen Einschränkungen des Angebots leben. Auch im Fernverkehr gibt es in diesem Jahr vermehrt Verspätungen, und es werden Ersatzzüge eingesetzt. Weil noch immer ICEs wegen der Überholung der Radachsen in die Werkstatt müssen, sind Fahrgäste häufig gezwungen, mit ICs vorlieb zu nehmen, obwohl sie einen höheren Fahrpreis gezahlt haben. Auch Platzreservierungen sind in diesem Fall hinfällig. Fahrpreiserhöhungen sind daher nicht gerechtfertigt. Werden trotzdem stetig die Preise angezogen, vergrault das selbst Stammkunden und schadet dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel langfristig.“

Bei Rückfragen:
Anna Fehmel, VCD-Pressestelle, Fon 030/280351-12, Fax 030/280351-10, Mobil 0171/6052409, E-Mail presse@vcd.org, Internet www.vcd.org

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DB-Bahnpreise steigen um durchschnittlich 1,8 Prozent . Vorstand Ulrich Homburg: ‚Entscheidung mit Augenmaß‘

Berlin (pressrelations) –

DB-Bahnpreise steigen um durchschnittlich 1,8 Prozent . Vorstand Ulrich Homburg: „Entscheidung mit Augenmaß“

Niedrigster Anstieg seit 2004 . BahnCard 25, Dauer-Spezial und die meisten Pauschalpreis-Tickets bleiben preisstabil . Ab 13. Dezember dauerhaft neues Dauer-Spezial für Kurzstrecken bis 250 Kilometer ab 19 Euro

(Berlin, 6. Oktober 2009) Die Deutsche Bahn hebt zum 13. Dezember 2009 die Preise im Nah- und Fernverkehr um durchschnittlich 1,8 Prozent an. Das ist der niedrigste Anstieg seit 2004. Damit bleibt die DB erneut erheblich unter den bereits angekündigten Preissteigerungen der meisten Verkehrsverbünde.

Der für den Personenverkehr zuständige Konzernvorstand Ulrich Homburg begründete die Anhebung vor allem mit den deutlich gestiegenen Personalkosten der letzten Jahre. Zuletzt waren im Januar 2009 mit den Bahngewerkschaften insgesamt 4,5 Prozent Einkommensverbesserungen für die Jahre 2009 und 2010 vereinbart worden.

„Über 85 Prozent der Fernverkehrs-Normalpreise für einfache Fahrten in der 2. Klasse steigen um weniger als 2 Euro. Im Nahverkehr verteuern sich 95 Prozent der Normalpreise um weniger als 1 Euro. Die Bahn hat hier eine Entscheidung mit Augenmaß getroffen“, sagte Homburg. „Der moderate Preisanstieg berücksichtigt sowohl die berechtigten Interessen unserer Kunden als auch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Unternehmens. Im Vergleich zum Auto und Flugzeug bleiben wir weiterhin sehr günstig, schließlich verkaufen wir rund 90 Prozent unserer Tickets im Fernverkehr und über 80 Prozent im Nahverkehr rabattiert.“

Unverändert bleiben unter anderem die Preise für das Dauer-Spezial im Fernverkehr. Neben dem Standardangebot ab 29 Euro in der 2. und ab 49 Euro in der 1. Klasse bietet die Bahn ab 13. Dezember dauerhaft das Kurzstrecken-Ticket bis 250 Kilometer ab 19 Euro sowie das Dauer-Spezial Familie ab 49 Euro an. Bis zu drei Familienkinder unter 15 Jahren können damit kostenlos mitgenommen werden. Neu eingeführt wird auch ein BahnCard 25-Rabatt auf alle Dauer-Spezial-Tickets, d.h. auch für das Europa-Spezial ab 39 Euro. Dazu kommt der neue Mitfahrer-Rabatt, 50 % Kinderermäßigung sowie die Möglichkeit zum Umtausch oder zur Erstattung der zuggebundenen Tickets.

Der maximal zu zahlende Normalpreis im deutschen DB-Fernverkehrsnetz für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse im ICE steigt um zwei Euro (entspricht 1,6 Prozent) von 127 auf 129 Euro. Dies gilt beispielsweise für die Strecke von Garmisch-Partenkirchen bis Flensburg ebenso wie von Dortmund nach München. Um zwei Euro (1,8 %), von 111 auf 113 Euro, steigt auch der Preis von Frankfurt nach Berlin. Die Fahrkarte von Stuttgart nach München verteuert sich um 1 Euro (1,9 %) von 52 auf 53 Euro. Mit 26 Euro statt vorher 25,50 Euro sind auf der Strecke Frankfurt – Mannheim 50 Cent (2 %) mehr zu entrichten.

Im Regionalverkehr steigen die Normal- und Zeitkartenpreise zwar um 2,2 Prozent, durch die Preisstabilität von mehr als 80 Prozent aller Pauschalpreis-Tickets ergibt sich jedoch ein niedrigerer Gesamtanstieg von durchschnittlich 1,8 Prozent. Nicht teurer werden beispielsweise das beliebte Schönes-Wochenende-Ticket und der Großteil der Länder-Tickets.

Lediglich im Südwesten (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) und Südosten (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) verteuern sich die Länder-Tickets Single um 1 Euro. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland steigt auch der Länder-Ticket-Preis für Familien und Gruppen bis 5 Personen um 1 Euro. 1 Euro mehr kostet künftig auch das Regio-Ticket, ein Aufschlag von 50 Cent ist beim Hopper-Ticket zu entrichten.

95 Prozent aller Normalpreis-Tickets im Regionalverkehr steigen ab 13. Dezember um weniger als 1 Euro. So sind beispielsweise für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse zwischen Hildesheim und Magdeburg 22 statt bisher 21,50 Euro (plus 50 Cent, entspricht 2,3 %) zu zahlen. Von Heilbronn nach Stuttgart steigt der Preis um 20 Cent (1,9 %) von 10,30 auf 10,50 Euro. Zwei Prozent oder 10 Cent mehr (5,20 statt 5,10 Euro) kostet die Fahrt von Schweinfurt nach Haßfurth.

Die bei DB-Kunden beliebteste Rabattkarte, die BahnCard 25 für 57 Euro (114 Euro in der 1. Klasse), bleibt ebenso preisstabil wie die Jugend-BahnCard 25 für je 10 Euro. Die BahnCard 50 verteuert sich um 5 Euro von 225 Euro (450 Euro in der 1. Klasse) auf 230 Euro (460 Euro in der 1. Klasse). 3 Euro mehr müssen Bahnkunden künftig für die ermäßigte BahnCard 50 zahlen: statt bislang 115 Euro (230 Euro in der 1. Klasse) dann 118 Euro (236 Euro in der 1. Klasse). Die BahnCard 100 für die 2. Klasse kostet ab 13. Dezember 3.800 Euro.

Alle BahnCard-Kunden kommen zusätzlich in den Genuss einer Ausweitung des City Tickets zum Fahrplanwechsel. Statt wie bislang in 115 Städten kann dann in 118 Städten der öffentliche Personennahverkehr kostenlos zur Weiterfahrt genutzt werden.

Um 50 Cent verteuern sich Einzelreservierungen ab 13. Dezember. Am Automaten und im Internet steigt somit der Preis von 2 Euro auf 2,50 Euro für die 2. Klasse und von 3 Euro auf 3,50 Euro in der 1. Klasse. Im Reisezentrum und im Callcenter schlagen dementsprechend 4,50 Euro statt bislang 4 Euro (5,50 Euro statt 5 Euro in der 1. Klasse) zu Buche.

Hinweis für Hörfunkredaktionen: Unter www.deutschebahn.com/audio stehen ab 11 Uhr O-Töne von DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg zum Download bereit.

Alle Kontaktdaten der Presseansprechpartner der Deutschen Bahn finden Sie unter www.deutschebahn.com/presse
Weiterführende Informationen über den DB-Konzern finden Sie unter: www.deutschebahn.com

Anhang:
http://cgi.dialog.convento.de/cms.aspx?ID=6014 IID=416169
IDA=4006 Sec=06548946DD1596AAC4224B63733DAB88

Herausgeber: DB Mobility Logistics AG
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