Invasion ohne großen Aufruhr

Braunschweig (pressrelations) –

Invasion ohne großen Aufruhr

HZI-Forscher entdecken den Infektionsmechanismus von Salmonellen neu.

Salmonellen sind die häufigste Ursache von Lebensmittelvergiftungen. Die Bakterien docken an Zellen der Darmwand an und veranlassen die Wirtszelle dazu, sie aufzunehmen. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Salmonellen charakteristische Membranwellen auslösen müssen, um in die Darmzellen eindringen zu können. Forscher des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) haben nun genau diese gängige Lehrmeinung widerlegt. „Damit muss der Infektionsmechanismus von Salmonellen neu überdacht werden“, sagt Klemens Rottner, Leiter der Arbeitsgruppe „Zytoskelett Dynamik“ am HZI. Die Arbeiten veröffentlichte jetzt die Fachzeitschrift „Cellular Microbiology“.

Salmonellen sind äußerst anpassungsfähige Bakterien. Sie überleben mit und ohne Sauerstoff und können sich auch im Darm vermehren. Die Aufnahme erfolgt über verseuchte Eierspeisen wie Mayonnaise oder Rohmilchprodukte sowie Fleisch und Wurstwaren. Infektionen mit Salmonellen führen besonders bei immungeschwächten Menschen bereits kurz nach dem Verzehr zu heftigem Brechdurchfall und Fieber.

Obwohl Salmonellen als Krankheitserreger schon lange bekannt sind, ist ihr Infektionsmechanismus noch nicht vollständig geklärt. Die Bakterien injizieren mit einer „molekularen Spritze“ einen Eiweißcocktail in die Wirtzelle. Dieser löst in ihr einen dramatischen Umbau von Filamenten des Zellskeletts unter der Zellmembran aus. Sie bildet Membranwellen, die die Bakterien umschließen und so ihr Eindringen augenscheinlich ermöglichen. Die auffälligen Wellen bezeichnen die Wissenschaftler auch als „Membranaufwerfungen“ oder „Ruffles“. Forscher hielten diese bisher für die Infektion absolut notwendig.

In einer Kooperation der Arbeitsgruppen „Zytoskelett Dynamik“ und „Signaltransduktion und Motilität“ am HZI ist es Forschern nun gelungen, die bisherige Infektionsstrategie von Salmonellen völlig neu zu beleuchten. „Wir wollten besser verstehen, wie die Salmonellen in die Wirtszelle eindringen“, sagt Jan Hänisch, der dieses Thema in seiner Doktorarbeit bearbeitet. In einem Versuch mit Zellen, die bei der Infektion mit dem Erreger keine typischen „Wellen“ ausbilden können, infizierten Bakterien trotzdem erfolgreich die Wirtszelle. „Wir haben damit erstmals gezeigt, dass „Ruffles“ nicht essenziell sind für die Bakterien, um die Zellmembran zu durchqueren.“ Die Membranaufwerfungen waren oft ein charakteristisches Merkmal, um eindringende Salmonellen in die Wirtzelle nachzuweisen. Die Anwendung solcher Methoden zum Beispiel in der Diagnostik müsse nun neu überdacht werden.

In weiteren Experimenten entdeckte das Forscherteam außerdem einen neuen Baustein des Infektionsprozesses, genannt WASH. Er unterstützt die Bildung der Zellskelettfilamente und spielt damit eine entscheidende Rolle bei der Infektion. „Unsere Forschungsergebnisse haben einen weitreichenden Einfluss auf unser molekulares und mechanistisches Verständnis der Infektionsstrategie von Salmonellen“, sagt Rottner, „und damit auf die Entwicklung zukünftiger Testverfahren der Invasion, so wie sie beispielsweise zur Entdeckung neuer Hemmstoffe eingesetzt werden können“.

Originalartikel:
Molecular dissection of Salmonella-induced membrane ruffling versus invasion.
Hänisch J, Ehinger J, Ladwein M, Rohde M, Derivery E, Bosse T, Steffen A, Bumann D, Misselwitz B, Hardt WD, Gautreau A, Stradal TE, Rottner K. Cell Microbiol. (2010) 12(1), 84?98. doi:10.1111/j.1462-5822.2009.01380.x

Ihr Ansprechpartner:
Dr. Bastian Dornbach, Pressereferent

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations
Inhoffenstraße 7
38124 Braunschweig, Germany
Tel.: +49 (0) 531 / 6181 1407
Fax.: +49 (0) 531 / 6181 1499

Weiterlesen

Wachstumsbremse für Knochenkrebszellen ? neue Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) erschienen

Mainz (pressrelations) –

Wachstumsbremse für Knochenkrebszellen ? neue Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) erschienen

Heidelberg – Amerikanische Wissenschaftler haben einen Hemmstoff entdeckt, der das Wachstum von bestimmten Knochenkrebszellen einschränkt. Ein weiteres Forscherteam aus den USA entdeckte einen möglichen Marker für die Erkennung von Dickdarmkrebs.

Mit dem Hemmstoff eines sogenannten Hitzeschockproteins haben Wissenschaftler von der Ohio State University in Columbus das Wachstum einer bestimmten Art von Knochenkrebszellen unterdrückt. STAT-1474 hemmt das Hitzeschockprotein HSP90 in seiner Aktivität und bremst dadurch das Zellwachstum beim Osteosarkom, einem speziell bei Kindern häufig vorkommenden Knochenkrebs. Außerdem treibt STAT-1474 die Krebszellen in den programmierten Selbstmord. Auf gesunde Knochenzellen hat der Wirkstoff dagegen keinen Einfluss. Die Forscher konnten zudem zeigen, dass eine Behandlung mit STAT-1474 bei Mäusen mit einem Osteosarkom den Tumor verkleinerte. Das Hitzeschockprotein HSP90 kommt in vielen Tumoren vermehrt vor. Es ist an der Herstellung von Proteinen beteiligt, die wichtig für das Zellwachstum sind. Frühere Versuche, das Protein auszuschalten, um so den Krebs zu bekämpfen, waren daran gescheitert, dass die bisherigen HSP-90-Hemmstoffe nicht gut löslich waren oder toxisch auf die Leber wirkten.

Ein Enzym, das die Substanz zwischen den Zellen, die so genannte extrazelluläre Matrix abbaut, ist in Dickdarmkrebszellen aktiver als in gesunden Zellen des Darms. Das haben Mary Jo Murnane und Kollegen von der Boston University School of Medicine jetzt herausgefunden. Die Forscher untersuchten Gewebeproben von 269 Patienten und stellten fest, dass die Aktivität des Enzyms MMP-2 in 99 Prozent aller Tumorzellen deutlicher höher war als in normalen Zellen des Dickdarms. Matrix-Metalloproteasen wie die MMP-2 spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Metastasen.

Durch den Abbau der extrazellulären Matrix ermöglichen sie den Krebszellen, ihren Ursprungsort zu verlassen und sich in anderen Geweben anzusiedeln. Hemmstoffe dieses Enzyms könnten somit einen Therapieansatz bei Dickdarmkrebs darstellen. Vor allem aber könnte sich die Messung der Enzym-Aktivität als neuer Marker für Dickdarmkrebs eignen.

McGleese et al. The novel HSP90 inhibitor STA-1474 exhibits biologic activity against osteosarcoma cell lines
DOI: 10.1002/ijc.24660

Murnane et al. Active MMP-2 effectively identifies the presence of colorectal cancer
DOI: 10.1002/ijc.24682

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Kontakt
Pressekontakt
Tanja Rolletter
Pressestelle Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131 17-7424
Fax 06131 17-3496
E-Mail: presse@ukmainz.de
http://www.klinik.uni-mainz.de

Weiterlesen

Alles zur Kindergesundheit mit einem Click – HEXAL startet Online-Initiative

Holzkirchen (pressrelations) –

Alles zur Kindergesundheit mit einem Click – HEXAL startet Online-Initiative

München – Das neue Portal „mein-kind.hexal.de“ beantwortet ab sofort online die wichtigsten Fragen zu Kindergesundheit und Kinderarzneimitteln.
– In Deutschland gibt es zu wenige Arzneimittel, die für die Behandlung von Kindern zugelassen sind.
– Unzureichende Bestimmungen für Festbeträge und die Arzneimittelrabattverträge gefährden Qualität und Sicherheit in der Arzneimitteltherapie.

Ein neues innovatives HEXAL-Informationsportal rund um das Thema Kindergesundheit ist online: Auf “ http://www.mein-kind.hexal.de “ finden ab sofort Eltern, Großeltern und alle Interessierte im Internet mit einem Click Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Vorsorge, Krankheiten im Kindesalter, Notfällen bei Kindern und zu Arzneimitteln, die speziell für Kinder zugelassen sind.

Wertvolle Ratschläge rund um die Uhr
Das Themenspektrum von „mein-kind.hexal.de“ reicht vom richtigen Mischen eines Trockensaftes für einen Säugling bis hin zu den Wirkmechanismen von Kinderarzneimitteln. Hier werden die wichtigsten Fragen zu Arzneimitteln und Krankheiten von Kindern beantwortet. Weitere Themen sind der Kinderarztbesuch, Kindervorsorgeuntersuchungen und Impfempfehlungen. Ein besonderer Bereich ist das Notfallmanual, das rund um die Uhr Hilfe und Rat gibt, wenn Kinder zum Beispiel im Haushalt Unfälle erlitten haben. Sämtliche Beiträge sind für medizinische Laien verfasst. Einige Themen sind sogar für Kinder erklärt, damit Eltern gleich die richtigen Worte finden, wenn der Nachwuchs gesundheitsbezogene Fragen stellt.

„Das neue Internetportal ist ein weiterer Meilenstein im Engagement der HEXAL für kranke und behinderte Kinder. Mein-kind.hexal.de kann und will den Besuch beim Arzt nicht ersetzen, sondern bietet ergänzende Information zu den wichtigsten Themen in der Kinderheilkunde an“, erklärte Wolfgang Späth, Vorstand Marketing und Vertrieb der HEXAL AG. Denn bei der gesundheitlichen Versorgung der Kleinen liege noch vieles im Argen. „Dabei geht es nicht um die kinderärztliche Betreuung“, versicherte Späth. „Die Pädiatrie unserem Land hält im internationalen Vergleich eine Spitzenposition. Was fehlt ist ein gesellschaft-liches Bewusstsein für die Besonderheit der Kindergesundheit. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen ? erst recht nicht wenn es um ihre Gesundheit und um die Arzneimitteltherapie geht.“

Zu wenig Kinderarzneimittel
Dennoch gibt es immer noch viel zu wenig Medikamente, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind. Deshalb müssen Ärzte als Notlösung oft Arzneimittel verordnen, die gar nicht für den Einsatz bei Kindern zugelassen sind (off-label-use). Betroffen sind hiervon vor allem sehr junge schwerkranke Patienten.
„Die Gesundheitspolitik hat hier leider nichts verbessert, sondern im Gegenteil eher noch verschlechtert“, betonte Späth. Ein Problem sind dabei die so genannten Festbeträge, die die Höchstgrenzen festlegen, bis zu denen die Krankenkassen die Kosten für Arzneimittel erstatten. Obwohl Kinderarzneimittel aufgrund der Vielzahl zusätzlicher Studien an Kindern verschiedener Altersgruppen deutlich teurer sind als ?normale? Medikamente, gelten für sie keine Sonderregelungen.

Kinder als Verlierer der Rabattverträge
Seit ihrer Gründung hat die HEXAL Wert darauf gelegt, Arzneimitteln für Kinder zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Mit der Initiative Kinderarzneimittel trägt sie zum Beispiel mit einer speziellen Datenbank und der Förderung zahlreicher wissenschaftlicher Projekte dazu bei, Ärzte und Apotheker über die Besonderheiten dieser Medikamente zu informieren. Ein gesellschaftliches Engagement, das Wolfgang Späth vor allem durch die Arzneimittelrabattverträge gefährdet sieht. Aufgrund des ruinösen Unterbietungswettbewerbes, der den Herstellern von den Krankenkassen aufgezwungen wird, sinken bei allen Unternehmen die Erlöse – und damit auch die Mittel, die für die Entwicklung zum Beispiel von Kinderarzneimitteln zur Verfügung stehen. Späth: „Wo nur noch das Billigste zählt, werden besondere Leistungen nicht mehr honoriert. Rabattverträge können ein Gefahr für die Arzneimittelsicherheit sein.“ Dies bestätigte auch der Kinderarzt Dr. med. Andreas Busse. „Kinder bekommen nicht das Arzneimittel, was ich für richtig halte, sondern das Rabattarzneimittel. Bei Rabattverträgen gibt es nur Verlierer. Kinder gehören leider auch dazu. In der Praxis kommt es häufig vor, dass Kinder Rabattarzneimittel aufgrund Ihres Geschmacks oder der Darreichungsform nicht einnehmen. Das gefährdet nicht nur die Therapiesicherheit. Dadurch wird auch ein zweiter Arztbesuch nötig ? mit doppelten Kosten für die Krankenkasse“, sagte Busse.“

Kontakt
Yvonne Heymann
Communications Germany
HEXAL AG
Industriestr. 25
83607 Holzkirchen
E-Mail: presse@hexal.com
Tel: +49 (0) 8024/ 476-2596
Fax: +49 (0) 8024/ 476-2511
http://www.hexal.de

Weiterlesen

Spielzeug: Keine Kompromisse beim Schutz der Gesundheit von Kindern

Berlin (pressrelations) –

Spielzeug: Keine Kompromisse beim Schutz der Gesundheit von Kindern

Zum Bericht der Bundesregierung im Verbraucherausschuss zur Spielzeugsicherheit erklaert die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Elvira Drobinski-Weiss:

Die Aufregung ueber die Schwermetalle und die potenziell krebserregenden sogenannten PAKs in Spielzeug ist gross. Zu Recht. Voellig neu ist das Problem allerdings nicht. Um so erstaunlicher ist es, wie wenig bisher unternommen wurde, um Spielzeug sicher zu machen und Kinder wirklich verlaesslich zu schuetzen. Fuer uns hat der Schutz der Gesundheit und die Sicherheit von Kindern Prioritaet und muss kompromisslos durchgesetzt werden.

Die SPD hatte bereits im Vorfeld der Verabschiedung der EU-Spielzeugrichtlinie bemaengelt, dass das Chemikalienrecht zur Grundlage der Anwendung von krebserregenden, erbgut- und fortpflanzungsschaedigenden Stoffen gemacht wurde, und damit also der Gehalt des jeweiligen Stoffes als entscheidend angesehen wird und nicht die Freisetzung beziehungsweise der Migrationswert. Es kommt bei Spielzeug aber auf den Migrationswert an, denn Spielzeug wird von Kindern in den Mund genommen. Spielzeug aus Kunststoffmaterialien muss mit sogenannten Lebensmittelbedarfsgegenstaenden gleichgestellt werden. Diese und weitere Forderungen hatten wir bereits im Maerz 2008 in einem Antrag eingebracht, der mit grosser Mehrheit im Bundestag angenommen wurde.

Aber die notwendigen Konsequenzen aus den Spielzeugskandalen wurden nicht gezogen. Insgesamt hat die neue EU-Spielzeugrichtlinie wenig Verbesserungen und teilweise sogar Verschlechterungen gebracht. So taeuscht das Verbot von 55 Allergie ausloesenden Duftstoffen darueber hinweg, dass solche Duftstoffe eigentlich gar nicht in Spielzeug gehoeren sollten und komplett verboten werden muessen. Und die Migrationswerte fuer Schwermetalle sind teilweise sogar hoeher als nach bisherigem Recht. Bei Blei zum Beispiel wurde der zulaessige Wert (in abgeschabten Spielzeugmaterialien) von derzeit 90 Milligramm pro Kilogramm auf 160 Milligramm erhoeht, bei Quecksilber von 60 Milligramm auf 94 Milligramm.

Klar ist aber auch: Niedrigere Grenzwerte und Verbote sind nur so gut wie ihre Einhaltung. Deshalb muss zum einen die Marktueberwachung in den Laendern verbessert werden. Zum anderen brauchen wir aber auch dringend eine verpflichtende, praeventive Ueberpruefung der Einhaltung solcher Auflagen durch unabhaengige Dritte. In Deutschland sind auf diese Weise ueberpruefte Produkte an der „GS“-Kennzeichnung zu erkennen. Eltern sollten beim Weihnachtseinkauf unbedingt darauf achten, um gefaehrliches Spielzeug zu meiden. Leider ist diese praeventive Pruefung freiwillig, denn eine verpflichtende und europaweite Ueberpruefung haben CDU/CSU und FDP in Bruessel verhindert.

Hoffentlich erkennt nun endlich auch schwarz-gelb den Handlungsbedarf – im Interesse der Sicherheit der Kinder. Und auch bei der Zustaendigkeit auf nationaler Ebene muss schwarz-gelb taetig werden: Wenn weiterhin drei verschiedene Ressorts zustaendig bleiben, ist in Sachen Spielzeugsicherheit von dieser Bundesregierung wenig Effizienz und Durchsetzungskraft auf der EU-Ebene zu erwarten.

© 2009 SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de

Weiterlesen

Die schönste Nebensache der Welt?

Bonn (pressrelations) –

Die schönste Nebensache der Welt?

Studie „Essen Trinken in Deutschland“

(aid) – Während für die Mehrheit der Deutschen drei Hauptmahlzeiten und eine Stärkung am Nachmittag noch immer die Norm sind, tendieren die Jüngeren zu unregelmäßigen Essgewohnheiten. Gegessen und getrunken wird bei den 20- bis 24-Jährigen oftmals, wenn Hunger und Durst sich einstellen und gerade Zeit ist. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie „Essen Trinken in Deutschland“, die die GfK Panel-Services unter 4500 Verbrauchern im Alter von 16 bis 69 Jahren durchgeführt hat. Ob dieser deutliche Trend zu einer Verschiebung der klassischen Ernährungsstrukturen führe, würden die nächsten Jahre zeigen. Laut Befragung essen und trinken die 20- bis 24-Jährigen zudem auch am häufigsten unterwegs. Rund 40 Prozent ihrer Mahlzeiten nehmen sie außerhalb der eigenen Wohnung zu sich. Die Studie stützt sich auf ein neues ganzjährig online geführtes Ernährungstagebuch, das über 400 000 Verzehrssituationen rund um die Uhr erfasst hat. Weitere interessante Ergebnisse der Studie: Die Deutschen lassen sich häufig beim Essen und Trinken ablenken. Nur knapp 19 Prozent aller Bundesbürger widmen sich bei den Mahlzeiten ausschließlich der Nahrungsaufnahme. 27 Prozent unterhalten sich beim Essen, 19 Prozent schauen dabei fern, 13 Prozent sitzen unterdessen am Computer, 12 Prozent essen während der Arbeit, 10 Prozent beim Radiohören und 8 Prozent lesen nebenbei. Darüber hinaus naschen Groß und Klein nach dem Abendessen noch gerne beim Fernsehen. Am liebsten greifen die Deutschen hier zu salzigen Knabbereien und Schokolade. Vor dem Computer dominieren mit Schokolade und Zuckerwaren hingegen die süßen Genüsse. Da stellt sich die Frage: Gehören auch Essen und Trinken vielleicht schon bald zu den schönsten Nebensachen der Welt? Obwohl das Nebenbei-Essen auf den ersten Blick vielleicht effizient und zeitsparend scheint, ist es aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht empfehlenswert. Das Gehirn ist nämlich bei der Nahrungsaufnahme abgelenkt und sendet weiter Hungersignale an den Körper. Die zuviel gefutterten Kalorien lassen sich in Form von „Hüftgold“ dann bekanntermaßen nur noch sehr mühevoll und zeitaufwändig abtrainieren.
aid, Ira Schneider

aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de
E-Mail: aid@aid.de

Weiterlesen