12 Millionen Euro Spenden von Banken und Versicherungen – die Koalition bedankt sich
„Die 12 Millionen Euro Spenden, die alle im Bundestag vertretenen Parteien außer der LINKEN seit 1998 von Banken und Versicherungen erhalten haben, waren nicht für die Katz“, stellt Ulrich Maurer angesichts der aktuellen Zahlen über Parteispenden von Allianz, Deutscher Bank, Commerzbank Co. und der von der Koalition beabsichtigten Wohltaten für Banken und Versicherungskonzerne fest. Der Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Die Koalition lässt sich nicht lumpen und begleicht die Rechnung prompt: Die Pflegeversicherung soll teilprivatisiert, die Privaten Krankenversicherungen sollen gestärkt werden. Und die Banken freuen sich über die angekündigte Ankurbelung der Kreditverbriefungen.
Eine aktuell von meiner Fraktion erstellte Auswertung der Rechenschaftsberichte der Parteien zeigt: Die CDU kassierte seit 1998 von Banken und Versicherern 6,32 Millionen Euro, die FDP 2,98 Millionen und die CSU 1,06 Millionen. Schon Rot-Grün hatte sich seinerzeit mit der Teilprivatisierung der Gesetzlichen Rentenversicherung für die seit 1998 geflossenen 1,61 Millionen Euro Spenden an die SPD und 0,67 Millionen an die Grünen bedankt. DIE LINKE wurde mit keinem Cent bedacht.
Angesichts dieser Zahlen lautet meine Prognose: Die immer schon nach Kräften gekaufte Republik wird unter Schwarz-Gelb noch ein ganzes Stück käuflicher werden.“
Finanztransaktionssteuer: Attac begrüßt internationale Task Force
Krisen-Verursacher müssen zahlen / Steuer im Euroraum einführbar
Das Europäische Attac-Netzwerk begrüßt das erste Treffen einer internationalen Task Force für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT) am 22. Oktober in Paris. Der Task Force gehören die Finanzminister zahlreicher Staaten an. Die Globalisierungskritiker fordern, dass die Verursacher der globalen Wirtschaftskrise für ihre Bewältigung bezahlen und das globale Finanzcasino geschlossen wird. Für beide Ziele sei eine Finanztransaktionssteuer dringend notwendig.
„Die Finanztransaktionssteuer ist – etwa im Euroraum – so problemlos einführbar wie die Gebühren für Girokonten“, sagte Peter Wahl vom Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland. Sie zu umgehen, wäre nur bei einem Verzicht auf elektronische Handelsplattformen und internationale Zahlungsausgleichssysteme möglich. Das aber käme letztendlich viel teurer als die Steuer selbst.
Bei den gigantischen Umsätzen auf den Finanzmärkten würde laut Attac selbst ein Steuersatz von nur 0,1 Prozent helfen, die Staatshaushalte zu sanieren. „Die Schuldigen für das Desaster, also Banken, Fonds und alle anderen Spieler, müssen zur Kasse gebeten werden und ihrer finanziellen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.
Bereits jetzt gibt es in fast allen Ländern Vorstöße, die Krisenlasten auf die Bevölkerung abzuwälzen, etwa durch eine höhere Mehrwertsteuer.
Das darf nicht geschehen“, sagte Detlev von Larcher, Mitglied im bundesweiten Koordinierungkreis
Die FTT würde nicht nur Einnahmen bringen, sondern auch dazu beitragen, die Finanzmärkte zu schrumpfen. Da für viele Spekulationsgeschäfte bereits Kursdifferenzen von einem 100stel Prozent genutzt werden, würde ein Steuersatz von nur 0,1 Prozent Attac zufolge den Großteil der spekulativen Geschäfte unrentabel machen.
Der Internationale Währungsfonds IWF ist beauftragt, bis zum nächsten G20-Treffen Vorschläge zu machen, wie die Finanzbranche substanziell zur Finanzierung der Krisenlasten beitragen kann. Dabei lassen sich aber selbst diejenigen Politiker, die sich angeblich für die FTT einsetzen, zahlreiche Hintertüren offen, etwa indem sie die gleichzeitige Einführung der FTT auf globaler Ebene verlangen. Detlev von Larcher: „Jetzt ist es an der Zeit, Druck von unten zu machen. Ein Erfolg ist möglich.“ Attac tritt seit seiner Gründung im Jahr 1998 in Frankreich für die FTT ein.
Die Finanztransaktionssteuer funktioniert wie die Umsatzsteuer. Sie wird erhoben auf den Handel mit Aktien und allen Arten von Wertpapieren, Derivaten und Devisen – also alle Vermögenswerte, die in der Branche gehandelt werden.
Für Rückfragen und Interviews:
* Peter Wahl, Wissenschaftlicher Beirat von Attac, Tel. (0160) 823 4377
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
Lobeck Medical AG plant Wechsel in den Entry Standard
Anträge sind bereits bei der Börse gestellt: derzeit intensive Gespräche, wann Wechsel in Entry Standard vollzogen werden kann ? Lobeck Medical AG will künftig höhere Qualitäts- und Publizitätsstandards erfüllen und seinen Anlegern mehr Transparenz bieten ? Neue Diagnoseprodukte der Marke MediSmart® of Switzerland in der Pipeline der Lobeck Medical AG
Frick, 21. Oktober 2009 ? Die Lobeck Medical AG plant aktuell den Wechsel in den Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Anträge dafür hat das Schweizer Medizintechnikunternehmen bereits bei der Deutschen Börse gestellt ? Gespräche über den genauen Zeitpunkt finden derzeit statt. „Mit dem Wechsel in den Entry Standard werden wir künftig höhere Qualitäts- und Publizitätsstandards erfüllen und unseren Aktionären mehr Transparenz bieten“, erklärt Andreas Dornbierer, Präsident der Lobeck Medical AG, und führt aus: „Damit versprechen wir uns eine gesteigerte Beachtung im Aktienmarkt.“ Der Entry Standard ist ein Teilbereich des Open Market mit zusätzlichen Transparenzanforderungen und bietet Small- und Midcap-Unternehmen einen alternativen Kapitalmarktzugang.
Bereits seit August 2007 ist die Lobeck Medical AG im Open Market der Frankfurter Börse gelistet. Das international ausgerichtete Medizintechnikunternehmen entwickelt und vertreibt verschiedene Medizindiagnostik-Produkte unter dem Markennamen Medi¬Smart® of Switzerland, darunter Blutzuckermesssysteme sowie In-vitro-Diagnostika. Zur Vervollkommnung der innovativen Produktpalette hat die Lobeck Medical AG neue Diagnoseprodukte der Marke MediSmart® of Switzerland in der Pipeline. Details dazu wird das Unternehmen auf der Medica vom 18. -21. November 2009 in Düsseldorf bekanntgeben. „Mit unseren neuen Qualitätsprodukten wollen wir in den nächsten Monaten verstärkt Aufträge generieren“, erklärt Andreas Dornbierer.
Um die weltweiten Expansionspläne auf eine solide Basis zu stellen, hat sich die Lobeck Medical AG jetzt mit dem Wechsel in den Entry Standard innerhalb des Open Markets positioniert. „Als innovatives Unternehmen in einem hochinteressanten Wachstumsmarkt versprechen wir uns erhöhte Aufmerksamkeit, indem wir dem Kapitalmarkt freiwillig mehr Informationen zur Verfügung stellen“, verdeutlicht Andreas Dornbierer.
Zum Unternehmen:
Die Lobeck Medical AG entwickelt und vertreibt bedienungsfreundliche Produktlösungen für den Medizindiagnostikmarkt mit Schwerpunkt Diabetes und In-vitro-Diagnostik. Mit Verkaufsstützpunkten in über 30 Ländern hat das Unternehmen ein breites, internationales Vertriebsnetz etabliert, über das neue Produktentwicklungen unter dem geschützten Markennamen Medi¬Smart® of Switzerland weltweit vertrieben werden. Die Lobeck Medical AG ist ein Schweizer Unternehmen, das hochqualitative Blutzuckermessgeräte in der Schweiz herstellt und weltweit unter eigenem Produktnamen vertreibt.
Führungskräfte stehen der Kernkraft skeptisch gegenüber
Bundesregierung soll erneuerbare Energien stärker fördern / manager-magazin-Umfrage unter Entscheidern der Wirtschaft
Erstaunlich viele Führungskräfte in Deutschland lehnen den Bau neuer Atomkraftwerke ab. Dies ergab eine Umfrage des manager magazins (Erscheinungstermin: 23. Oktober). Rund 70 Prozent der Teilnehmer votieren gegen neue Atomkraftwerke. Lediglich 27,5 Prozent der Befragten wären mit neuen Meilern einverstanden.
Die Einstellung gegenüber bestehenden Atomkraftwerken ist jedoch uneinheitlich: Mit rund 49 Prozent möchte knapp die Hälfte der Entscheider die Laufzeit von Atomkraftwerken verlängern, wohingegen 48 Prozent der Befragten an den bestehenden Ausstiegsplänen festhalten.
Einig sind sich die Führungskräfte bei der langfristigen Ausrichtung der Energiepolitik: Die Umfrage ergab, dass fast drei Viertel der befragten Entscheider erneuerbare Energien befürworten: Die staatliche Förderung grüner Technik solle erhöht werden, gaben 45 Prozent der Manager an. 28,6 Prozent halten die derzeitige Unterstützung für angemessen, und nur jeder vierte Entscheider möchte die Förderung reduzieren.
Vom 2. bis 11. Oktober befragte manager magazin rund 500 leitende Angestellte, Selbstständige sowie Freiberufler. Die Interviewteilnehmer wurden aus einem festen Personenkreis ausgewählt ? 1090 Entscheider aus verschiedenen Branchen und Regionen. Zur genauen Methodik siehe www.manager-magazin.de/Entscheiderpanel.
Hamburg (pressrelations) – Russischer Investor übernimmt Geschäftsführung bei Ex-Wadan-Werft Witalij Jussufow sucht Fertigungspartner in Russland / Technologieklau kein Thema Der…
Innovationsindikator Deutschland 2009: Bundesrepublik hat Aufholbedarf
Bildungssystem und Forschungsfinanzierung als größte Schwachpunkte
Fortschritt: Mehr Frauen in Technik und Naturwissenschaften
Das deutsche Innovationssystem ist zwar relativ glimpflich durch die Krise gekommen, liegt jedoch im internationalen Kontext nur im Mittelfeld. Im heute veröffentlichten Innovationsindikator Deutschland verliert Deutschland einen Platz und kommt damit nur noch auf Rang 9 von 17 führenden Industrienationen. An der Spitze des Rankings stehen die USA, auf Platz 2 folgt die Schweiz. „Das Abschneiden Deutschlands im Innovationsindikator wird für die neue Bundesregierung ein Maßstab sein, wie ernst sie es mit Bildung, Forschung und Entwicklung meint“, sagte DIW-Innovationsexperte Christian von Hirschhausen.
Zu den wichtigsten Schwachstellen in Deutschland in Sachen Innovation zählen das Bildungssystem und die Finanzierung von Forschung und Entwicklung in Unternehmen. So kommen in kaum einem anderen Land Unternehmer und Gründer so schwer an Kapital für innovative Projekte wie in Deutschland. Diese Situation könnte sich angesichts der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise weiter verschärfen und damit auch bei einem Aufschwung die Innovationsfähigkeit hemmen. „Die gravierenden Defizite im Bildungssystem und die Unterfinanzierung von Bildung und Forschung sind ein ernsthaftes Warnsignal an die neue Regierungskoalition“, sagte Christian von Hirschhausen, der am DIW Berlin die Forschung für den Innovationsindikator leitet.
Mit Blick auf die katastrophale Haushaltslage sieht das DIW Berlin große Risiken für Bildung und Forschung: „Es muss eine staatliche Innovationspolitik geben, die über die kurzfristigen Konjunkturpakete hinausreicht,“ so Christian von Hirschhausen. „An oberster Stelle der Agenda muss die Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Bildung stehen. Als Maßstab sollte hier das Zehn-Prozent-Ziel des Bildungsgipfels dienen. Dafür sind erhebliche Mehrausgaben der Unternehmen und des Staates nötig, die bei mindestens 30 Milliarden Euro jährlich liegen dürften.“
Innovationssystem Deutschland: Stärken und Schwächen im Überblick
Die Stärken
Vernetzung zwischen Unternehmen und Forschung: Rang 3
innovationsfreundliche Nachfrage: Rang 4
Umsetzung von Innovationen auf dem Markt: Rang 5
Die Schwächen
gesellschaftliches Innovationsklima: Rang 11
Bildungssystem: Rang 12
Wettbewerbsbedingungen/Regulierung: Rang 13
Finanzierung von Innovationen: Rang 15
Vorteil: Aus Forschung wird in Deutschland besonders häufig ein Produkt
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in Sachen Finanzierung und trotz Finanz- und Wirtschaftskrise: Vor allem die Hochtechnologiebranche hat Chancen, von einem kommenden Aufschwung zu profitieren. Insgesamt kommt den Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte die nach wie vor hohe Effizienz der hiesigen Forschungsabteilungen zugute. So kann – abgesehen von Schweden – kein wichtiges Industrieland mit den vorhandenen Forschungsbudgets so viele wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse erarbeiten wie Deutschland.
„Gemessen an der Entwicklung neuer Produkte nutzt Deutschland seine Forschungsetats besonders effizient“, so DIW-Experte Christian von Hirschhausen. Das zeigt die Gegenüberstellung der Forschungsinvestitionen und der Zahl an Wissenschaftlern auf der einen Seite und der Patentanmeldungen auf der anderen Seite. „Wir können damit das gängige Vorurteil widerlegen, dass die Deutschen forschen und andere die Produkte entwickeln.“
Bildungssystem unterfinanziert und ineffizient
Ein gravierender Nachteil und damit eine wesentliche Innovationsbremse bleibt 2009 das Bildungssystem, auch wenn sich die Bundesrepublik im Vergleich zum Vorjahr auf Rang 12 verbessert hat (2008: Platz 15). Betrachtet werden dabei unter anderem die Qualität des Bildungssystems, die Ausgaben für Bildung und erstmals die privaten Bildungsrenditen. „An oberster Stelle der Agenda muss die Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Bildung stehen“, sagte DIW-Experte von Hirschhausen. „Bis 2015 muss es Deutschland schaffen, zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Bildung ausgeben.“
Positiv: Natur- und Ingenieurwissenschaften werden bei Frauen beliebter
Einen erfreulichen Trend zeigt der Indikator bei den für die Innovationsfähigkeit besonders wichtigen sogenannten MINT- Studienfächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik: Diese Fächer werden bei jungen Frauen immer beliebter. Von 2005 bis 2006 stieg die Zahl der Hochschulabsolventinnen in MINT-Fächern um 6.700 auf 24.600 an. Was den Anteil der Frauen an allen Absolventen in diesen Studienfächern angeht, schafft Deutschland dadurch 2009 einen Sprung um sechs Ränge nach vorn und rangiert unter den führenden Industriestaaten auf Platz 7. Der Trend hat sich nach neuesten Zahlen in Deutschland auch im Jahr 2007 fortgesetzt, in dem bereits 27.800 Frauen einen Hochschulabschluss in diesen Fächern erwarben.
Allerdings zeigen sich auch hier strukturelle Schwächen: So geben viele junge Akademikerinnen in Deutschland schon nach wenigen Jahren ihre Vollzeitstelle wieder auf. Ein wichtiger Grund ist die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie Umfragen unter Ingenieurinnen belegen.
Um die Berufstätigkeit von Frauen zu erleichtern, muss sich auch in der Gesellschaft einiges tun. Zwar haben die Deutschen immer weniger Vorbehalte gegen berufstätige Frauen. Allerdings zeigt der Innovationsindikator anhand internationaler Meinungsumfragen, dass in neun der 17 analysierten Industriestaaten die Akzeptanz zum Teil deutlich höher ist. In diesen aufgeschlossenen Gesellschaften werden Frauen wesentlich mehr ermuntert, zu studieren und ins Berufsleben einzusteigen, so das DIW Berlin.
Deutsche scheuen das Risiko
Der Innovationsindikator untersucht auch die Einstellungen der Bevölkerung gegenüber technischen Neuerungen. Mehr als viele andere Nationen sind die Bundesbürger davon überzeugt, dass ihnen neue Technologien unterm Strich Nachteile bringen. Zudem erweisen sich die Deutschen als vergleichsweise risikoscheu. Im Teilindikator „Einstellung zu unternehmerischen Risiko“ liegt die Bundesrepublik wie im Vorjahr auf dem letzten Platz des Rankings.
Methodik: So wird der Innovationsindikator erstellt
Der Innovationsindikator misst seit 2005 die Innovationsfähigkeit von 17 führenden Industriestaaten. In den Blick genommen werden sowohl die Inputseite (zum Beispiel Bildungsausgaben, Zahl der Wissenschaftler) als auch der Output – gemessen etwa in der Zahl der Patentanmeldungen oder der Umsätze in Branchen der Spitzentechnologie. Rund 180 verschiedene Datensätze werden vom DIW Berlin dafür ausgewertet: Neben „harten“ Statistiken werden dabei auch Expertenbefragungen und Meinungsumfragen herangezogen. Die Einzeldaten werden zunächst zu einzelnen Teilindikatoren zusammengefasst, wie etwa „Forschungsfinanzierung“ oder „Bildungssystem“ und dann zum Gesamtindikator zusammengefasst. Der Innovationsindikator Deutschland wird vom DIW Berlin im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) erstellt. Die Ergebnisse werden von einer Skala von 1,00 bis 7,00 dargestellt – diese Skala misst keine absoluten Werte, sondern zeigt die Innovationsfähigkeit eines Landes im Vergleich zum Spitzenreiter. Das Land mit den besten Ergebnissen erzielt deshalb automatisch einen Punktwert von 7,00.
Renate Bogdanovic
Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
German Institute for Economic Research
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
Tel. +49-30-897 89 249 mailto:presse@diw.de
Lehrerfachtagung zur Berufsausbildungsvorbereitung
Welche Kompetenzen müssen Lehrkräfte mitbringen?
(aid) – Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten, zu betreuen und zu unterrichten, ist eine der größten Herausforderungen für Lehrkräfte an Berufsbildenden Schulen. Denn die jungen Menschen zeichnen sich hinsichtlich ihrer Lernvoraussetzungen, Lernbedürfnisse, Persönlichkeitsmerkmale und sozialen Hintergründe durch eine große Heterogenität aus. Unter dem Titel „Berufsausbildungsvorbereitung: Welche Kompetenzen müssen Lehrkräfte mitbringen?“ veranstalten am 27. November 2009 der aid infodienst und die Agrarsoziale Gesellschaft eine Lehrerfachtagung in Dieburg.
Hans-Dieter Speier vom Hessischen Kultusministerium beschreibt die Aktivitäten des Landes für benachteiligte Jugendliche und formuliert die damit verbundenen Perspektiven für junge Menschen. Aus der Wissenschaft spricht Professor Dieter Münk von der Universität Duisburg-Essen. Er ist Mitautor des jüngst erschienenen Memorandums „Zur Professionalisierung des pädagogischen Personals in der Integrationsförderung aus berufsbildungswissenschaftlicher Sicht“, das von der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft veröffentlicht wurde. Münk stellt die Ergebnisse vor. Schließlich wird anhand mehrerer Praxisbeispiele die Möglichkeit zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen eröffnet.
Die Veranstaltung findet am Beruflichen Schulzentrum Landrat-Gruber-Schule (www.lgs-dieburg.de) statt. Das vollständige Programm und ein Anmeldeformular finden unter www.aid.de/termine/aktuell.php. Anmeldeschluss ist der 15. November 2009.
Weitere Informationen: Dagmar Babel, ASG (Tel. 0551 49709-31, E-Mail: dagmar.babel@asg-goe.de) und Britta Ziegler, aid infodienst (Tel. 0228 8499-139, E-Mail: b.ziegler@aid-mail.de)
Impressum
aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de
mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Studiengebühren: Gebührenfreie Länder sind doppelte Verlierer
Studienbewerber weichen Studiengebühren aus – allerdings nur in geringem Ausmaß: Die Wahrscheinlichkeit, dass Studienanfänger ihr Studium im heimischen Bundesland aufnehmen wollen, sinkt in Gebührenländern um rund zwei Prozentpunkte. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des DIW Berlin. „Vor allem Abiturienten mit schlechten Zeugnissen weichen den Gebührenländern aus“, sagte DIW-Finanzexpertin Nadja Dwenger. „Studienanfänger mit sehr guten Abiturnoten schrecken die Studiengebühren dagegen kaum ab.“
Seit das Bundesverfassungsgericht 2005 das Verbot von Studiengebühren aufgehoben hat, erheben sieben Bundesländer Studiengebühren von bis zu 500 Euro pro Semester. Wie reagieren Studienbewerber mit ihrem Mobilitätsverhalten auf diese Gebühren? Weichen sie den „Gebührenländern“ aus und bewerben sich in Ländern, die keine Gebühren erheben? Und wenn ja, in welchem Umfang? Diese Fragen hat das DIW Berlin anhand von Daten der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) der Jahre 2002 bis 2008 untersucht.
Studiengebühren führen zu schwachen Ausweichreaktionen
Die Ergebnisse zeigen: Studierende weichen Studiengebühren aus – allerdings nur in geringem Ausmaß: Für Studienanfänger aus Gebührenländern reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Studium im Heimatbundesland beginnen wollen, um knapp zwei Prozentpunkte von 69 Prozent auf 67 Prozent.
Schlechte Noten machen mobil – Einserschüler weichen Gebühren kaum aus
Am ehesten neigen Bewerber mit schlechten Noten dazu, in Länder ohne Studiengebühren abzuwandern. Besonders gute Studienanfänger mit Abiturnoten von 1,0 bis 1,5 bleiben trotz Gebühren eher im Heimatland. „Es könnte sein, dass diese Abiturienten auch für ihr Studium mit sehr guten Leistungen rechnen und damit entsprechende Verdienstmöglichkeiten nach dem Studienabschluss erwarten“, sagte Katharina Wrohlich, Co-Autorin der DIW-Studie. „Möglicherweise sind sie daher eher bereit, für das Studium zu bezahlen.“ Ebenso sei es möglich, dass sich einige Studienanfänger von den Gebühren eine höhere Qualität der universitären Ausbildung versprechen und bereit sind, dafür zu zahlen.
Gebührenfreie Länder haben keinen Wettbewerbsvorteil
Der ,Noteneffekt‘ führt dazu, dass Gebührenländer die guten Studenten an sich binden, während Bewerber mit schlechteren Noten eher in kostenfreie Länder abwandern. „Die gebührenfreien Länder haben keinen Wettbewerbsvorteil“, sagte Johanna Storck, ebenfalls Co-Autorin der DIW-Studie. „Ihnen gelingt es nicht, mit einem gebührenfreien Studium herausragende Bewerber aus den kassierenden Ländern abzuwerben.“ Die Gebührenländer profitieren dagegen doppelt: Sie erhalten zusätzliche finanzielle Mittel, mit denen sie eine bessere Hochschulqualität finanzieren können und binden Studenten mit besserer Abitur-Note.
„Landeskinder-Regelung“ kann Wanderungsbewegung aufheben
„Wollen die gebührenfreien Länder die Wanderungsbewegungen stoppen, könnten sie Gebühren in Form der ,Landeskinder-Regelung‘ einführen“, so Johanna Storck. „Dann müssen nur landesfremde Studenten Gebühren zahlen.“ Ein ähnliches Modell wird in den USA angewendet, wo Studenten zu reduzierten Gebühren an öffentlichen Universitäten im eigenen Land studieren können.
Studiengebühren erhöhen die Mobilität von Studienbewerbern kaum. Von Nadja Dwenger, Johanna Storck, Katharina Wrohlich. In: Wochenbericht 43/2009
Außerdem im Wochenbericht:
– Konjunkturopakete: Verpasste Chance für langfristiges Wachstum. Von Lars Handrich, Philipp Meinen, Ferdinand Pavel und Daniel Wissmann
– Ökonomie-Nobelpreis und das Doping-Problem im Sport. Kommentar von Gert G. Wagner
Renate Bogdanovic
Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
German Institute for Economic Research
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
Tel. +49-30-897 89 249 mailto:presse@diw.de
(pressrelations) – mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Negatives vorläufiges Konzernergebnis per Ende September Erholung der Finanzmärkte: Operatives Geschäft weiter verbessert, Handelsergebnis…
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Preferences
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
alle Cookies zulassen
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.