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Mit Ernüchterung blickt Alexandra „Alex“ Herwig (Rosalie Thomass) auf die Ausbildung als Versicherungskauffrau zurück, „Die einzige Ausbildung, die ich je angefangen hatte.“ Es sind jene Worte, mit denen sie einen Neuanfang wagen möchte, einen Neuanfang als Taxifahrerin. Mergolan stellt sie in seinem Unternehmen ein und so kutschiert Alex fortan Leute durch die Hamburger Nächte des Jahres 1986. In „Taxi“ treffen wir auf viele ganz besondere Fahrgäste, aber auch auf vielschichtige Charaktere, die die Handlung bestimmen. Allen voran die junge Protagonistin, die nach dem richtigen Weg für sich sucht.
Alex zwischen den Männern
Diese sperrt sich verzweifelt gegen sämtliche männliche Vorgaben, wie ihr Leben zu laufen hat. Einer dieser Möchtegern-Bestimmer ist ihr Kollege, der gescheiterte Künstler Dietrich (Stipe Ergec). Mit ihm schlittert Alex, ohne es so wirklich zu wollen, in eine Affäre. Ein anderer ihr Bruder (Jannik Schümann), der sie dezent darauf hinweist, dass er später einmal haften muss, wenn sie nichts aus sich macht. So sehr Alex sich ihren Meinungen entzieht, so wenig spurlos gehen sie an ihr vorbei. Umso offener ist sie gegenüber Marc (Peter Dinklage), der ihr zuhört und sie scheinbar so sein lässt wie sie ist. Marc, der ehemalige Bekannte, der trotz seiner Körpergröße von 1,35 m ein großer Mann ist und plötzlich auf ihrer Rückbank landet.
Taxi muss in einem totalen Chaos enden
Der Umstand, dass Alex zwischen beiden Männern pendelt und sich weder so richtig an einen binden, noch einem entsagen kann, spiegelt ihre Unsicherheit wider. Auf der anderen Seite ist genau diese Zweigleisigkeit ein Zeichen der eigenen Souveränität bzw. des Erhalts einer gewissen Selbstbestimmung. Im Wendepunkt des Films wird genau diese Eigenschaft auf die entscheidende Probe gestellt. Als ein Mann mit Äffchen in ihrem Taxi Platz nimmt, trifft Alex eine Entscheidung und scheitert mit krachendem Ausgang. Dieser ist von Nöten, da sich letztlich nur so das Leben ordnen lässt. Regisseurin Kerstin Ahlrichs zeigt in den 97 Minuten von „Taxi“ das ständige Hin und Her zwischen „Das bin ich“ und „So soll ich sein“. Ab dem 20. August wird zu sehen sein, wie komplex und mit wie viel Tiefe das Team Karen Duves Roman in Bilder gefasst hat.
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