Läusebefall bei Kindern und Jugendlichen
Mainz – Täglich stecken sich zahlreiche Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene mit Kopfläusen an. Der Mensch ist der einzige Wirt des win-zigen Parasiten, der sich am liebsten in den Haaren eines Menschen aufhält und sich von dessen Blut ernährt. Läuse haben keine Flügel, sie können nicht fliegen und sie springen auch nicht. Sie krabbeln von Haar zu Haar, von Kopf zu Kopf: So kommt es, dass meist Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren betroffen sind. Sie stecken beim Lernen oder Spielen die Köpfe zusammen oder kuscheln gemeinsam auf einem Kissen. Betroffene erkennen einen Befall am Juckreiz – doch nicht immer tritt dieses Symptom auf. Die gute Nachricht ist, dass die Haare der Betroffenen nicht mehr abgeschnitten werden müssen, wie das früher noch der Fall war. Heute gibt es wirksame und recht einfache Mittel zur Behandlung gegen die Parasiten, erklärt der Apothekerverband Rheinland-Pfalz.
Eltern die vom Kindergarten oder der Schule informiert wurden, dass es Läuse in der Einrichtung gibt, sollten alle Familienmitglieder sorgfältig auf einen möglichen Befall hin kontrollieren. Dies geschieht am besten mit Hilfe eines Nissenkamms. Mit diesem wird das feuchte Haar Strähne für Strähne auf Läuse und deren Eier, die Nissen, geprüft. Der Kamm wird nach jeder Strähne auf einem Küchentuch abgestreift, um die Läuse besser sehen zu können. Wurde eine Laus entdeckt, sollte die ganze Familie mit einem Läusemittel behandelt werden. „Es stehen physikalische, chemische und natürliche Läuseshampoos zur Verfügung“, erklärt Petra Engel-Djabarian, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV. „In den chemischen sind Insektizide oder Nervengifte enthalten. Durch deren häufigen Einsatz bestehen schon viele Resistenzen. Deshalb empfehle ich meist ein Mittel mit Silicon-Ölen. Diese wirken auf physikalische Weise und sind sehr effektiv. Die Atemsysteme der Läuse und Nissen werden verschlossen und sie sterben ab. Wichtig bei allen ist, dass alle Haare gleichmäßig mit dem Mittel benetzt sind und unbedingt die Einwirkzeit eingehalten wird. Nissen und Läuse werden mit einem Nissenkamm entfernt. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt außerdem, die Anwendung am neunten Tag zu wiederholen, um eventuell geschlüpfte Larven abzutöten.“ Im Internet finden sich in Foren viele vermeintliche Tipps, was gegen Läusebefall helfen soll. Spülungen mit Essig oder mit Teebaumöl finden sich dort wie Saunagänge für Betroffene oder 45 Minuten unter der heißen Trockenhaube. „Solche Maßnahmen führen nicht zum Erfolg. Bevor die Läuse unter Trockenhaube Schaden nehmen, kommt es schlimmstenfalls zu Verbrennungen an der Kopfhaut von Kindern“, warnt Apothekerin Engel-Djabarian.
Bei einem Läusebefall rücken nicht nur die Haare ins Blickfeld: Wer ganz sicher gehen will kann alles was waschbar ist, wie Mützen, Bettwäsche oder auch manche Kuscheltiere bei 60 Grad in die Waschmaschine geben. Es reicht aber auch aus, alles für mindestens drei Tage in einen Plastikbeutel zu geben. Die Läuse sterben dann ab. Kämme, Bürsten und Haargummis können in einer heißen Seifenlauge von Läusen befreit werden.
Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den gut 1.000 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.
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