buecher.de stellt die drei prämierten Werke vor
Guntram Vesper, Jahrgang 1941, stand ein wenig verdattert auf der Bühne. Soeben hatte man ihm erklärt, dass er den Preis der Leipziger Buchmesse 2016 für das beste Werk in der Kategorie Belletristik gewonnen hat. Sichtlich überrascht, bedankte er sich mit den Worten „Herzlichen Dank. Mehr kann ich nicht sagen“. In der Tat ist der Nachfolger von Jan Wagner einer, den man nicht unbedingt auf dem Zettel hatte. Ein verdienter Sieger ist sein 1000-Seiten-Stück „Frohburg“ aber allemal.
„Frohburg“ – Eine Hommage an die Heimat
Der Begriff „Heimat“ ist in diesen Tagen wichtiger denn je. Es dürfte auch ein Grund sein, dass Guntram Vesper seiner Heimat „Frohburg“ – eine sächsische Kleinstadt von etwa 10.000 Einwohnern – eine Hommage schenkte. Der Autor selbst beschreibt die Arbeit an diesem epochalen Mammutwerk als sein Lebenselixier, er lebte durch das Schreiben. Das Resultat kann sich sehen lassen, verknüpft laut Juryurteil ganze Geschichtslandschaften. Ausgehend von der Gegenwart beschreibt er mit ästhetischer Bravour die großen Phasen des 20. Jahrhunderts. Ein Exkurs, der auf die alte BRD, die DDR und auch die Nazizeit zurückblickt.
„Die Tutoren“ und „Georg Forster“
Epochal ist auch Bora Cosics „Die Tutoren“. Lange galt das Schriftstück, das eine Landesgeschichte über fünf Generationen erzählt, als unübersetzbar. Brigitte Döbert hat sich dem angenommen und laut Jury in einer neuen Sprache eine neue Heimat geschaffen. „Georg Forster – Zwischen Freiheit und Naturgesetz“ von Jürgen Goldstein ist hingegen ein essayistisches Werk, das sich einem widmet, der die Heimat verlässt, um Großes zu erleben. Es ist die Biografie eines Mannes, der die Welt umsegelte, aber zugleich ein Abenteuerroman, der den Leser träumen lässt.
Weitere Informationen zum Preis der Leipziger Buchmesse, den Kandidaten und allen Büchern der finalen Auswahl finden Sie im Online Shop auf buecher.de und im dazugehörigen Blog.
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