DB bezieht auch Achsen von ICE 1 und 2 in verkürzte Überprüfungsintervalle ein
Freiwillige Maßnahme ? Keine unmittelbaren Kundenauswirkungen
(Berlin, 15. März 2011) Die Deutsche Bahn überprüft seit Februar 2011 auch die Achsen der ICE 1- und ICE 2-Flotte in kürzeren Abständen. Die Radsätze der 59 Fahrzeuge der Baureihe ICE 1 und der 44 Fahrzeuge der Baureihe ICE 2 werden ab sofort – je nach Bauart – alle 144.000, 200.000 bzw. 288.000 Kilometer mittels Ultraschall überprüft. Dies bedeutet eine weitere Halbierung der bereits verkürzten Intervalle, die die DB im Juli 2010 eingeführt hatte.
Hintergrund der Selbstverpflichtung ist die Erarbeitung einer geeigneten Berechnungsmethode zur Ermittlung der notwendigen Ultraschall-Intervalle, um auch theoretische Risiken in jedem Fall auszuschließen.
„Wir gehen diesen Schritt in Übereinstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt und entwickeln gemeinsam ein Modell, mit dem künftig Ultraschall-Intervalle in Abhängigkeit von spezifischen Randbedingungen festgelegt werden können“, sagt Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. „Es gibt derzeit keinerlei Erkenntnisse, dass bei den bisherigen UltraschallPrüfintervallen eine Gefahr für den Eisenbahnverkehr vorläge.“
Die häufigeren Werkstattaufenthalte der ICE 1 und 2 verknappen die für den Fahrplan zur Verfügung stehenden Fahrzeuge um insgesamt vier Züge.
Dadurch wird die zur Verfügung stehende Betriebsreserve entsprechend reduziert. Bereits seit 2008 fehlen durch die verkürzten Untersuchungsintervalle der ICE 3- und ICE T-Flotte bis zu 14 Züge im täglichen Betrieb. Im Regelbetrieb rechnet die DB derzeit jedoch mit keinen unmittelbaren Auswirkungen für die Fahrgäste.
Seit dem Achsbruch eines ICE 3 in 2008 bemüht sich der Eisenbahnsektor um die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens zur präventiven Untersuchung der Achsen mittels Ultraschall. Bereits damals wurden die Untersuchungsintervalle für die Baureihen ICE 3 und ICE T deutlich verkürzt. Im Zuge der Untersuchungen wurden auch die Achsen der 103 Züge der Baureihen ICE 1 und ICE 2 nochmals verstärkt überprüft. Diese haben seit ihrer Inbetriebnahme 1991 bzw. 1996 keinerlei Befunde aufwiesen, die eine Gefährdung des Eisenbahnbetriebes dargestellt hätten.
Jürgen Kornmann
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