Der Klimawandel lässt sich nicht durch die Wirtschaftskrise aufhalten

BSOZD.com-News Berlin. (pressrelations) – Anlaesslich der Schlagzeilen in den Medien mit dem Tenor „Krise bremst Klimawandel“ erklaert der zustaendige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Frank Schwabe:

Es ist Augenwischerei zu glauben, der Klimawandel sei durch die Wirtschaftskrise zu beeinflussen und wir haetten so vielleicht ein Problem weniger. Klimazyklen sind langfristig, CO2 verschwindet nicht von heute auf morgen aus der Atmosphaere. Der Klimawandel ist das Ergebnis einer langen Entwicklung, die durch kurzfristige Schwankungen in der Wirtschaft nicht wirksam ueberlagert wird.

Eines aber zeigt die Wirtschaftskrise tatsaechlich: Weniger Verbrauch an fossiler Energie laesst den Ausstoss an CO2 sinken. Das aber wird sich schnell wieder aendern, wenn die jetzt verschobenen Investitionen nachgeholt werden. Unterm Strich wird dadurch keine einzige Tonne CO2 vermieden werden. Wachstum hat nur dann eine Zukunft, wenn es oekologisch und sozial ist.

Die Antwort auf die Schlagzeilen kann also nur eine Strategie „Weg vom Oel“ hin zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien sein. Die zunehmenden Knappheit von Ressourcen, die nicht nur im Bereich Energie, sondern auch in allen anderen Wirtschaftssektoren Krisen, Verteilungskonflikte und Kriege ausloesen kann, kann nur durch eine nachhaltige Entwicklung begegnet werden. Zu glauben, dass sei vornehmlich Aufgabe der expandierenden Schwellenlaender und Entwicklungslaender, ist verantwortungslos.

An der Bekaempfung des Klimawandels muessen sich alle Staaten beteiligen, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Es ist hoechste Zeit. Wir haben in den vergangenen 20 Jahren grosse Fortschritte zu einem Verstaendnis ueber die Komplexitaet und die Ursachen des Klimawandels gemacht und sind ueberzeugt, dass die Erdatmosphaere vor den schaedlichen Eingriffen des Menschen bewahrt werden muss. Die klimawissenschaftliche Gemeinschaft hat errechnet, dass es ohne wirksame Massnahmen in weniger als zehn Jahren kein Zurueck mehr gibt und somit das Ziel der Konvention, irreversible Klimaveraenderungen zu verhindern, auf dem Spiel steht.

Die Zeiten des „Wer-sich-zuerst-bewegt,-hat-verloren“ muessen endgueltig vorbei sein und die Weltgemeinschaft muss einmuetig beschliessen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf maximal zwei Grad zu beschraenken. Bisher bleiben die angekuendigten Reduktionsziele der Industrielaender weit hinter dem zurueck, was notwendig waere, um das Zwei-Grad-Limit einzuhalten. Damit sich die Schwellenlaender auf eigene ambitionierte Klimaschutzleistungen festlegen, sind finanzielle Zusagen der Industrielaender dringend notwendig. Ansonsten wird sich an der derzeitigen Blockade nichts aendern.

SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de