Deutsche Telekom will Gesundheitswesen intelligent vernetzen
– Gesundheitssektor ist strategisches Wachstumsfeld des Konzerns
– Eckpunkte der Strategie sind Mobilfunkangebote, internationales Geschäft und Partnerschaften
– Deutsche Telekom auf der Medica: Halle 15, Stand A49
„Die sichere Vernetzung von Ärzten, Kliniken, Patienten und Krankenkassen kann die Kosten im Gesundheitswesen senken, die Versorgung verbessern und das Leben älterer sowie chronisch kranker Menschen erleichtern“, sagt Dr. Axel Wehmeier. Auf der Medica stellte der neue Leiter des Konzerngeschäftsfeldes heute die künftige Telekom-Strategie für den Gesundheitssektor vor.
„Der Markt für vernetzte Angebote aus Informations- und Kommunikationstechnologie wird auch im Gesundheitswesen stark anziehen“, ist Wehmeier überzeugt. Dafür müsste die Technik nach erfolgreichen Projekten schneller in den Masseneinsatz kommen. Zudem sei es dringend erforderlich, dass sich mit IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) endlich ein einheitlicher Standard für den Datenaustausch durchsetze. „Zudem brauchen wir ein flächendeckendes mobiles Breitbandnetz als Basis für neue Lösungen“, unterstreicht Wehmeier.
Immer mehr Mobilfunk im Gesundheitswesen
Neue Mobilfunkangebote sind ein Eckpunkt der Telekom-Strategie im Gesundheitswesen. In der T-City Friedrichshafen erproben Ärzte bereits das Diabetes-Management-System GlucoTel. Die Lösung überträgt Zuckerwerte vom Messgerät der Patienten per Bluetooth an das Handy des Patienten und von dort automatisch in ein Online-Tagebuch. Das Portal verfügt über die gleichen Sicherheitsstandards wie im Online-Banking: Nur der Patient selbst und von ihm autorisierte Personen können die Werte einsehen.
Ebenfalls in der T-City im Einsatz ist derButler – ein Mobilgerät, das per Knopfdruck immer und überall einen Notruf absetzen kann. Bei einem Sturz stellt das Gerät automatisch eine Sprachverbindung zur Notrufzentrale her. Es verfügt auch über ein dreistufiges Ortungsverfahren, mit dem sich Personen auch dann auffinden lassen, wenn andere Ortungsmethoden versagen.
Smartphones und iPads ziehen in den Klinikalltag ein
Ein Herzschrittmacher kann mit einem Arzt in Verbindung stehen. Dies zeigt der CardioMessenger, den Patienten immer mit sich führen. Über das Mobilfunknetz leitet das Gerät Daten über Zustand von Herz und Schrittmacher an ein Servicecenter. Dort werden die Informationen verarbeitet und für den behandelnden Arzt auf einer sicheren Webseite hinterlegt. In dringenden Fällen bekommt der Arzt Informationen auch per Fax, E-Mail oder Mobiltelefon.
Ein weiterer Trend in Kliniken ist der Einsatz von Smartphones oder iPads. Auf der Medica zeigt die Telekom etwa mit Checkpad MED eine Klinikanwendung für das iPad. Auf dem handlichen Computer laufen alle Daten aus den verschiedenen Systemen – KIS, Radiologie, Labore – eines Krankenhauses zusammen. Ärzte haben somit immer einen aktuellen Überblick über alle Informationen ihrer Patienten.
Verstärkte Aktivitäten im Ausland sowie Partner- und Venture-Strategie
Die Telekom will das Wachstumsfeld Gesundheit auch international angehen. Landesgesellschaften in Ungarn oder Österreich präsentieren auf der Medica Entwicklungen wie das Fetaphone, mit dem Schwangere die Herztöne ihrer Babys zu Hause aufzeichnen und per Mobilfunk an ihren Arzt senden können. „Wir werden aber auch Lösungen aus Deutschland gemeinsam mit unseren Partnern im Ausland vermarkten“, sagt Wehmeier. Kooperationen seien ein Weg, das eigene Portfolio zu ergänzen. Die Telekom sei offen für alle Formen von Partnerschaften. Hinzu kämen gezielte Venture-Aktivitäten. Wehmeier: „Wir sind stark in ICT, Integration oder Vernetzung. Unsere Partner ergänzen diese Kompetenzen mit speziellem Branchen-Know-how oder medizinischer Hard- und Software.“
Software aus dem Netz
Ein Trend auch im Gesundheitswesen ist es, sich von wartungsintensiver Technik zu befreien und die ICT sowie Services auszulagern. „Stattdessen beziehen Unternehmen diese Leistungen aus dem Netz und bezahlen dann nur noch nach Verbrauch – genauso wie andere Materialien in Klinik oder Praxis“, erklärt Wehmeier. Patienten wiederum hätten den Vorteil, überall Einblick und Zugriff auf ihre persönlichen medizinischen Daten zu haben. Zudem könnten sich Chroniker unnötige Wege zum Arzt sparen.
Beispiele für Lösungen und Projekte, die auf netzbasierten Anwendungen beruhen, zeigt die Deutsche Telekom auf der Medica. Über ein Unified Communications and Collaboration-Portal (UCC) können niedergelassene Ärzte, Fachärzte, Kliniken, Apotheker, Krankenkassen und Patienten sicher Informationen in Form von Sprach-, Video- und Bilddaten sowie Dokumente über das Internet austauschen. Ärzte sprechen etwa mit ihren Patienten via UCC-Portal über Therapieverlauf, Behandlung sowie Nachsorge und vermeiden Fahrtkosten, verringern Strapazen und sparen Zeit.
Ebenfalls via Videokonferenz schauen sich mehrere Ärzte gleichzeitig Befunddaten wie Laborwerte oder Röntgenbilder an und beraten gemeinsam darüber. Da die Telekom die Plattform betreibt und die komplette Technik bereitstellt, entfallen für alle Beteiligten teure Investitionen in Infrastruktur und Technik. Zudem ist die Telekom als Trust Center für die Sicherheit der Daten verantwortlich und stellt die hierfür notwendigen Datennetze, Technologien und den Service bereit. Die Lösung ist bereits im Asklepios Future Hospital in Hamburg im Einsatz.
Über die Deutsche Telekom AG
Die Deutsche Telekom ist mit mehr als 129 Millionen Mobilfunkkunden sowie rund 37 Millionen Festnetz- und 16 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 30. September 2010). Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV für Privatkunden sowie ICT-Lösungen für Groß- und Geschäftskunden. Die Deutsche Telekom ist in rund 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit über 250.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 64,6 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte außerhalb Deutschlands erwirtschaftet (Stand 31. Dezember 2009).