Einen schnelleren Ausstieg aus der Verstromung von Braun- und Steinkohle verlangt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – und er beweist, dass es geht …
Suhl, 04.06.2018. „Man darf gespannt sein, wie und ob die Bundesregierung auf das aktuelle Papier des BUND reagiert. Tut sie es nicht, stellt sie sich selbst ein Armutszeugnis in Sachen Umweltschutz aus“, erklären die Verantwortlichen der europäischen Genossenschaft Green Value SCE. Der BUND legte vor wenigen Tagen einen Abschaltplan vor. Dieser basiert im Wesentlichen auf anerkannten Werten der Bundesnetzagentur, der Übertragungsnetzbetreiber und der Agora Energiewende und ist damit von der Faktenlage her wenig angreifbar.
Klimaziele nur durch Ausstieg erreichbar
„Kohlestrom ist ohne Zweifel einer der Hauptgründe, weshalb in Deutschland seit rund einem Jahrzehnt die Treibhausgase nicht mehr gesunken sind“, so die Fachleute der Green Value SCE. Deshalb der setzt der BUND genau hier an: So ist nicht nur das anstehende Klimaziel 2020 für Deutschland in weite Ferne gerückt, es ist auch zweifelhaft ob Deutschland das Ziel 2030 nach dem Pariser Klimaabkommen erreichen kann. „Dies ginge nur, indem man sich der Verstromung in Deutschland durch Steinkohle und Braunkohle zuwendet, ohne gleichzeitig die Versorgungssicherheit in Frage zu stellen“, meinen die Experten der Green Value SCE Genossenschaft.
Schnellerer Ausstieg aus der Verstromung
Konkret fordert der BUND, dass die ältesten und klimaschädlichsten Strommeiler zuerst vom Netz genommen werden sollten. Die installierte Leistung sollte damit auf ein Niveau von nur noch 20 Gigawatt im Jahr 2020 gedrosselt werden. „Im Gegenzug sollte der Ausbau der Windenergie und Photovoltaik gefördert und mehr flexible, dezentrale KWK-Kraftwerke installiert werden“, erklären die Experten der Green Value SCE den Plan des BUND. 2030 sollte dann für die Kohle in Deutschland Schluss sein. Der Abschaltplan des BUND beschreibt hierzu klare Zeitvorstellungen und Kompensationen.
Atomausstieg beschleunigen
„Neben dem Ausstieg aus der Kohleverstromung fordert der BUND auch eine schnellere Beendigung der Nutzung der Atomenergie. Zwar hat die Kanzlerin schon vor Jahren den Atomausstieg beschlossen, doch die anstehende Novelle will sie nicht für eine Beschleunigung nutzen“, erklären die Verantwortlichen der europäischen Genossenschaft Green Value SCE. Konkret fordert der BUND auch hier, einen konkreten Plan zur Schließung der Kraftwerke – zumindest sollten weitere Strommengenübertragungen gesetzlich verboten werden. „Damit würden die AKW insgesamt zehn Jahre weniger laufen und die Produktion von 300 Tonnen hochradioaktivem Atommüll vermieten werden“, so der BUND in der Einleitung zum Abschaltplan. „Der Atomausstieg wäre damit nicht nur ein Lippenbekenntnis der Kanzlerin, sondern konkret gelebte Politik“, so die Fachleute der Green Value SCE Genossenschaft.
Breite Rückendeckung aus der Bevölkerung
Dass der BUND bei seinen Forderungen längst nicht alleine steht, zeigt eine EMNID-Umfrage vom August 2017: Danach stehen fast zwei Drittel der Befragten hinter der Forderung nach einem baldigen Kohleausstieg. Mehr als 70 Prozent wollten, dass die Bundesregierung einen konkreten Fahrplan zur Einhaltung des Klimaschutzabkommens vorstellt. „Der Atomausstieg war bereits Jahre zuvor Konsens in weiten Teilen der Bevölkerung. Die damalige Zustimmung hierzu brachte Merkel viel Rückhalt in der Gesellschaft. Passiert ist seitdem nichts“, meinen die Experten der Green Value SCE. Insofern gehen sie auch von keiner großen Reaktion auf den Abschaltplan des BUND aus.
Weitere Informationen unter: http://www.green-value-sce.de
Die Green Value SCE ist eine europäische Genossenschaft. Das Genossenschaftsprinzip der Green Value SCE drückt sich dabei durch einen gemeinschaftlich geprägten Investitionsansatz aus, der eine Streuung in unterschiedliche internationale Assets ermöglicht. Hierdurch wird einer breiten Zielgruppe von Investoren der Zugang zu Anlagen gewährt, die ihnen ansonsten vorbehalten geblieben wären.