Die große Frage: Wie gehen wir mit Google um?

Paris (pressrelations) –

Die große Frage: Wie gehen wir mit Google um?

Die Steigerungen der Besucherzahlen auf unseren Webseiten feiern? Die Zusammenarbeit mit Google und seinen Konkurrenten vertiefen? Eigene Suchmaschinen und gemeinsame Nachrichtenportale gründen? Beim Gesetzgeber auf die Änderung oder Durchsetzung des Urheberrechts für Online-Inhalte hinwirken? Selber vor Gericht gehen oder aber Kartellverfahren einleiten?
Wie sollen wir denn mit Google jetzt umgehen?

Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des 62. Weltkongresses der Zeitungen im indischen Hyderabad, auf dem Verleger aus aller Welt vom 1. bis 3. Dezember darüber beraten, welche Strategien und welche Möglichkeiten sie haben, um sich ein größeres Stück vom globalen Werbekuchen abzuschneiden, den sich Google im Augenblick in großen Teilen einverleibt.

David Drummond, Senior Vice President und Chief Legal Council von Google, wird auf dem Kongress über die Geschäftsaussichten seines Unternehmens berichten und im Anschluss daran mit Gavin O’Reilly, CEO von Independent News Media und Präsident des Weltverbands der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA), sowie den übrigen Kongressteilnehmern darüber diskutieren. Die Moderation übernimmt Kees Spaan, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Urheberrechte beim Europäischen Verband der Zeitungsverleger.

Drummond trägt bei Google weltweit Verantwortung für die Bereiche Recht, Beziehungen zu staatlichen Stellen, Unternehmensentwicklung und Neugeschäftentwicklung einschließlich Aufbau strategischer Partnerschaften.
Vor Aufnahme seiner Tätigkeit bei Google im Jahr 2002 war Drummond der erste externe Berater des Unternehmens überhaupt. In dieser Funktion arbeitete er zusammen mit Larry Page und Sergei Brin an der Firmengründung und an der Beschaffung des Startkapitals.

Gavin O’Reilly war vermutlich die erste wichtige Persönlichkeit aus der Nachrichtenbranche, die Google öffentlich kritisierte. In einer Rede im Jahr 2006 bezeichnete er das Unternehmen als „kleptoman“ und sagte, Google richte „seine strategischen Bemühungen immer stärker auf traditionsreiche Urheber und Herausgeber von Inhalten wie beispielsweise Zeitungsverlage aus. Das Absurde daran ist, dass diese Suchmaschinen ihre Existenz den traditionsreichen Anbietern von Nachrichten und Inhalten größtenteils überhaupt erst zu verdanken haben und jetzt auf deren Kosten profitieren.“

Seitdem haben sich andere dieser ablehnenden Haltung angeschlossen, allen voran Rupert Murdoch, der letzten Monat sagte: „Die Sammler und Plagiatoren werden für die Mitbenutzung unserer Inhalte schon bald zur Kasse gebeten werden. Wenn wir uns den aktuellen Trend zum bezahlten Inhalt nicht zunutze machen, dann werden es letztlich die Urheber sein, die den Preis dafür zahlen, und die Inhaltsdiebe werden triumphieren.“ Noch in dieser Woche hat Murdoch angedroht, Google News den Zugriff auf die Inhaltsseiten von News Corp im Internet vollständig zu verweigern.

News Corp wird auf dem Kongress von Les Hinton vertreten, dem Chief Executive von Dow Jones Co., der Muttergesellschaft des „Wall Street Journal“. Hinton referiert über die Multimediastrategien des Unternehmens und stellt in diesem Zusammenhang auch die Pläne seines Hauses zur Abkehr von der kostenlosen Bereitstellung von Inhalten im Internet vor.

Ausführliche Angaben über den 62. Weltkongress der Zeitungen, das 16. World Editors Forum und die Info Services Expo 2009, den von WAN-IFRA organisierten wichtigsten Veranstaltungen der Weltpresse, finden sich unter
http://www.wanindia2009.com/homev2.asp?LangId=3

Die Anmeldefrist zu den Veranstaltungen läuft noch. Die indischen Behörden haben Vorkehrungen getroffen, um die Visumerteilung für Kongress- und Forumsteilnehmer zu erleichtern. Hyderabad ist von größeren Städten in Europa, Asien und dem Nahen Osten aus per Direktflug erreichbar.

Weitere Kongress- und Forumsreferenten sind neben vielen anderen:

– Dr. Andreas Wiele, Vorstand BILD-Gruppe und Zeitschriften bei der Axel Springer AG, Deutschland

– Olivier Fleurot, CEO für die Bereiche Public Relations, Corporate and Financial Communications und Events Management bei Publicis Groupe;

– Mahendra Mohan Gupta, Chairman/Managing Director und geschäftsführender Redakteur, „Jagran Prakashan“, Indien

– Ravi Dhariwal, CEO Publishing bei Bennett, Coleman Co. (Times Group), Indien;

– John Paton, Chairman und Chief Executive Officer von impreMedia LLC, USA;

– Martim Figueiredo, Verleger und Chefredakteur der Tageszeitung „i“, Portugal;

– Gerd Finkbeiner, Vorsitzender des Vorstands, manroland AG, Deutschland

– Jaideep Bose, Chefredakteur, Times of India, Indien;

– James Orr, Online-Nachrichtenredakteur, The Christian Science Monitor, USA;

– Paul Johnson, stellvertretender Chefredakteur, The Guardian, Großbritannien;

– Steve Engelberg, Managing Editor, Propublica.org, USA;

– Harinder Baweja, Co-Chefredakteur, Tehelka, India;

Die Eröffnungsansprache hält die indische Präsidentin Pratibha Patil.
Ausführliche Angaben unter http://www.wanindia2009.com/homev2.asp?LangId=3

Sonderprogramm: Im Anschluss an Kongress und Forum findet vom 4. bis 7.
Dezember die Studienreise „The Future of Cost Cutting and Business Efficiencies“ zum Thema Outsourcing statt. Sie führt nach Mumbai, New Delhi und Bangalore. Ausführliche Angaben unter
http://www.wan-press.org/indiatour2009

WAN-IFRA, mit Sitz in Paris und Darmstadt sowie Regionalbüros in Singapur, Indien, Spanien, Frankreich und Schweden, ist der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien und vertritt mehr als 18.000 Publikationen, 15.000 Online-Sites und über 3000 Unternehmen in mehr als 120 Ländern. Die Organisation entstand durch den Zusammenschluss zwischen dem Weltverband der Zeitungen (WAN) und IFRA, der Research- und Serviceorganisation für die Zeitungsindustrie.

Auskunft erteilt: Larry Kilman, Director of Communications and Public Affairs, WAN-IFRA, 7 rue Geoffroy St Hilaire, 75005 Paris, Frankreich. Tel.:
+33 1 47 42 85 00. Fax: +33 1 47 42 49 48. Mobil: +33 6 10 28 97 36. E-Mail:
larry.kilman@wan-ifra.org