Ein Hauch von Kairo weht durch Gütersloh
Am Samstag trafen sich die Mitglieder des Kreisverbandes DIE LINKE. um einen neuen Vorstand zu wählen. Mit einem eindeutigen Votum der Mitglieder und in enger Zusammenarbeit mit Stadtverbänden und Ratsvertretern wird der Kreisverband weiterhin konsequent vor Ort für eine andere Politik kämpfen.
Schon die Wahl des Versammlungsorts war eine klare Aussage. Fand das letzte Treffen in den Räumen des Alevitischen Kulturvereins statt, so war DIE LINKE. dieses Mal zu Gast beim Assyrischen Mesopotamien Verein. „Für uns gibt es keine Grenze entlang der Religion oder Herkunft, zwischen Alt und Jung, Mann und Frau, Arbeitslosen und Arbeitenden. Der einzige Widerspruch verläuft zwischen Oben und Unten“, betonte Sprecher Michael Pusch. Nachdem Schatzmeister Johann Roumee den Kassenbericht vorlegte und Herbert Wessel als Vertreter der Kassenprüfer dessen Korrektheit bestätigte, wurde der alte Vorstand einstimmig entlastet.
Zur neuen Sprecherin wurde Uschi Kappeler aus Versmold gewählt. Sie löst Almut Langer ab, die sich jetzt verstärkt der Arbeit im Kreistag widmen wird. Somit kommt DIE LINKE ihrem Ziel, Amt und Mandat zu trennen, wieder ein Stück näher. Im Kreistag wird sich Almut Langer auch dafür einsetzen, dass es nicht zu einer zivilen Nutzung des Gütersloher Flughafens kommt. Die Interessen von Miele, Claas und Bertelsmann dürfen nicht über das Wohl Zehntausender Anwohner gehen. Für Umwelt- und Tierschutz wird sich auch die neue Sprecherin Uschi Kappeler engagieren. Für die 55-jährige gelernte Pferdewirtin ist klar: “Billigste Lebensmittel aus Massentierhaltung und industrieller Landwirtschaft sind nicht die Lösung. Mindestlöhne, soziale Sicherheit für alle und ein bewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen, nur das kann der Weg sein.“ Stellvertretende Sprecherin bleibt Jeanette Machotzki. Die 36-jährige Gütersloher Bürokauffrau macht zur Zeit eine Umschulung zur Fachkraft für Logistik. Als Betroffene der Hartzgesetze weiß sie, wovon sie redet und ist bereit für eine bessere Welt einzutreten.
Sprecher des Kreisverbandes bleibt der 53-jährige Maschinenbauingenieur Michael Pusch. Er forderte die Stärkung der Arbeit in Stadträten und Kreistag, betonte aber ebenso die Wichtigkeit außerparlamentarischer Arbeit. „Es besteht kein Grund für Kompromisse. Alle unsere Forderungen sind berechtigt. Wenn diese Gesellschaft nicht in der Lage ist für Gerechtigkeit und Frieden zu sorgen, sollten wir gemeinsam mit allen, die den Mut dazu haben, an einer Alternative arbeiten. Konsequent und radikal, aber auch mit Humor und Spaß.“, so der alte und neue Sprecher des Kreisverbandes.
Als stellvertretender Sprecher wurde Marco Lehmann bestätigt. Die Themen des 24-jährigen Erziehers aus Versmold sind die Kinder-, Jugend- und Bildungspolitik sowie der Antifaschismus. Dazu will er die Jugend des Kreisverbandes stärken. Weiterhin ist ihm die interne Bildungsarbeit wichtig.
Johann Roumee aus Gütersloh macht den geschäftsführenden Vorstand komplett. Er wurde als Schatzmeister wiedergewählt. Keine einfache Aufgabe in einer Partei, die sich im Gegensatz zu anderen nicht kaufen lässt und somit nicht auf den Spendenlisten von Banken und Konzernen auftaucht. „Aber die Mühe wert, “ so der 37-jährige selbstständige IT-Systemkaufmann, „weil DIE LINKE die Partei der Solidarität und einer sozialistischen Alternative ist.“ Die Gütersloher Almuth Wessel, Michael Jockisch und Manfred Reese verstärken als Beisitzer den Kreisvorstand.
Die Wahlpausen nutzten Herbert Wessel, Manfred Reese und Karl Koch um über die Arbeit der Linken in Kreistag und Stadtrat zu berichten. Ob in der Sozial- oder Jugendpolitik, beim ÖPNV oder dem Nationalpark Senne geht es der Linken auch hier um den sozialen und ökologischen Umbau der Gesellschaft.
Zum Schluss kamen die Gäste zu Wort. Während im Hintergrund die Livebilder vom „Platz der Befreiung“ in Kairo liefen, sprach Nuri Aygün vom Landesvorstand über die Revolution in Ägypten. Er klagte das korrupte Regime an, das als Interessenvertreter des Westens fungiert und deshalb Politik gegen das eigene Volk macht. Nuri Aygün betonte auch, dass wie im Irak Chaos und Bürgerkrieg von den Herrschenden geschürt würden um ihren Einfluss zu wahren. „Die Türkei kann kein Vorbild sein, weil dort Minderheiten unterdrückt und Menschenrechte verletzt werden“ , so der Linke aus Hamm weiter. Inge Höger schließlich, abrüstungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, verurteilte die deutsche Unterstützung für Diktatoren wie Mubarak und die deutschen Waffenexporte. Ägypten ist einer der besten Kunden. Inge Höger berichtete auch über die Gesundheitsreform, die Verhandlungen in Sachen Hartz IV und die Diskussion um den Mindestlohn. All dies macht klar: Nur DIE LINKE steht für eine Politik im Interesse der großen Mehrheit der Bevölkerung.
Foto (von links): Inge Höger, Marco Lehmann, Jeanette Machotzki, Johann Roumee, Uschi Kappeler, Michael Pusch, Almuth Wessel, Manfred Reese, Nuri Aygün. Es fehlt: Micha Jockisch.
Uschi Kappeler, Sprecherin; Michael Pusch, Sprecher
DIE LINKE. Kreisverband Gütersloh
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