Die Vielfalt der Stoffe
Stoffe sind das Ausgangsmaterial für die Textilien, die wir tagen. Und genau darum ist Stoff so viel mehr als nur wärmende Hülle. Stoff inspiriert den Menschen. Stoff weckt Gefühle. Stoffe sind so unterschiedlich, dass es sich lohnt, einmal genauer auf „Strich und Faden“ zu achten.
Alles begann irgendwann in grauer Vorzeit. Der frühe Mensch legte Bärenfell und Hirschleder ab und erdachte eine Methode, Pflanzenfasern oder auch Tierhaare zu langen Fäden zu verarbeiten. Das Spinnen war erfunden. Um die gesponnenen Fäden nun auch nutzbar zu machen, ersann der Mensch das Weben. Erstmals war es ihm nun möglich, flexible Textilien selbst herzustellen. Spinnen und Weben, und damit die gesamte Stoffherstellung, gehören zu den ältesten Handwerkskünsten des Menschen.
Anfangs wurden nur leicht zu beschaffende, heimische Naturfasern wie Flachs und Wolle verwendet. Später, im Mittelalter, wuchsen die Handelswege. Baumwolle und Seide wurden importiert. Die Materialien wurden teurer, aber auch wesentlich feiner, hochwertiger und – interessanter. Denn Gewebe ist nicht gleich Gewebe. Je nachdem, welche Ausgangsfaser verwendet wird, und wofür ein Stoff letztlich bestimmt ist, weisen die einzelnen Materialien große spezifische Unterschiede auf.
Generell kann man Stoff unterteilen in Gewebe aus Naturfasern pflanzlicher Herkunft, Gewebe aus Naturfasern tierischer Herkunft und Gewebe aus chemisch hergestellten Fasern.
Als globale Universalfaser kann man heute wohl zu Recht die Baumwolle bezeichnen. Sie ist eines der weltweit am häufigsten verwendeten Materialien. Ob T-Shirts, Jeans oder Bettwäsche – es gibt fast nichts, was man nicht aus Baumwolle herstellen könnte. Gewonnen wird der Alleskönner aus der Fruchtkapsel der Baumwollpflanze. Das Material selbst ist kochfest, atmungsaktiv, wärmt und verträgt heiße Temperaturen.
Vor der Baumwolle war Leinen unsere Textilfaser Nummer eins. Gewonnen wird dieser natürliche Rohstoff aus der blau blühenden Flachspflanze. Leinenstoff ist fusselfrei, wirkt kühlend und ist sehr glatt. Leinen ist der Baumwolle nicht unähnlich, ist aber in seinem „Fall“ bedeutend steifer als diese. Auch ist die Herstellung von Leinenstoff wesentlich aufwändiger und teurer als die Gewinnung von Baumwolle. Dennoch ist Leinen ein schönes Material für ländliche Hemden und folkloristisch angehauchte Mode generell.
Einer der edelsten Vertreter tierischer Fasern ist Kaschmir. Gewonnen wird diese sehr weiche Faser aus dem Unterfell der Kaschmirzige. Diese wird, im Gegensatz zu unseren Schafen, nicht geschoren sondern gekämmt. Das Material ist aufgrund seiner aufwändigen Gewinnung entsprechend teuer. Verwendet wird Kaschmir für anschmiegsame Mäntel und Pullies.
Eine weitere tierische Naturfaser der gehobenen Klasse ist die Seide. Sie wird gewonnen aus dem Kokon der Seidenraupe. Auch diese Methode ist ausgesprochen langwierig und aufwändig. Ein Umstand, der sich auch hier deutlich auf den Preis auswirkt.
Zu den schönsten Eigenschaften der Seide zählt ihr unvergleichlicher Oberflächenglanz. Reine Seide ist sehr weich und fein. Trotz dieser hauchzarten Struktur und des weichen Falles besitzt Seide eine unglaubliche Reiß- und Scheuerfestigkeit. Zum Einsatz kommt das edle Material vor allem bei der Krawattenherstellung, aber auch Blusen und Schals werden gern aus Seide gefertigt.Stoffe
Das Schöne an den unterschiedlichen Fasern ist es, dass man sie untereinander kombinieren kann. Die positiven Eigenschaften zweier Materialien lassen sich auf diese Weise zu einem neuen, optimal komponierten Gewebe vereinen. So geschehen beispielsweise bei Jersey. Jersey ist ein weich fallendes Mischgewebe bestehend aus Wolle und Chemiefaser. Knitterarm und besonders für seine Elastizität bekannt, ist Jersey heute einer der beliebtesten Kleiderstoffe. Ob Sportbekleidung, Pullies oder Sommerkleider – Jersey ist ein echter Alleskönner.
Dass es auch ganz „ohne Natur“ geht, beweist Polyacryl. Wenngleich eine reine Chemiefaser, fühlt sich Polyacryl auf der Haut warm und weich an und erinnert täuschend echt an Wolle.
Ebenfalls voll- bzw. teilsynthetisch ist das sogenannte Kunstleder. Kunstleder besteht aus einem Trägergewebe, welches mit einer Polyurethanschicht in Lederoptik versehen wird. Verwendet wird dieses Kunst- oder auch Textilleder gern für die Herstellung von Schuhen, Taschen und Accessoires.
Der unbestrittene König unter den Stoffen ist aber immer noch der Samt. Er bildet durch sein spezifisches Webverfahren den charakteristischen, kurzfaserigen Flor aus. Dieser Flor hat beim Samt eine bestimmte Strichrichtung. Je nachdem, ob „mit dem Strich“ oder „gegen den Strich“ sieht Samt unterschiedlich aus.
Bei der Verarbeitung des edlen Materials muss daher stets darauf geachtet werden, dass seiner Majestät nichts „gegen den Strich“ geht.
Beliebt ist Samt nach wie vor für edle Roben, für Vorhänge sowie für Wohn- und Dekotextilien allgemein.
Stoffe – egal ob Filz, Tüll, Teddy, Spitze, Lurex, Jute oder Nessel – schon ihre Namen inspirieren. Noch inspirierender ist es, in Stoffen und Farben zu schwelgen und seiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
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