Die Weberei Gütersloh: Vortrag: Atommüll wohin? / Endlagerung- die Achillesferse der Atomindustrie?

(BSOZD.com – News) Gütersloh. Waren soeben im Wahlkampf noch Asse und Gorleben in aller Munde, plant die neue Koalition die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Längere Laufzeit = mehr Atommüll. Doch gerade dieser scheint die Achillesferse der Atomindustrie zu sein.

Donnerstag 26.11.09; 20:00 Uhr im Werk II der Weberei; Eintritt frei

Warum das so ist, wird Diplombergbauingenieur Rüdiger Mönig in diesem Vortrag verständlich und anschaulich am Beispiel Gorleben erläutern.

Anhand dieses Standorts wird aufgezeigt, wie der Schutz von Mensch und Umwelt sichergestellt werden soll und basierend auf dem Stand der Forschungsarbeiten dargelegt, warum dieses Bergwerk umstritten ist.

Der Hintergrund:

Die Entsorgung für radioaktiver Abfälle ist nach über 50 Jahren der kommerziellen Nutzung der Kernenergie weiterhin ungelöst. Weltweit gibt es kein Endlager für hoch radioaktive Brennelemente aus Kernreaktoren. In Deutschland hat man sich auf eine Endlagerung in einer Salzlagerstätte festgelegt: Im Salzstock Gorleben in Niedersachsen soll das nationale Endlager entstehen. Seit 1979 wird hier ein „Erkundungsbergwerk“ erstellt. Allerdings ruhen seit dem Jahr 2000 die Arbeiten.

Aktuell wird nach den Ereignissen im Bergwerk ASSE verstärkt diskutiert, ob Salz das richtige Wirtsgestein für ein Endlagerbergwerk ist: Im ehemaligen Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel wurden von 1967 bis 1979 leicht- und mittelaktive radioaktive Abfälle eingelagert. Seit 1979 dient es als „Versuchsendlager“, um die Techniken der Einlagerung für Gorleben zu erproben. Wasserzuflüsse machen das Bergwerk, wie schon das Endlagerbergwerk Morsleben in Sachsen-Anhalt, zum Sanierungsfall. In Morsleben lagerte die DDR ihre leicht- und mittelaktiven Abfälle ein. Seit der Wiedervereinigung wurden hier bis zur Schließung Ende der neunziger Jahre auch Abfälle aus westdeutschen AKWs entsorgt.

Die derzeitige Planung sieht für die Entsorgung von leicht- und mittelaktiven Abfällen das Erzbergwerk Konrad bei Salzgitter vor. Die Atomindustrie hält am Standort Gorleben fest, während die Politik gespalten ist. Es mehren sich die Stimmen, die eine offene Standortsuche für ein nationales Endlager fordern: Hier sollen auch andere Gesteinsformationen wie z.B. Ton oder Granit untersucht werden.

Diplombergbauingenieur Rüdiger Mönig schrieb vor 15 Jahren seine Diplomarbeit über die Einlagerung von Schadstoffen in Bergwerken. Als Student arbeitete er im Bergwerk Asse unter anderem bei der Erprobung von Maschinen und Techniken die im Endlager Gorleben zum Einsatz kommen sollen.

Die Weberei
Bogenstrasse 1 – 8
33330 Gütersloh
fon 05241 234780
fax 05241 26019
www.die-weberei.de