Digitale Daten: BU-Tarife vor Trendwende?

Kaum bringen die ersten Versicherungen günstigere Tarife für Kunden auf den Markt, die ihr gesundheitsbewusstes Verhalten mit Hilfe von digitalen Daten und einer App überwachen lassen, sehen sich die Verbraucherschützer gefordert, vor dem Missbrauch von Daten zu warnen. Vor allem die neuen digitalen Gesundheitsangebote könnten dafür sorgen, dass sensible Angaben an die Öffentlichkeit und in die Hände von Unbefugten gelangen, die daraus Profit schlagen. Dies gilt umso mehr für alle Versicherungslösungen, die auf der Abfrage des Gesundheitszustands beruhen. Vor allem für die Berufsunfähigkeitsversicherung könnte sich aus diesem Ansatz ein kaum einschätzbares Potenzial für die Versicherer und eine unkalkulierbare Gefahr für die Versicherer ergeben. Wie sinnvoll die Berufsunfähigkeitsversicherung allerdings ist, erfährt man auf http://www.berufsunfaehigkeitsversicherung-heute.de/sinnvoll/

 

Versicherer fördern gesundheitsbewusstes Verhalten

Dass Versicherungsgesellschaften eine gesunde Lebensführung ihrer Versicherten durch Bonusprogramme, Wahltarife und Preisnachlässe honorieren, ist in der Versicherungslandschaft nicht neu. Doch zum Jahresende gingen einige Versicherer mit zukunftsweisenden Tarifen einen Schritt weiter. So stellt beispielsweise die Generali kostengünstige Tarife in Aussicht, wenn der Kunde einen gesunden Lebenswandel führt. Die Gefahr dabei ist, dass dieser Lebenswandel nun auch kontrolliert werden soll. Dazu könnte man beispielsweise eine App nutzen, die auf jedem mobilen Endgerät zu installieren ist. Der Verbraucherzentralen-Bundesverband sieht darin eine eklatante Abkehr von der solidarischen Versicherung. Letztlich führt die Nutzung einer solchen App dazu, dass der Kunde von seinem Versicherer permanent überwacht wird. Ist der Versicherte jung, fit und gesund, mag ein solcher Tarif für die Berufsunfähigkeitsversicherung und für andere gesundheitsorientierte Versicherungslösungen attraktiv sein. Doch wenn mit zunehmendem Alter Risikofaktoren ganz unweigerlich auftreten, steht der Versicherte vor der Gefahr, den gerade im Alter so wichtigen bezahlbaren Versicherungsschutz zu verlieren, wenn der Gesundheitszustand nicht mehr ganz optimal ist. Die Sammlung von Fitnessdaten der Versicherten ist vor diesem Hintergrund nach Ansicht der Verbraucherschützer höchst bedenklich.

 

Gravierende Änderungen der Tariflandschaft möglich

Es bleibt abzuwarten, wie die Versicherten und die Versicherer auf den neuen Trend am Markt reagieren. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie die gesundheitsorientierten Tarife beispielsweise in der BU-Versicherung angenommen werden. Vor allem werden die im Jahr 2015 anstehenden unabhängigen Tarifanalysen Klarheit bringen, ob solche Tarife für den Verbraucher überhaupt zu empfehlen sind. In jedem Fall dürften die kommenden Tarife mit ihrer strikt gesundheitsbewussten Ausrichtung und mit der entsprechenden Kontrolle mit Hilfe von digitalen Daten sowohl von den Verbrauchern als auch von den Verbraucherschützern und den unabhängigen Analysten genau untersucht werden. Ob die Versicherten die permanente Kontrolle ihres Verhaltens tolerieren, um dadurch günstig versichert zu sein und ob die Tarife mit einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis vernünftig abschneiden, werden die neuen BU-Tests für das Jahr 2015 zeigen. Unter Umständen könnte sich daraus eine gravierende Veränderung der heute bestehenden BU-Tariflandschaft ergeben, wenn die Kunden die neuen Tarifwerke akzeptieren und wenn weitere Versicherer dem gesundheitsorientierten Ansatz mit der individuellen Kontrolle der digitalen Daten folgen.