Doppelt minimal: Die Ein-Schnitt-Operation

Als eines der ersten Krankenhäuser Deutschlands führte das Prosper-Hospital in Recklinghausen eine Operation in Form einer Laparo-Endoscopic Single-Site Surgery (LESS) durch. Während herkömmliche minimalinvasive Eingriffe noch immer mehrere Zugänge benötigen, erlaubt das LESS-System, alle Instrumente durch einen einzigen kleinen Schnitt in den Körper einzuführen.
Möglichst wenige Schnitte sind nicht nur aus kosmetischer Sicht wünschenswert, sondern auch medizinisch sinnvoll. Die Wundheilung verläuft wesentlich rascher und mit geringeren Beschwerden, die Gefahr einer Wundinfektion besteht kaum. Dadurch verkürzt sich die Aufenthaltszeit im Krankenhaus für die Patienten deutlich. So konnte der Patient das Prosper-Hospital bereits wenige Tage nach dem Eingriff an der Niere wieder verlassen.

Dr. Dirk Kusche, Chefarzt der Urologie und des Zentrums für minimalinvasive Chirurgie (MIC-Zentrum) am Prosper-Hospital, wendete das LESS-System erstmals an. „Diese Form der Laparoskopie ist noch völlig neu und sehr anspruchsvoll“, berichtet der erfahrene Operateur. „Soweit mir bekannt, wurden in Deutschland erst eine Handvoll Operationen mit dieser Methode durchgeführt.“ Ein neues Instrumentenset des Herstellers Olympus ermöglicht es den Ärzten dabei, weitgehend wie bei einer Standard-Laparoskopie vorzugehen. „Das System stellt eine sinnvolle Weiterentwicklung der herkömmlichen Laparoskopie dar, weil es für die Patienten noch schonender ist“, so Dr. Kusche.

Der Eingriff im Prosper-Hospital sei sehr erfolgreich verlaufen, berichtet Dr. Kusche. Bei dem Patienten wird nur eine einzige Narbe von zweieinhalb Zentimetern zurückbleiben. In anderen Fällen wird nicht einmal diese zu sehen sein, wie der Chefarzt erklärt: „Viele Operationen im Bauchraum können über den Bauchnabel durchgeführt werden. An dieser Stelle sind Narben praktisch kaum sichtbar.“

Hintergrund MIC-Zentrum
Diese besondere Form des Operierens (minimalinvasive Chirurgie oder „Schlüssellochoperationen“) stellt die schonende, wenig verletzende Behandlung der Patienten in Vordergrund – bei jedoch mindestens gleich guten Ergebnissen wie die Schnittoperationen. Dies ist der Grund für die ständig steigende Anzahl an minimalinvasiven Operationen, die so an wenigen spezialisierten Zentren durchgeführt werden. Dr. med. Dirk Kusche ist Facharzt für Urologie und spezielle urologische Chirurgie. Er leitet das MIC-Zentrum im Prosper-Hospital und besitzt eine langjährige Erfahrung aus vielen hundert minimalinvasiven Operationen.

Das Prosper-Hospital ist mit 530 Betten das größte Krankenhaus im Kreis Recklinghausen. In den zwölf medizinischen Fachabteilungen werden pro Jahr durchschnittlich 17.000 Patienten stationär betreut, 1.270 Mitarbeiter arbeiten im Hause. Als modernes Gesundheitszentrum trägt das Haus den sich ständig weiterentwickelnden Ansprüchen und Fähigkeiten der modernen Medizin, Therapie und Pflege Rechnung. Ganzheitliche patientenorientierte Betreuung und Begleitung sind die Ziele des Krankenhaus-Teams.
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