Drei Forschungszentren zur Cybersicherheit

Berlin (pressrelations) –

Drei Forschungszentren zur Cybersicherheit


Schavan: „Probleme müssen vorausschauend erkannt werden“

Damit sich Deutschland den großen Zukunftsfragen der Cybersicherheit langfristig stellen kann, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) drei Kompetenzzentren ausgewählt. Sie bündeln herausragende Fähigkeiten der besten Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Cybersicherheitsforschung thematisch und organisatorisch. Der Wettbewerb dafür begann im November 2010. Aus der großen Zahl der hochwertigen eingereichten Skizzen wurden schließlich drei zur Förderung ausgewählt:
Das „European Center for Security and Privacy by Design – EC-SPRIDE“ der Technischen Universität Darmstadt beschäftigt sich mit Verfahren zur systematischen Entwicklung, zur Verifikation und zum Testen von Software speziell unter den Gesichtspunkten Sicherheit und Schutz der Privatsphäre. Die Darmstädter Forscher optimieren Programme hinsichtlich der jeweiligen Sicherheitsaspekte. Das langfristige Ziel ist es, Sicherheit und Datenschutz künftig bereits in der Designphase von Softwaresystemen zu berücksichtigen.
Am „Kompetenzzentrums für angewandte Sicherheitstechnologie – KASTEL“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) geht es im Kern um die Frage: Was ist Sicherheit? Welche Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz stellen die verschiedenen Anwendungsfelder, etwa Smart Grids, Cloud Computing und IT-gestützte Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Sicherheit? Zum ehrgeizigen Arbeitsprogramm des Karlsruher Forscherteams gehören rechtliche, gesellschaftliche und technische Fragen.
Das „Kompetenzzentrum für die IT-Sicherheitsforschung Sicherheit, Vertraulichkeit, und Schutz der Privatsphäre in der digitalen Gesellschaft“ der Universität des Saarlandes hat sich vor allem vorgenommen, Methoden und Systeme zu entwickeln, die Bürgerinnen und Bürgern die gewünschte Kontrolle ihrer Daten im Internet und eine freie und die Privatsphäre achtende Kommunikation mit Organisationen in der digitalen Welt ermöglichen. Gleichzeitig beschäftigen sich die Saarbrücker Wissenschaftler mit der Zuverlässigkeit und Sicherheit der zugrundeliegenden IT-Systeme selbst.
Bundesministerin Schavan betonte die Bedeutung langfristig angelegter Forschung. „Um den Bedrohungen aus dem Cyberraum auch in Zukunft effektiv begegnen zu können, müssen wir gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme vorausschauend erkennen. Nur so kann frühzeitig die Erforschung und Entwicklung geeigneter Lösungen beginnen“, sagte
Bereits mit der jüngst von der Bundesregierung beschlossenen Einrichtung eines Cyber-Abwehrzentrums beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Deutschland eine Vorreiterrolle bei der IT-Sicherheit übernommen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schafft mit der Förderung der drei strategisch und langfristig ausgerichteten Zentren nun eine nachhaltige wissenschaftliche Basis und stärkt die Expertise deutscher Forschung und Industrie in Fragen der Cybersicherheit.
Der Schutz elektronischer Netzwerke, aber auch der Endgeräte und ausgetauschten Daten wird zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Der Einsatz von IT-Systemen und dem Internet für viele alltägliche Vorgänge von der Email bis zum Online Banking ist selbstverständlich geworden. Gleichzeitig haben sich Cyberattacken auf deren Sicherheit zu einem lukrativen Geschäft für Kriminelle entwickelt, die mit immer professionelleren Methoden und Werkzeugen vorgehen und damit selbst erfahrene Benutzer zu Opfern ihrer Angriffe machen.
Die Abwehr von Angriffen, die gezielte Entwicklung geeigneter Methoden und Werkzeuge in verschiedenen Projekten des IT-Sicherheitsschwerpunktes des BMBF sowie die vorausschauende Weiterentwicklung von Kenntnissen und Fähigkeiten in den drei Kompetenzzentren bilden gemeinsam eine starke Basis für die IT-Sicherheit in Deutschland.
Das BMBF fördert die drei Zentren, die gemeinsam mit dem BSI und Experten der Forschungsunion ausgewählt wurden, mit insgesamt ca. 17 Mio. Euro für zunächst vier Jahre. Eine Evaluierung ist nach drei Jahren vorgesehen.

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