Der neue Biosprit E10 ist jetzt bereits zweieinhalb Monate auf dem Markt, nur kaum einer will es. Der Hintergrund ist ziemlich simple, der Informationsfluss für Millionen von Autofahrern ist unbefriedigend, da die Aufklärung nur tropfenweise an die Öffentlichkeit durchsickert. Die Regierung, die Tankstellenbetreiber und die Automobilhersteller schieben sich den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Die Regierung hat es versäumt hier eine klare Aufklärungskampagne durchzuführen, die Tankstellenbetreiber werden von den Mineralölverbänden ausdrücklich angewiesen aus Haftungsgründen keine Beratung gegenüber dem Kunden vorzunehmen und die Automobilhersteller wollen auch keine Haftung bei Betankung des neuen Biosprits übernehmen. Somit wird der Bürger mal wieder im Regen stehen gelassen.
Wieso überhaupt E10?
Die Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments zwingt alle Mitgliedsstaaten diesen Sprit einzuführen, damit soll der CO2-Ausstoß und die Abhängigkeit von den Ölförderstaaten verringert werden.
Woher kommt das Ethanol?
In Deutschland wird es überwiegend aus Zuckerrüben und Weizen gewonnen, in den Vereinigten Staaten aus Mais und in Brasilien aus Zuckerrohr. Das Problem ist, das zur Erzeugung von Bioethanol riesige landwirtschaftliche Flächen benötigt werden. Laut dem Londoner Institut für europäische Umweltpolitik (IEEP) benötigt man für die Erzeugung von Bioethanol bis 2020 global 69 000 Quadratkilometer Ackerland. Diese Fläche ist doppelt so groß wie Belgien. Allein dadurch, so die IEEP-Studie , würden 56 Millionen Tonnen Kohlendioxid erzeugt. Somit wäre die Umwelt noch mehr belastet, da durch die Betankung von E10 die CO2-Belastungen in der Herstellung unterschritten werden.
Welche Auswirkungen hat die Betankung von E10 auf die Drittländer?
Man muss kein Genie sein, um die Auswirkungen des Biosprits auf Drittländer zu interpretieren. Durch den immensen Anbau von Weizen, Mais, Zuckerrüben und Zuckerrohr zur Betankung unserer Fahrzeuge wird die Spekulation dieser Rohstoffe am Börsenmarkt noch mal künstlich gepuscht. Somit werden die armen Länder Schwierigkeiten bekommen, hinreichende Nahrungsmittel zum Überleben zu sichern.
Somit stellt sich aus unserer Sicht die Frage gar nicht, ob unsere Autos E10 geeignet sind.
Für alle Anderen gibt es im Internet eine ständig aktualisierte und unverbindliche Information ob ihr Kraftfahrzeug E10 geeignet ist unter
www.dat.de/e10liste/e10vertraeglichkeit.pdf
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