Energieriesen tauschen goldene Gegenwart gegen „strahlende Zukunft“
Zu den Verhandlungen der Bundeskanzlerin mit den Atomkonzernen erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Wenn RWE-Chef Großmann heute eine Atomlaufzeitverlängerung fordert, und das wörtlich mit ,einer satten zweistelligen Jahreszahl?, dann zeigt sich, dass die Atombosse den Hals nicht voll genug bekommen können. Es geht um Profit auf Teufel komm raus ? ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Bevölkerung und die langfristigen Gefahren. Der Umweltskandal im Atommüllager Asse zeigt, wie zwingend erforderlich eine Brennelementesteuer ist, um die Sanierungskosten bei den Verursachern abzuholen.
Die Bundeskanzlerin muss diese Belastungen künftiger Generationen durch die Atomindustrie in ihre Rechnung einbeziehen. Es kann nicht sein, dass Konzernchefs für sich eine goldene Gegenwart einfordern und anderen eine ?strahlende Zukunft? mit immer größeren Atommüllbergen bescheren. Dafür bedrängen die Konzernchefs die Politik, drohen mit Gerichtsverfahren und kaufen Gutachter ein, die ihnen einen Verfassungsbruch für die geplante Laufzeitverlängerung schön schreiben.
Kanzlerin Merkel ist Zauberlehrling in diesem Spiel. Jahrelang hat sie sich von den Atomkonzernen päppeln lassen. Nun wollen die Chefs Kasse machen ? das war der Deal. Frau Merkel hätte wissen müssen, mit wem sie sich einlässt, wenn sie für Atomkraft lobbyiert.“
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