„Energiesparendes Bauen muss bezahlbar bleiben“
Experten nahmen beim Mauerwerkstag in Leinfelden-Echterdingen die EnEV 2009 ins Visier
Leinfelden-Echterdingen (jm).
Wie lassen sich die theoretischen Vorgaben der Energie-Einsparverordnung (EnEV) 2009 in die Praxis umzusetzen? Welche Fallstricke birgt das aktuelle Baurecht? Antworten auf diese und viele weitere Fragen fanden Bauexperten aus dem Großraum Stuttgart beim Mauerwerkstag in Leinfelden-Echterdingen. Die Umsetzung der neuen EnEV 2009 stand im Fokus der ganztägigen Fortbildungsveranstaltung, die mit hochkarätigen Referenten bestückt war. Veranstaltet wurde die Tagung von der Südwest Ziegel GmbH, vom Ziegelwerk Klosterbeuren und dem Ziegelwerk Bellenberg.
Durch fachlich anerkannte, unabhängige Referenten
„Die Vorgaben der Energie-Einsparverordnung 2009 sind ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aber nur, wenn Immobilienwerte wieder bezahl- und finanzierbar sind, geht es in der Branche aufwärts. Hier muss die Politik neue Anreize schaffen“, forderte Thomas Thater, Geschäftsführer der veranstaltenden Südwest Ziegel GmbH, die zum Firmenverbund „Mein Ziegelhaus“ zählt.
Thater nutzte den Mauerwerkstag, um den anwesenden Baufachleuten die neue Südwest Ziegel GmbH vorzustellen. Nach der Insolvenz der Georg Rimmele KG, Ehingen, war die Südwest Ziegel GmbH von den Ziegelwerken Klosterbeuren und Bellenberg gegründet worden, um hier kein Vakuum für Planer, Architekten und Bauunternehmen aus Baden-Württemberg entstehen zu lassen. Die Südwest Ziegel GmbH zählt auch zum Firmenverbund „Mein Ziegelhaus“. Das Unternehmen hat den Großteil der Vertriebsmitarbeiter der Georg Rimmele KG übernommen.
Architekt Stefan Horschler vom Büro für Bauphysik Hannover erwies sich als in seinem Referat als Meister der Formeln und Normen. Er erläuterte den Anwesenden die Nachweise und Umsetzung der EnEV 2009 für die jeweiligen Gebäude und veranschaulichte die baulichen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Verordnung.
Joachim Maus, Fachanwalt für privates Bau- und Architektenrecht, klärte die Bauexperten über die aktuelle Rechtslage auf. „Trotz der Neuregelung im Bauforderungsgesetz, die im vergangenen Sommer in Kraft getretenen ist, ist das Gesetz bei weitem noch nicht mangelfrei und muss nochmals überarbeitet werden.“
Schallschutzexperte Michael Gierga von der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel zeigte anschaulich sämtliche bauliche Möglichkeiten und Neuerungen für einen effektiven Schallschutz auf. „Schallschutz wird zur immer wichtigeren Planungsaufgabe am konkret zu errichtenden Gebäude. Die neuen Standards zum Nachweis für betrieblichen Schallschutz werden derzeit von verschiedenen Gruppen von Fachleuten definiert“, sagte er zu anstehenden Änderungen.
Prof. Dr. Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, befasste sich in seinem Vortrag mit Wohnkomfort und Wohngesundheit. „Akustisch und energetisch sinnvolle Raumkonstruktionen können die Leistungsfähigkeit von Personen steigern. Die Behaglichkeit ist daher das Maß der Dinge“, so Sedlbauer im Rahmen seines Vortrags. Laut dem Bauphysikexperten beeinflussen neben Belichtung und Belüftung auch Lösungsmittel, Bakterien und Ausgasungen die Empfindung die Raumatmosphäre und damit die gefühlte Behaglichkeit.
Architekt Ralf Spilker vom Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandter Bauphysik GmbH nahm in seinem Referat eine gutachterliche und juristische Bewertung von Baubeschreibungen vor. Er erklärte den Anwesenden insbesondere, wie zu genaue oder zu offene Baubeschreibungen bei einem Streit die richterliche Entscheidung beeinflussen könnten. „Die Baubeschreibungen sollen so genau wie nötig, aber nicht so genau wie möglich sein“, so das Fazit des Finanzexperten. „Das beste Fachwissen über den Baustoffmarkt und die ausführungstechnisch wirtschaftlichste Variante einer Bauweise haben die jeweiligen Fachbetriebe und nicht die Verfasser von Baubeschreibungen.“ Baubeschreibungen könnten Hinweise zur Vermeidung von Streit über die vereinbarte Bauqualität in Bauträgerverträgen enthalten und so beide Vertragsseiten absichern.
Der erste Mauerwerkstag in Leinfelden-Echterdingen wurde traditionell von einer Ausstellung namhafter Hersteller der Bauindustrie begleitet. „Wir haben mit unserer Veranstaltung wieder einmal Innovation und Beratung zum Mauerwerksbau aus erster Hand geboten“, sagte Thater. Die Hersteller präsentierten dem Fachpublikum in Leinfelden-Echterdingen beispielsweise Dämmstoffe, Lüftungsanlagen, Ziegelrolladenkasten-Systeme oder Putz- und Mörtelsysteme.
Weitere Informationen:
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