Filmrekordjahr 2009 und doch Krise der kleinen Kinos

Berlin (pressrelations) –

Filmrekordjahr 2009 und doch Krise der kleinen Kinos

Kultur- und mittelständischen Kinos Vorrang bei der Förderung geben

Anlässlich eines Treffens der Arbeitsgruppe Kultur und Medien mit der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e. V. erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:

Fast 40 Millionen Kinobesucher schauten sich in Deutschland im Jahr 2009 deutsche Filme an. Der Marktanteil deutscher Filme betrug 27,4 Prozent, so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Auch die Gesamtzahl der 146,3 Millionen Filminteressierten ist ein Rekord. Noch nie in den vergangenen vier Jahrzehnten hat es eine solche Filmbegeisterung gegeben. Allein 14 in Deutschland produzierte Filme wurden 2009 Besuchermillionäre. Auch das hat es noch nicht gegeben.

Die nationale Filmwirtschaft befindet sich im Aufwind. Deutschland ist auf dem Weg, zum Filmspitzenland in Europa zu werden. Das Filmfördergesetz, der von Staatsminister Bernd Neumann initiierte Deutsche Filmförderfonds, die Filmförderung der Länder und der Filmförderanstalt haben ebenso zu dem Erfolg beigetragen wie erstklassige Schauspieler, Autoren, Regisseure und Produzenten.

Doch während der Film aufblüht, welken die Kinos. Mit 170 Schließungen gibt es erstmals seit 40 Jahren weniger als 1000 Städte und Gemeinden, in denen es ein Kino gibt. Alarmierend ist besonders das mittelständische Kinosterben in ländlichen Regionen. Auch die Kulturkinos sind extrem gefährdet. Eine Entwicklung, die nach Auffassung der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e. V. gestoppt werden muss. Wenn der Film Kultur- und Wirtschaftsgut ist, muss es auch ausreichend viele Kinostandorte geben. Zudem ist auch inhaltlich die Kinovielfalt zu bewahren. Es sind die Programm- und Filmkunstkinos, die experimentellen Filmproduktionen Raum und Zeit geben und wichtige Chancen für Jungfilmer eröffnen. Auch Kurz- und Dokumentarfilme gehören zu deren Standardprogramm. Damit leisten viele von ihnen einen wesentlichen Beitrag zur Kinokultur in unserem Land. Und manche der 513 Filmpremieren im Rekordjahr 2009 wären in der Bundesrepublik ohne das „Kino um die Ecke“ nicht möglich. Deshalb gilt es bei der anstehenden Digitalisierung, den kleinen, den Kultur- und mittelständischen Kinos, Vorrang bei der Förderung zu geben. Dieser Grundsatz sollte auch für die Umrüstung auf die 3-D-Technik gelten.

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