Finanzgipfel: Eine Chance fuer den Planeten Greenpeace fordert massive Finanzmittel fuer eine „gruene Revolution“

(BSOZD.com-NEWS) Hamburg. Anlaesslich des morgigen Gipfeltreffens der G20-Staaten zur Finanzkrise fordert Greenpeace, den Finanzsektor massiv in die Verantwortung fuer den weltweiten Klima- und Umweltschutz zu nehmen. „Die Industrielaender helfen den Banken mit mehr als drei Billionen Euro aus ihrer selbst verschuldeten Misere. Dafuer muss die Finanzwirtschaft jetzt eine Gegenleistung fuer die Rettung des Planeten erbringen“, sagt Greenpeace-Geschaeftsfuehrerin Brigitte Behrens. Greenpeace fordert neben staatlichen Kontrollen und mehr Transparenz an den Finanzmaerkten die Besteuerung von Finanztransaktionen, um Massnahmen gegen die Klima- und Umweltkrise zu finanzieren.

„Mit Spekulationen hat die Finanzwirtschaft bisher den Wettlauf um natuerliche Ressourcen angeheizt und vom Raubbau an der Natur profitiert. Die Konferenz in Washington muss Regeln dagegen setzen und die Finanzwirtschaft zum Motor fuer eine gruene Revolution der Weltwirtschaft machen. Wenn die Rettung der Banken wichtig ist, dann muss die Rettung des Planeten noch wichtiger sein“, so Behrens.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist eine gewaltige Chance, Massnahmen gegen die viel bedrohlichere Klima- und Umweltkrise zu ergreifen. Denn wenn nicht sofort Investitionen gegen den Klimawandel erfolgen, werden die Schaeden Experten zufolge bis zu 20 Prozent des Weltsozialprodukts (GDP) kosten – das waeren derzeit rund 7,5 Billionen Euro jaehrlich. „Nichtstun beim Klimaschutz wird uns in wenigen Jahren eine Dauerfinanzkrise bescheren“, warnt Brigitte Behrens. Mit sofortigen Investitionen in den Klimaschutz von nur einem Prozent des GDP – derzeit rund 410 Milliarden Euro pro Jahr – koennten dagegen die schlimmsten Folgen noch vermieden werden.

„Fuer die Finanzkrise und die Klimakrise gibt es eine gemeinsame Loesung: massive Investitionen in Erneuerbare Energien, den Erhalt der Urwaelder als natuerliche Kohlenstoffspeicher, umweltfreundlichen Verkehr und nachhaltige Landwirtschaft“, so Brigitte Behrens. 2030 koennten Erneuerbare Energien bereits die Haelfte des Strombedarfs decken. Den hierfuer noetigen Investitionen von rund sieben Billionen Euro stehen eingesparte Brennstoff-Kosten fuer Oel, Kohle und Gas von 14 Billionen Euro gegenueber, wie der neue Greenpeace-Report „energy (r)evolution“ beweist. Mit 23 Milliarden Euro Investitionen jaehrlich koennte die Abholzung der Waelder gestoppt werden, die 20 Prozent der globalen CO2-Emissionen verursacht. Die Schaeden der Weltwirtschaft durch Waldverlust schaetzen die UN auf 1,5 Billionen Euro jaehrlich.

Greenpeace verurteilt zugleich staatliche Hilfen fuer Industrien, die Klima und Umwelt zerstoeren. „Autoindustrie und Energiekonzerne in Deutschland machen auch im Jahr der Finanzkrise wieder Milliardengewinne mit klimaschaedlichen Produkten wie Gelaendewagen und Kohlekraftwerken. Und die Bundeskanzlerin wirft ihnen noch Milliarden in Form von Steuerbefreiungen und Ausnahmeregeln hinterher“, so Brigitte Behrens. Deutschland zahlt nach Berechnungen von Greenpeace und des Umweltbundesamtes jaehrlich bis zu 42 Milliarden Euro umweltschaedliche Subventionen.

„Die Folgen der Finanzkrise sind reparabel, und die schlimmsten Folgen des Klimawandels koennen wir noch stoppen. Alle Fakten liegen auf dem Tisch. Was noch fehlt, sind Staaten, die den Mut aufbringen, voranzugehen“, so Brigitte Behrens.

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