Finanzmärkte nach dem Flächenbrand

Berlin (pressrelations) –

Finanzmärkte nach dem Flächenbrand

Einladung zur Buchpräsentation im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am 20. November 2009 um 12.00 Uhr

Auch im dritten Jahr der internationalen Finanzkrise gibt es noch keine Entwarnung. Die Rezession ist zwar rückläufig, die Hausaufgaben im Finanzsektor sind aber noch nicht erledigt. So sind weiter Antworten gefragt, die über den Tag hinausweisen. Klaus F. Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), und Dorothea Schäfer legen deshalb dazu das Buch Finanzmärkte nach dem Flächenbrand vor. Am 20. November 2009 ab 12 Uhr stellen die beiden das Buch im DIW (Mohrenstraße 58, 10117 Berlin) der Öffentlichkeit vor. Als Laudator spricht Professor Otmar Issing – Vorsitzender der Expertengruppe „Neue Finanzarchitektur“ der Bundesregierung, Präsident des Center für Financial Studies an der Goethe-Universität Frankfurt und langjähriger Chefvolkswirt der Deutschen Bundesbank sowie der Europäischen Zentralbank.
Die US-amerikanische Konsumlust und die deutsche Sparsamkeit sind die eine Seite der Medaille – zweifelhafte Hypothekarkredite, massenhafter Kreditverkauf und Banken mit zahlreichen Schrottpapieren die andere. Am Ende der Kette standen dramatische Rettungsaktionen à la Hypo Real Estate oder HSH Nordbank sowie komplette Bankensysteme, die ohne den Staat nicht mehr überlebensfähig sind. Trotz der massiven Unterstützung hat sich der Bankensektor von dem Dominoeffekt der Lehmann-Insolvenz bislang nicht erholt. Auf den Vermögensmärkten ist weltweit eine Abwärtsspirale mit starken Preisausschlägen in Gang gekommen. Auf Phasen der Erholung folgen regelmäßig Phasen, in denen sich die Krisensymptome noch verschärfen.
In dieser Krise haben viele Banken nicht nur Kapital, sondern auch ihr Geschäftsmodell verloren. Dauert diese Situation weiter an, droht auch in Deutschland eine krisenbedingte Einschränkung der Kreditvergabe. Spätestens wenn es zu einer Konjunkturerholung kommt, wird dies zur Bremse für den Aufschwung werden. Das Buch von Zimmermann und Schäfer zeigt, wodurch der Steuerzahler zur „Geisel“ der Funktionsfähigkeit des internationalen Finanzsystems geworden ist und wie Schrottpapiere entsorgt werden sollten, sowie dass in diesem Zusammenhang das neue deutsche Bad-Bank-Gesetz am Ziel vorbei schießt.
„Das DIW hat sich frühzeitig mit Analysen und Lösungsvorschlägen zu Wort gemeldet. Den Auftakt bildete die Diskussion um die Einrichtung einer Bad Bank. Wir haben hierzu ein eigenes Modell vorgelegt und uns an der öffentlichen Debatte zur Auslagerung der toxischen Papiere beteiligt. Die begonnene Tradition setzen wir mit diesem Band fort. Das Buch zeigt, was die Regierung tun muss, damit der Flächenbrand auf den Finanzmärkten eine Jahrhundertkrise bleibt und sich nicht alle 10 Jahre wiederholt“, so die Autoren. Andere Schwerpunkte des Bandes sind die Zukunft der Landesbanken, die Auswirkungen auf die Realwirtschaft und Prinzipien für eine Reform der Finanzmarktarchitektur.
Privatdozentin Dr. rer. pol. Dorothea Schäfer ist Forschungsdirektorin am DIW Berlin. Sie lehrt an der Freien Universität (FU) Berlin Betriebswirtschaftslehre, Bank- und Finanzwirtschaft. Professor Dr. rer. pol. habil. Klaus F. Zimmermann ist Präsident des DIW Berlin und lehrt Wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Universität Bonn.

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