Fraport-Hauptversammlung: Verkehrszahlen wieder im Steigflug ? Dividendenvorschlag stabil bei 1,15 Euro

Frankfurt am Main (pressrelations) –

Fraport-Hauptversammlung: Verkehrszahlen wieder im Steigflug ? Dividendenvorschlag stabil bei 1,15 Euro
Schulte: „Haben uns in der Krise gut geschlagen“

FRA ? „Außergewöhnliche Zeiten sind auch spannende Zeiten, die neue Chancen bieten.“ Mit diesen Worten fasste der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Schulte auf der Hauptversammlung in Frankfurt die Entwicklung der Fraport AG im vergangenen Jahr sowie in den ersten Monaten dieses Jahres zusammen. Der Airport-Betreiberkonzern habe sich in der Finanzkrise, die das Luftverkehrsgeschäft im vergangenen Jahr erheblich beeinträchtigt habe, gut geschlagen und die Zeit für weitreichende Zukunftsentscheidungen des Unterneh­mens genutzt. „2009 war ? neben allen Schwierigkeiten ? auch das Jahr grundsätzlicher und positiver Weichen­stellungen für das Unternehmen“, sagte Schulte.

Als wesentlichen Schritt für die künftige Entwicklung des Unternehmens nannte Schulte den Baubeginn für die Landebahn Nordwest. Die Kapazitätserweiterung, die im vergangenen Jahr begonnen worden sei, liege voll im Zeitplan, der eine Inbetriebnahme der neuen Landebahn mit dem Winterflugplan 2011/12 vorsehe. Derzeit werde die Betonierung der Landebahn vorbereitet. Zugleich entstünden zurzeit die Rollbrücken, über die die gelandeten Maschinen das Flughafen-Vorfeld erreichen werden.

2009 sei auch die Basis für den erfolgreichen Ab­schluss der Verhandlungen mit den Airlines über die Flughafen-Entgelte gelegt worden. Als weiteren Meilen­stein bezeichnete Schulte die Grundlagenvereinbarung zu den Luftsicherheitskontrollen und vor allem den
„Zukunftsvertrag“ mit den Bodenverkehrsdiensten. Dieses wichtige Geschäftsfeld bleibe wesentlicher Bestandteil des Unternehmens und werde seinen Beitrag leisten, dass der Standort Frankfurt im internationalen Wettbewerb der Luftverkehrsdrehkreuze eine attraktive Dienstleistung bieten könne.

Dem gleichen Ziel diene die neue Service-Initiative „Great to have you here!“, mit der weitere Verbesserungen des Service-Angebots wie der Wohlfühl-qualität in den Terminals angestrebt würden. Den gehobenen Ansprüchen der internationalen Fluggäste auf ein komfortables Ambiente werde außerdem durch die Ausweitung des Retail-Angebots Rechnung getragen. Der neue Marktplatz A-Plus, der sich derzeit zusammen mit dem Flugsteig A-Plus über den Grund­mauern erhebe, werde seinen jährlich etwa 25 Millionen Passagieren in den Flugsteigen A und A-Plus eine aus­geklügelt gestaltete Shopping-Welt auf 9.000 Quadrat­metern bieten. Das angestrebte Wachstum verbinde das Unternehmen mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung. Insbesondere für eine messbare Reduktion von Schall-Emissionen seien im ver-gangenen Jahr Vorbereitungen getroffen worden, gemeinsam mit Partnern ein wirkungsvolles Maß-nahmenpaket für aktiven Schallschutz vorzulegen.

Den Rückgang des Passagieraufkommens in Frankfurt von 4,7 Prozent im Jahr 2009 sowie die Verringerung des Cargo-Aufkommens um 10,6 Prozent hakte Schulte als Vergangenheit ab. Auch wenn diese Verkehrsrück­gänge mittlerweile überwunden, bei der Fracht sogar deutlich überkompensiert worden seien, hätten diese im Geschäftsjahr 2009 zu einem Umsatzrückgang um
6,1 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro geführt. Ausschlaggebend hierfür waren auch Beteiligungsab­gänge der Sicherheitstochter ICTS und des Flughafens Frankfurt-Hahn.

Das EBITDA ist um rund acht Prozent auf 553 Millionen Euro zurückgegangen. Man habe durch Anpassung von Personalkosten, Einsparung von Sachaufwendungen und Steuerung von Investitionen der Krise entgegengewirkt. Hierdurch seien 28 Millionen Euro eingespart worden. Das Konzernergebnis lag mit
157,3 Millionen Euro ? maßgeblich aufgrund höherer Zinsaufwendungen für die Realisierung des Ausbau­programms ? um gut 20 Prozent unter dem Vorjahres­niveau.

Die Ende 2009 entstandene Zuversicht, dass die vor allem in Fernost spürbare wirtschaftliche Erholung sich in wieder steigenden Verkehrsvolumina niederschlagen könne, habe sich in den ersten Monaten dieses Jahres bestätigt, obwohl sie von außergewöhnlichen Ereignis­sen geprägt gewesen seien. Ein langer und intensiver Winter, der Pilotenstreik und zuletzt im April die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjalla hätten nicht verhindert, dass sich die Fracht am Standort Frankfurt mit einem Zuwachs um gut 30 Prozent seit Jahresbeginn außerordentlich positiv entwickele. Im Passagierverkehr sei im ersten Quartal trotz dieser Einbrüche noch ein Plus von 3,9 Prozent erzielt worden. Der tagelange Stillstand des europäischen Luftverkehrs im April habe jedoch bei den Passagierzahlen während der ersten vier Monate dieses Jahres zu einem Minus von 1,9 Prozent geführt.

Die Zukunft, führte Schulte weiter aus, liege auch im sich erfreulich entwickelnden externen Geschäft. An 13 Flughäfen sei Fraport mittlerweile als Betreiberfirma oder im Management präsent. Insgesamt habe man an diesen Standorten im Jahr 2009 ein Passagier-aufkommen von 174 Millionen verzeichnet. Jüngstes Engagement des Flughafen-Konzerns sei der Pulkovo International Airport im russischen St. Petersburg. Dank der zahlreichen Flughafen-Engagements hätten sich die Verkehrseinbrüche durch die Finanzkrise und die geografisch begrenzten Sonderentwicklungen durch Streik, Witterung und Aschewolke abfedern lassen.

Deshalb freue er sich, dass das Unternehmen der Hauptversammlung eine stabile Dividende in Höhe von 1,15 Euro je Aktie vorschlagen könne, sagte Schulte. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte er einen An­stieg des Umsatzes dank Verkehrserholung und positiver Entwicklung der Konzernflughäfen, was sich in einer Verbesserung des EBITDA um rund 80 Millionen auf 635 Millionen Euro niederschlagen sollte. Trotz Aschewolke könne derzeit von einem Passagierzu­wachs von ein bis zwei Prozent im Jahresausblick aus­gegangen werden.

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