GDI verliert seinen Schrecken

(pressebox) Reithofen, 08.02.2011 – Einfache Laserdrucker für den Einzelarbeitsplatz sind äußerst kostengünstig in der Anschaffung. Nachteilig an den so genannten GDI-Druckern ist ihre eingeschränkte Netzwerkfähigkeit. Ein kurzer Blick hinter die technischen Kulissen offenbart die Problematik. Mit diesem Knowhow und triCerat Simplify Printing ist ein Betrieb im Terminal-Server und VDI-Umfeld problemlos und somit kostengünstig möglich.

Laserdrucker werden in unterschiedlichsten Leistungs- und Preisklassen angeboten. Während ein ausgewachsener PostScript-fähiger Farblaserdrucker in der Preiskategorie eines Laptops oder höher rangiert, bietet beinahe jeder Druckerhersteller kleinere Geräte für knapp 100 EUR an. Diese schwarz/weiß-Drucker machen, sofern sie direkt an einem Windows-PC über USB angeschlossen werden, ein insgesamt gutes Bild. Sofern das zu erwartende Druckvolumen weniger als 250 Seiten im Monat beträgt, bestechen diese häufig als GDI-Drucker bezeichneten Geräte durch schnelle Ausdrucke und insgesamt geringe Anschaffungs- und Betriebskosten.

Viele Administratoren mussten jedoch bereits die Erfahrung machen, dass diese Drucker im Terminal-Server-Umfeld kaum zu gebrauchen sind, da sie mit den Bordmitteln eines Windows-Servers nur bedingt angesprochen werden können. Standard-Druckersprachen wie PostScript beherrschen diese Einstiegslaserdrucker überhaupt nicht und PCL5, wenn überhaupt, nur rudimentär. Die fehlende Unterstützung der Standard-Druckersprachen ist mit der Verwendung preisgünstigerer Hardwarekomponenten zu erklären. Höhere Druckersprachen erfordern vom Drucker, dass dieser die Erzeugung des Rasterbilds für den Ausdruck selbst berechnet und umsetzt (das so genannte „Rippen“). Dementsprechend hoch sind der Arbeitsspeicherausbau und die Leistung der CPU bei Mittelklassegeräten mit PCL- oder PostScript-Unterstützung.

Die preisgünstigen Drucker werden oft und teilweise fälschlich als GDI-, Host-based- oder Windows-Only-Drucker bezeichnet. Die Verwendung eines eigenen proprietären Druckerformats wird stets als das Merkmal dieser Druckerklasse genutzt. In der Tat handelt es sich um Mechanismen, mit denen Druckerhersteller verhindern, dass diese Drucker über das Netzwerk angesprochen werden können. Die Treiberausstattung beschränkt sich üblicherweise nur auf die aktuell verfügbaren Client-Betriebssystemversionen von Windows und sehr selten für MacOS und Linux.

Die Firmware der Drucker wird im Rahmen der Treiberinstallation am Client-PC mitgeliefert. Sobald der Drucker per USB beispielsweise an einen Windows-PC angeschlossen wird, überträgt der Treiber die Firmware automatisch in den flüchtigen Speicher des Druckers. Erst nach dem Laden der Firmware ist der Drucker überhaupt einsatzbereit.

Wird der Drucker indes an einen Linux-basierten ThinClient angeschlossen, so funktionieren die Drucker nicht mehr, da sie keine Firmware erhalten, die überhaupt erst die Druckfunktionalität mit sich bringt. Interessanterweise funktionieren diese Drucker auch dann nicht, wenn sie per Druckerumleitung auf dem Terminal Server eingebunden werden. Andreas Fleischmann, technischer Leiter der SINN GmbH, zeigt anhand zweier Skripte was unter Linux getan werden muss, um diese fälschlicherweise als „Windows-based Printer“ bezeichneten Drucker zum Laufen zu bringen.

Nachvollziehbar mit einem Open Source-Treiber

Auf einem Linux-PC, ausgestattet mit dem Open Source-Treiber für einen Hewlett Packard 1020-Drucker lässt sich die Firmware-Bereitstellung sehr leicht nachvollziehen. Der Treiber enthält ein Shell-Script, welches bei der Kompilierung automatisch die Firmware für den HP-Drucker nachlädt:

Das Treiberpaket verfügt zudem über ein Hot-Plug-Script, welches aktiviert wird, sobald ein Peripheriegerät an einem USB-Interface des Linux-PCs angeschlossen wird. In diesem Fall wird dabei die Firmware an das USB Interface und somit an den Drucker geschickt.

Werden Skripte dieser Art aktiviert, so können GDI-Drucker problemlos an ThinClients oder ähnlichen Geräten auf Linux-Basis betrieben werden. Die Ansteuerung vom Windows-Printserver aus über die triCerat Simplify Printing Lösung ermöglicht die Einbindung in das Terminalserver- oder VDI-Umfeld.

triCerat Screwdrivers und die Simplify Suite Beide Produkte für die Optimierung der Druckerzuordnung, Reduktion des Datenvolumens im Druckdatenstrom und Einführung eines einheitlichen Druckertreibers werden in Deutschland durch die SINN GmbH angeboten. Das bei München ansässige Unternehmen hat sich darauf spezialisiert Netzwerksoftware ausländischer Hersteller auf dem zentraleuropäischen Markt zu etablieren, mit deutschsprachigem Support aufzuwerten und die Programme durch gezielte Parametrierung auf die Erfordernisse des deutschsprachigen Raum hin anzupassen.

Während Screwdrivers über das Terminalserverprotokoll arbeitet und als reinrassige Windows-Lösung auf beiden Seiten ein Windows Betriebssystem erfordert, unterstützt die in der Simplify Suite eingebettete Drucklösung „Simplify Printing“ jedwede am Markt etablierte Client-Technologie. Der Transport der Druckdaten erfolgt dabei vom Terminalserver zu einem Windows- Druckserver und anders als bei Screwdrivers nicht über das eigentliche Terminalserverprotokoll sondern über eine dedizierte TCP/IP- Verbindung. Die Notwendigkeit zur Installation von herstellerspezifischen Druckertreibern auf den Terminalservern ist aufgehoben („Driver Free Printing“).

TriCerat Screwdrivers unterstützt alle verfügbaren Arten von Druckern, egal ob sich um USB-, Parallel-, Seriell- oder Netzwerkdrucker handelt. Multifunktionsdrucker werden mit den vielen spezifischen Einstellungen wie Farbdruck, Auflösungen, Duplex und weiteren Fähigkeiten ebenfalls angesteuert. Diese uneingeschränkte Unterstützung erreicht triCerat Screwdrivers durch die Verwendung der Originaltreiber, die auf dem Client-Computer installiert sind. Die Funktionen werden in den Druckereinstellungsdialogen von Screwdrivers auf dem Terminalserver adaptiert dargestellt. So ist ein Ausdruck auf jedem verfügbaren Client-Drucker aus einer Terminalsitzung möglich, ohne dass der IT-Administrator die Umgebung dafür explizit vorbereiten müsste. Die vom Anwender vom lokalen Zugriff gewohnten Druckernamen werden in der Sitzung angezeigt, was die Gefahr einer Verwechselung des Druckers reduziert. Durch Kompression und Streaming wird die Druckgeschwindigkeit über das „triCerat Metafile Format“ (TMF) im Hintergrund automatisch erhöht. Schriftarten, die am Client-Computer nicht verfügbar sind, werden bei Bedarf durch die triCerat Software automatisch in den Druckjob eingebettet. Druckaufträge lassen sich vom Benutzer in den Formaten PDF, TMF oder BMP auf dem Server oder dem Client-Computer exportieren.

Der Wegfall der individuellen Treiberinstallation im Terminalserverumfeld ist besonders mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen im Bereich „Virtual Desktop Infrastructure“ (VDI) von besonderer Bedeutung. Virtuelle Desktops und deren Applikationen, die möglicherweise auf verschiedensten Servern in der Internet-„Cloud“ gehostet werden, müssen nach wie vor Ausdrucke auf verschiedensten Endgeräten produzieren können – ob GDI/host-based Drucker oder nicht. Anwender erwarten zu Recht auch in diesen Umgebungen, dass der am PC angeschlossene Drucker aus der Sitzung ohne Schwierigkeiten angesprochen werden kann. In VDI-Konzepten unterstützt triCerat als Host/Server-Komponente Windows 2000 oder höher. Spätere Windows-Varianten sowohl in der x86- als auch x64-Ausprägung.

Weitere Informationen und Bildmaterial unter http://www.s-inn.de