Gemeinschaftliche Kontrolle des Kakaoanbaus

Breites Bündnis zum Schutz von Menschenrechten

sup.- Die Umsetzung von nachhaltigen Qualitätsstandards in der Lebensmittelfertigung erfordert meist eine enge Kooperation zahlreicher Institutionen. Das gilt besonders dann, wenn wichtige Zutaten dieser Produkte aus weit entfernten Regionen der Erde bezogen werden. So stammt ein Großteil des Kakaos für die europäische Schokoladenproduktion aus westafrikanischen Anbauregionen. Ohne international abgestimmte Kontrollmechanismen wäre dort die Überwindung von Kinderarbeit, illegalen Waldrodungen, Hungerlöhnen und mangelnder Schulbildung eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Um auf den Kakaoplantagen dieser Länder sowie über die gesamte Lieferkette die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards gewährleisten zu können, sind in den letzten Jahren unter Beteiligung der verschiedenen Interessensgruppen weltweit anerkannte Überwachungs- und Zertifizierungssysteme entwickelt worden.

In Deutschland organisiert das Forum Nachhaltiger Kakao e. V. diese wichtige Zusammenarbeit von Handel, Industrie sowie staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen ( www.kakaoforum.de). Zu den zentralen Zielen des Bündnisses gehört die Einhaltung der Menschenrechte und die Verbesserung der Lebensumstände von Kakaobauern. Deshalb umfasst die große Allianz für Nachhaltigkeit auch standardsetzende Vereinigungen wie Fairtrade, Rainforest Alliance Certified oder UTZ Certified, die sich an der gemeinsamen Entwicklung von Zertifizierungssystemen beteiligen. In Abstimmung mit den staatlichen Stellen der Anbauländer werden auch Schulungen und Informationskampagnen zu wirtschaftlicher Produktivität durchgeführt, um den Bauern ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen.

Letztlich ist der wichtigste Bündnispartner in dieser Gemeinschaftsinitiative der Verbraucher. Er entscheidet durch sein Kaufverhalten, ob die Kontrollen und Zertifizierungen ihren Zweck erfüllen. Wer bei Süßwaren lediglich auf den Preis und nicht auf die Herkunft der Zutaten achtet, der könnte ungewollt zur Verlängerung untragbarer Arbeitsbedingungen und zum Raubbau an natürlichen Ressourcen beitragen. „Schaut hin, was ihr kauft“, so der Appell an die Verbraucher von Bundesminister Gerd Müller, der mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ebenfalls dem Kakaoforum angehört: „Beim ersten Stück Schokolade sollte man doch wissen, ob dafür Kinder in den Kakaoplantagen Westafrikas schuften mussten oder eben nicht.“

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