Genossenschaftliche Krankenversicherung: Kleiner Aufwand, große Wirkung

München (pressrelations) –

Genossenschaftliche Krankenversicherung: Kleiner Aufwand, große Wirkung

Krankenversicherungen sind in Europa eine Selbstverständlichkeit. Doch der größte Teil der Menschheit hat keinen Zugang zu Krankenversicherungen. Ein Projekt von Bajaj Allianz und CARE Indien bietet nun eine neue Art von Krankenversicherung an.

Eine angemessene Versicherung kann lebenswichtig sein. In einem reichen Land ist eine schwere Fiebererkrankung ausgesprochen lästig. Für arme Menschen in Entwicklungsländern kann sie den Tod bedeuten.

Auf der Prioritätenliste armer Gemeinden in Indien steht eine Krankenversicherung deshalb an erster Stelle, so Devaprakash R., Gebietsleiter von CARE Indien.

„Was die Armen arm macht, sind die Gesundheitsrisiken und die damit verbundenen Ausgaben. Sie fressen ihr Einkommen auf und zwingen sie, sich bei privaten Geldverleihern zu völlig überzogenen Zinssätzen zu verschulden“, sagt Devaprakash.

Deshalb beschlossen die Partner Bajaj Allianz und CARE Indien, ihr Mikroversicherungs-Portfolio im indischen Bundesstaat Tamil Nadu auszuweiten und Gemeinden in ländlichen Gebieten ein eigenes Produkt im Bereich Mikro-Krankenversicherung anzubieten.

Rentable Vorsorge schaffen

Doch Krankenversicherungen sind heikel ? und teuer. Wie entwickelt man ein profitables und dennoch preiswertes Versicherungssystem? Wie verhindert man Betrug, ohne einen riesigen Verwaltungsapparat aufzubauen?

„Als wir uns herkömmliche Krankenversicherungen ansahen, erkannten wir, dass die Beiträge die finanziellen Möglichkeiten der Menschen weit überstiegen“, sagt RN. Mohanty, Geschäftsführer von CARE Indien. Eine gegenseitige Krankenversicherung, die auf Gemeindeebene verwaltet wird, war der einzige Weg, um einen erschwinglichen Versicherungsschutz anzubieten.

„Bei solchen Mikroversicherungen gibt es zwei Schwierigkeiten“, sagt Shreeraj Deshpande, der Verantwortliche für Mikro-Krankenversicherungen bei Bajaj Allianz in Pune, Indien. „Erstens benötigt man ein funktionierendes, aber kostengünstiges Vertriebsmodell. Zweitens muss man ein Verfahren aufbauen, das die Handhabung einer großen Zahl von Versicherungen zu niedrigen Beiträgen ermöglicht.“

Kooperation mit lokalen Gemeindeorganisationen

CARE und Bajaj Allianz machten sich ihre bisherigen Erfahrungen mit lokalen Partnerorganisationen im Bereich Mikroversicherung zunutze und entschieden sich für ein Versicherungssystem, das von lokalen Gemeindeorganisationen betrieben und kontrolliert wird.

In einem solchen Modell sammelt eine Gemeinschaft, die meist aus mehreren Dörfern besteht, den Versicherungsbeitrag und regelt seine Verwendung. Jede Gemeinde kontrolliert und verwaltet diese genossenschaftlichen Krankenversicherungen selbst.

Kosteneinsparung mittels lokaler Vereinbarungen

Die Bajaj Allianz übernimmt die Rolle des Mikro-Rückversicherers. Sie erhält 33 Prozent der Beiträge und trägt die Kosten großer Fälle. Alles Übrige regeln CARE Indien und die jeweiligen Gemeindeorganisationen.

Um Kosten zu sparen, arbeitet CARE mit Pharmaunternehmen und Apotheken zusammen, die Medikamente zu niedrigen Preisen anbieten. Vereinbarungen mit lokalen Krankenhäusern und Ärzten tragen dazu bei, die Ausgaben für besonders aufwändige und stationäre Behandlungen zu senken.

Vertrauensärzte fungieren als Kontrollinstanz und überweisen Patienten wenn nötig an bestimmte Krankenhäuser. „Nach einem Jahr stellten wir fest, dass 80 bis 90 Prozent der Fälle auf Gemeindeebene behandelt werden konnten“, berichtet RN Mohanty.

„Das beste Modell im ganzen Land“

Durch gesundheitliche Aufklärung können die Genossenschafts-Mitglieder außerdem ein gesünderes Leben führen und Gefahren vermeiden. Für RN Mohanty ist das einer der wichtigsten Aspekte.´

„Eigentlich besteht der Großteil unserer Arbeit aus der Schulung und Aufklärung der Menschen. Meiner Ansicht nach beruht darauf alles, was wir im Bereich Mikroversicherung getan haben.“

Aber ist es sinnvoll, Krankenversicherungen in ländlichen Regionen anzubieten, die über eine geringe medizinische Infrastruktur verfügen? „Das Fehlen einer medizinischen Infrastruktur ist unsere größte Herausforderung“, pflichtet RN Mohanty bei.

„Aber wir müssen sicherstellen, dass es Krankenversicherungen gibt, auch wenn das nächste Krankenhaus 50 oder 100 Kilometer entfernt ist. Die öffentliche Infrastruktur wächst ja gerade stark. Und Tamil Nadu, wo unser Projekt begann, ist glücklicherweise ein Staat, in dem die medizinische Infrastruktur zu bewältigen ist.“

Schließlich könnte dieses Versicherungssystem große Teile Indiens abdecken, meint Shreeraj von Bajaj Allianz. „Wir finden, es ist das beste sich selbst tragende Modell für Mikro-Krankenversicherungen im ganzen Land.“

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.

Kontakt für Presse
Nick Tewes
Allianz Group
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