Düsseldorf/Kempen im Februar 2016. Zahnfehlstellungen werden meist bereits in der Kindheit oder Jugend mit herausnehmbaren oder festen Zahnspangen korrigiert, da sich der Kiefer dann noch im Wachstum befindet und sich so gut Einfluss auf die Stellung der Zähne nehmen lässt. In manchen Fällen verschieben sich die Zähne aber auch erst deutlich später oder bewegen sich Jahre nach der Korrektur wieder in die ursprüngliche Position zurück. Zahnlücken oder schiefe, verschachtelte Zähne stellen bei Erwachsenen oft ein großes ästhetisches Problem dar. „Anders als bei Kindern müssen Erwachsene Korrekturen der Zähne leider immer selbst bezahlen. Das war bisher oft ein langwieriger und teurer Prozess“, sagt Dr. med. dent. Alexander Ilbag, Mitinhaber der Salierpraxis mit Standorten in Düsseldorf und Kempen. „Inzwischen gibt es aber einige neue Methoden, mit denen sich Fehlstellungen deutlich schneller und auch günstiger richten lassen.“ Der Experte gibt einen Überblick über die gängigen Verfahren.
Aligner – sanfter Druck durch unsichtbare Schienen
Mit speziellen, individuell angefertigten durchsichtigen Kunststoffschienen, auch Aligner genannt, lassen sich leichtere Fehlstellungen wie verschachtelte oder gedrehte Zähne und kleinere Zahnlücken unauffällig korrigieren. Patienten tragen diese Schienen 15 bis 20 Stunden am Tag und nehmen sie möglichst nur zum Essen und Reinigen heraus. „In regelmäßigen Abständen ersetzen wir die Schiene durch eine neue, sodass die Zähne mit jeder neuen Schiene sanft ein Stück weiter in die gewünschte Position gebracht werden“, erklärt Dr. Ilbag. Je nach Grad der Fehlstellung ist das Ergebnis bereits nach 3 bis 6 Monaten erreicht. Damit die Zähne auch dauerhaft in der neuen Position bleiben, ist das Tragen eines sogenannten dünnen Retainer-Drahtes, der von innen an den Zähnen befestigt wird, sinnvoll. Um ein erneutes Verschieben zu verhindern, sollte dieser bestenfalls langfristig fixiert bleiben. Die Schienen-Methode zählt zu den vergleichsweise günstigen Verfahren.
Veneers – Kontaktlinsen für die Zähne
Bei Veneers handelt es sich um hauchdünne, individuell gefertigte Keramikverblend-schalen, die dauerhaft auf den eigenen echten Zähnen angebracht werden. Auch sie eignen sich zur Korrektur verschachtelter Zähne oder zur Beseitigung von Zahnlücken. „Im Vergleich zu Kronen müssen wir hier nicht den kompletten Zahn beschleifen, sondern bearbeiten lediglich die äußere Schicht, den Zahnschmelz“, erläutert der Experte. Veneers werden durch speziell ausgebildete Zahntechnikermeister im Labor individuell für jeden einzelnen Patienten angefertigt. Die Behandlung selbst verursacht keinerlei Schmerzen, eignet sich aber auch nur für leichte Fehlstellungen im Frontzahnbereich. Kosten variieren je nach Ausgangssituation und Anzahl der betroffenen Zähne.
Brackets – feste Apparatur für schwierige Fälle
Die feste Zahnspange mit Brackets ist immer noch am bekanntesten und kommt nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen sehr häufig zum Einsatz, da sie sich auch für massive Zahnfehlstellungen eignet. Dabei werden kleine Plättchen aus Metall, Kunststoff oder Keramik, die sogenannten Brackets, auf die Zähne geklebt, mit einem Draht gespannt und mit Gummiringen befestigt. „Durch den permanenten Druck von außen werden die Zähne langsam wieder in die richtige Stellung bewegt. Der Draht muss regelmäßig nachgestellt werden“, betont Dr. Ilbag. Metallplättchen sind am günstigsten, fallen aber auch am meisten auf. Keramik und Kunststoff sind teurer, aber dafür dezenter. Allerdings verfärbt sich Kunststoff leicht und Keramik lässt sich schwerer wieder von den Zähnen entfernen.
Lingual-Technik – unsichtbar, aber teuer
Bei diesem Verfahren werden spezielle Brackets auf die Innenseite der Zähne geklebt, wo sie Zug auf die Zähne ausüben und dabei von außen nicht zu sehen sind. In den ersten Wochen spüren die Patienten die Brackets allerdings an der Zunge und das Sprechen ist beeinträchtigt. Dr. Alexander Ilbag: „Die Behandlung dauert zudem länger als mit herkömmlichen Brackets und ist deutlich teurer.“
Welche Methode im Einzelnen zum Einsatz kommt, hängt natürlich immer von Art und Schwere der Fehlstellung sowie der Zahnsituation des einzelnen Patienten ab. „Prinzipiell steht einer Korrektur aber auch noch im fortgeschrittenen Alter nichts entgegen“, so Dr. Alexander Ilbag abschließend.
Weitere Informationen unter www.salierpraxis.de