Gestiegene Dieselnachfrage stützt Biodieselabsatz 2011

Berlin (pressrelations) –

Gestiegene Dieselnachfrage stützt Biodieselabsatz 2011

Reinkraftstoffabsatz auf historisch niedrigem Niveau

Berlin, 08. März 2012. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Absatz von Biodiesel als Zumischungskomponente in Dieselkraftstoff (B7) von 2,236 Mio. Tonnen im Jahr 2010 auf 2,329 Mio. Tonnen im Jahr 2011. Dem gegenüber steht ein Absatzrückgang von Biodiesel als Reinkraftstoff (B100) von 293.000 Tonnen im Jahr 2010 auf ein historisches Tief von nur noch knapp 97.000 Tonnen im Jahr 2011. Mit nur noch 20.000 Tonnen setzte sich die Talfahrt bei Pflanzenölkraftstoff auf einem ohnehin niedrigem Absatzniveau fort. Im Jahr 2010 wurden noch 61.000 Tonnen abgesetzt.

Nach Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) ist der gestiegene Absatz von etwa 100.000 Tonnen Biodiesel auf die konjunkturell bedingt höhere Nachfrage nach Dieselkraftstoff zurückzuführen. Dieser Zuwachs konnte jedoch bei weitem nicht die um etwa 200.000 Tonnen verringerte Nachfrage nach Biodiesel als Reinkraftstoff ausgleichen.

Dennoch bleibt der Biodieselmarkt für den deutschen Rapsanbau der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt. Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie wurde 2011 praktisch ausschließlich Rapsöl als Rohstoff für die Biodieselherstellung eingesetzt.

Es ist bedauerlich, dass die Berichterstattung des Statistischen Bundesamtes weiterhin nicht vollständig ist. Nach wie vor werden keine gesonderten Daten über die Vermarktungsmengen von hydrierten Pflanzenölen (HVO) in der Statistik ausgewiesen. Der Biokraftstoffbranche ist es folglich kaum möglich, aus den vermarkteten Mengen von Diesel und Benzin die Quotenmenge abzuleiten, die für die Erfüllung der Quotenverpflichtung noch fehlt. Diese Quotenlücke kann durch die Vermarktung von Biodiesel oder Pflanzenöl als Reinkraftstoff gefüllt werden, indem diese Mengen nachversteuert werden. Dadurch werden handelbare Quotenmengen generiert, die wiederum den Quotenverpflichteten angeboten werden können.

Mit Blick auf die historisch niedrigen Absatzmengen bei Reinkraftstoffen erinnert die UFOP die Bundesregierung an die Ankündigung im Koalitionsvertrag, den Reinkraftstoffmarkt wiederbeleben zu wollen. Durch die Steuerbegünstigung der erforderlichen handelbaren Quotenmengen besteht die Möglichkeit, den Reinkraftstoffmarkt wiederzubeleben ohne dass Steuern ausfallen. Außerdem würde die Steuerbegünstigung im Sinne einer Anreizwirkung vorrangig dem Transportgewerbe zugute kommen.

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