Grauer Star: Krankheit, ja oder nein?

Altersfolge oder Augenleiden – der Graue Star tritt häufig mit zunehmendem Lebensalter auf

Grauer Star: Krankheit, ja oder nein?

Bei der Katarakt Operation werden die natürlichen Augenlinsen ausgetauscht. (Bildquelle: © Rido – Fotolia.com)

Was ist der graue Star ( Katarakt)? Beim Grauen Star kommt es zu einer Trübung der natürlichen Linse des Auges. Aus dieser charakteristischen, milchigen Verfärbung leitet sich die Begrifflichkeit “ Grauer Star“ ab. Die Katarakt ist in den meisten Fällen eine typische Begleiterscheinung des natürlichen Alterungsprozesses, in diesem Fall der Augen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Trübung der Linse zu erleiden, steigt also mit zunehmendem Alter an. Eines der Hauptsymptome ist der schleichende Verlust der Sehschärfe. Auch verschwommenes Sehen und Blendungsempfindlichkeit treten im Verlauf auf. Des Weiteren können diverse andere Störungen des Sehens, z. B. Doppelsehen, das Sehvermögen beeinflussen.

Grauer Star – handelt es sich hierbei um eine Krankheit?

Um diese Frage beantworten zu können, ist zunächst auf die ICD-10 zu verweisen. Mithilfe des Diagnoseschlüssels ICD-10 codieren Ärzte, Psychologen und Zahnärzte die Diagnosen ihrer Patienten, um Krankheiten einheitlich definieren zu können. In dieser ist die häufigste Form des grauen Stars unter H25 als „Cataracta senilis“ aufgeführt. Ins Deutsche übersetzt bedeutet dies „Altersstar“. Somit wird klar auf den hauptsächlichen und häufigsten Entstehungsgrund der Katarakt hingewiesen – das Alter. Die Katarakt kann somit als Alterserscheinung angesehen werden. Jedoch bleibt die weitergehende Frage, ob dies als pathologisch anzusehen ist oder nicht. Ausgehend von der Tatsache, dass die Katarakt in fast allen Fällen eine große Beeinträchtigung des Patienten darstellt, ist zumindest festzustellen, dass sie aus Gründen der Erhaltung des Augenlichts und der Lebensqualität behandlungsbedürftig ist.

Der Linsentausch: Operative Behandlung des Grauen Star

Die Therapie erfolgt operativ durch den Austausch der eingetrübten Linse durch eine künstliche Linse. Unter lokaler Betäubung wird die Augenlinse entfernt und anschließend durch eine Intraokularlinse ersetzt. Diese Augen-Operation ist die in Deutschland am häufigsten durchgeführte Operation und gehört somit zu den weit ausgereiften Verfahren in der modernen Augenheilkunde. Entscheiden sich Betroffene bei dieser Form der Operation für eine sogenannte Premiumlinse, lassen sich mit der Beseitigung der Katarakt weitere Sehfehler wie zum Beispiel eine Hornhautverkrümmung beseitigen.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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