Griechenland: Krise und Steuern „ersticken“ die Spirituosenbranche

(pressebox) München, 21.01.2011 – Ein beeindruckendes „Abtauchen“ der Verkaufszahlen bei alkoholischen Getränken wurde im Jahr 2010 in Griechenland vermerkt; um 22% sanken die Zahlen gegenüber 2009. Hauptursachen hierfür sind sowohl die nachlassende Kaufkraft der Verbraucher als auch die im Verlauf des Vorjahres stark angehobene Besteuerung (spezielle Konsumsteuer), die sich in der Summe auf nun 124% beläuft!

Von den einzelnen Produkten blieb nur der in Flaschen abgefüllte Tsipouro verschont, welcher beim Verkauf um 15% zulegte. Gleichzeitig waren Wein- und Ouzokonsum um 20% rückläufig, während die anderen Alkoholika (Whisky, Wodka, Tequila u. a.) sogar um 25% sanken. Für das Jahr 2011 wird nicht nur keine Verbesserung der Lage erwartet, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eher eine weitere Zuspitzung.

Eine direkte Folge ist die rapide Abnahme von in der Branche tätigen Unternehmen. Nach Angaben der Unternehmensvereinigung Spirituosen (ENEAP), welche die größten Firmen der Branche, die für 90% des Imports und Vertriebs der internationalen Premiummarken in Griechenland verantwortlich sind, vertritt, hat die Anzahl dieser Unternehmen von 11 Anfang der 90er Jahre auf heute nur noch 5 abgenommen. Hier ist anzumerken, dass von den Mitgliedsunternehmen der ENEAP insgesamt 220 000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt abhängen, in den Bereichen Unterhaltung und Tourismus.

Parallel dazu beklagt die ENEAP die zunehmend negative Rolle des sich ausweitenden Schwarzhandels. Wie ein Unternehmer der Branche es charakteristisch formulierte, fielen die Verkäufe seiner Firma in Nordgriechenland doppelt so schnell wie im Landesdurchschnitt, während gleichzeitig die im angrenzenden Bulgarien um das vierfache stiegen. Bulgarien gilt als Hauptquelle zur Versorgung des regionalen Marktes.