Open Ship für Besucher
Im Jahr 1976 trat ein Segelschiff seine Jungfernfahrt an, das heute längst als Legende unter den letzten noch erhaltenen Windjammern gilt: Die Eye of the Wind erhielt vor 40 Jahren ihren Namen, ein unverwechselbares Aussehen und eine neue Bestimmung. Im Juni besucht das seetüchtige Schmuckstück mit den markanten rotbraunen Segeln das Hafenfest in Wismar.
Zeitreise – von Friedrich zum Filmstar
Die maritime Vergangenheit der seetüchtigen Brigg beginnt allerdings schon im Jahr 1911. Als Gaffelschoner in Brake an der Unterweser gebaut, wird das Schiff zunächst auf den Namen Friedrich getauft und im Hamburger Schifffahrtsregister eingetragen. Nach mehreren Eignerwechseln und Namensänderungen, einer Strandung und einem Brand im Maschinenraum scheint das Ende im Jahr 1970 unausweichlich. Stattdessen beginnen englische Segelschiffs-Enthusiasten damit, den Rumpf komplett neu aufzuriggen.
1976 ist der Zweimaster unter seinem neuen Namen Eye of the Wind dann bereit, großen Abenteuern auf See entgegen zu fahren. Einer Umrundung des Globus folgt die Expeditionsreise „Operation Drake“ unter der Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit Prince Charles.
Die majestätische Erscheinung des Großseglers erregt in der Filmbranche Aufmerksamkeit, und so trotzt die Eye of the Wind auch vor der Kamera wilden Stürmen, strandet, brennt aus und sinkt. Namhafte Hollywood-Stars wie Brooke Shields und die beiden Oscar®-Preisträger Tommy Lee Jones und Jeff Bridges nehmen auf dem Schiff das Steuerrad in die Hand. Im Film „White Squall – Reißende Strömung“ und in anderen Abenteuerstreifen dient die segelnde Hollywood-Diva als Handlungsschauplatz und Filmkulisse.
Auf den Spuren der Hanse zum Hafenfest in Wismar
Als ziviles Segelschulschiff zertifiziert, führt die Eye of the Wind heute Segeltörns für Urlaubsgäste durch. Auf den Spuren der Hanse nimmt der Windjammer von Kiel aus Kurs auf Lübeck und Wismar. Im Sommerhalbjahr wird der Windjammer Hafenstädte in Skandinavien sowie in den Baltischen Staaten Lettland und Litauen sowie in Polen anlaufen – eine Premiere für das mittlerweile 105 Jahre alte Schiff.
Ein weiterer Besuch an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns steht im August zur Rostocker Hanse Sail auf dem Programm. Den Abschluss der Segel-Saison 2016 bilden ein Schottland-Törn durch den Kaledonischen Kanal, das sagenumwobene Loch Ness und zu den Inneren Hebriden sowie ein Besuch in Dublin, bevor das Schiff mit seiner Besatzung und mitsegelnden Gästen auf den Kanarischen Inseln überwintert.
Open Ship: Traditionelle Seefahrt zum Anfassen
Die Ankunft in Wismar wird am 10. Juni erwartet. Interessierte See- und Seh-Leute sind eingeladen, den Rahsegler und dessen Besatzung im Rahmen eines „Open-Ship“-Termins bei freiem Eintritt kennenzulernen. Besucher dürfen in einer „Knotenschule“ Seemannsknoten ausprobieren und bei gutem Wetter und leichtem Wind sogar eines der Segel selbst setzen! Sammler erhalten natürlich auch einen Schiffs-Stempel und Papier-Modelle zum Selberbauen. Im Rahmen des Hafenfestes kann die Eye of the Wind besichtigt werden:
Open Ship am Samstag, 11. Juni 2016, 13 bis 15 Uhr
am Liegeplatz im Stadthafen Wismar
Sailtraining für Jugendliche und junge Erwachsene
Interessierte Mitsegler sind an Bord des Großseglers jederzeit willkommen – seglerische Vorkenntnisse sind nicht notwendig, die aktive Teilnahme am Bordbetrieb erfolgt stets auf freiwilliger Basis. Das Seemannshandwerk als althergebrachter Brauch wird täglich praktiziert und gepflegt. Um Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zum „Sailtraining“ und zur traditionellen Seemannschaft zu erleichtern, fahren Törn-Teilnehmer/innen im Alter von 16 bis 25 Jahren bei ausgewählten Reisen zu besonders günstigen Konditionen als „Segel-Trainees“ mit. Info: www.eyeofthewind.net
Seit mittlerweile 105 Jahren kreuzt die seetüchtige Brigg über alle Weltmeere. Als Toppsegelschoner in Brake an der Unterweser gebaut, wurde das Schiff 1911 zunächst auf den Namen Friedrich getauft und in der Frachtschifffahrt eingesetzt.
Die Brigg Eye of the Wind gilt als segelnde Legende. Nach mehreren Namensänderungen, einer Strandung und einem Brand im Maschinenraum schien das Ende des Schiffes im Jahr 1970 bereits unausweichlich. Stattdessen begannen englische Segelschiffs-Enthusiasten damit, den Rumpf komplett neu aufzuriggen.
Einer Weltumsegelung folgte die Expeditionsreise „Operation Drake“ unter der Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit Prince Charles, der selbst an Deck des Zweimasters stand. In dem Kinofilm „White Squall – Reißende Strömung“ (1996) und anderen Abenteuerstreifen diente die segelnde Hollywood-Diva als Handlungsschauplatz und Filmkulisse.
Heute wird die Brigg von einem deutschen Eigner für Urlaubsreisen und als Schulungsschiff für Management-Trainings eingesetzt.
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