Häuser und Wohnungen stark gefragt
LBS-Immobiliengesellschaften vermitteln im Jahre 2010 31.500 Objekte – Erneutes Wachstum um 10 Prozent – Auch bei Bestandsobjekten ziehen die Preise an
BERLIN – In einem spürbar lebhafteren Wohnungsmarkt verzeichnen die zehn LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I), die größte Maklergruppe Deutschlands, mit 31.500 verkauften Immobilien im Wert von über 4,5 Milliarden Euro für 2010 wie schon im Vorjahr ein Wachstum von 10 Prozent. Insgesamt ist das Vermittlungsergebnis mit Abstand das beste des Jahrzehnts. „Im wichtigsten Bereich, bei Einfamilienhäusern, wurde mit 14.500 Objekten sogar ein absoluter Rekord erreicht“, hob LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm hervor. Neun von zehn Angeboten für Eigenheime und Eigentumswohnungen kämen zwar aus dem Bestand. Erstmals nach vielen Jahren sei jedoch auch wieder ein Anstieg beim Kauf von Neubauten zu verzeichnen.
Der Wohnungsmarkt hat sich nach LBS-Angaben in Deutschland ganz anders entwickelt als in vielen Ländern, wo Preisblasen geplatzt seien und jetzt anhaltendes Überangebot herrsche. Hierzulande habe sich bereits 2009 abgezeichnet, dass die Wohnungsnachfrage gestärkt aus der Krise hervorgeht. Mit der Wirtschafts- und Arbeitsmarktbelebung würden nun vermehrt die günstigen Finanzierungsbedingungen zum Kauf von Immobilien genutzt. Das gilt inzwischen auch für Mietobjekte, die wieder als sichere und ertragreiche Anlage geschätzt werden, nach wie vor aber auch für das selbstgenutzte Wohneigentum, das sich nach den Worten des LBS-Sprechers in der Krise besonders bewährt habe und attraktiver denn je sei.
Vor allem Gebrauchtobjekte mit ihrer vielfach guten Lage in gewachsenen Strukturen verkauften sich nach wie vor auch über den Preis. So habe im Jahr 2010 ein Eigenheim aus dem Bestand im Schnitt knapp 150.000 Euro gekostet, für Eigentumswohnungen habe der Durchschnittspreis bei rund 92.000 Euro gelegen. „Die Zeit der Schnäppchen bei den Gebrauchtimmobilien geht jedoch zu Ende, denn ihre Preise sind zuletzt weiter angestiegen, und zwar nach unseren Marktdaten um zwei bis vier Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so Hamm.
Noch allerdings ist nach Hamms Worten der Preisabstand zu Neubauobjekten im LBS-I-Angebot beträchtlich und bietet fast überall gute Einstiegsbedingungen auch für Normalverdiener. Dagegen seien neue Ein- und Zweifamilienhäuser mit einem Durchschnittspreis von deutlich über 250.000 Euro vermittelt worden, also um mehr als zwei Drittel teurer als gebrauchte Eigenheime. Neue Eigentumswohnungen wiesen im Schnitt mit gut 195.000 Euro sogar mehr als doppelt so hohe Preise auf wie Bestandsobjekte. Allerdings böten Neubauten insbesondere bei der energetischen Qualität erhebliche Vorteile, und sie entstünden zunehmend in den attraktiven Ballungsregionen. Bei den Preisvorteilen der Gebrauchtimmobilien sei zudem zu beachten, dass auf die Käufer häufig in diesem Zusammenhang Modernisierungsaufwand zukomme.
Für 2011 sieht der LBS-Sprecher gute Anzeichen für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Sobald den Kaufinteressenten klarer werde, dass die Immobilienangebote knapper bzw. tendenziell teurer werden und auch die Zinsen eher steigen als sinken, dürften sie die in den letzten Jahren noch gezeigte Zurückhaltung aufgeben. „Außerdem ist vielen noch gar nicht so richtig bewusst, dass der Staat sie über Wohn-Riester-Zulagen und Steuervergünstigungen beim Bau oder Kauf mit hohen fünfstelligen Beträgen unterstützt, und dies ohne dass es Einkommensgrenzen gäbe“, schließt Hamm.
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