Hochschulen weiter für Studierende ohne Abitur öffnen
Zum heutigen Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Laendern zur Vereinbarung „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erklaert der stellvertretende bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Swen
Schulz:
Der vorgesehene neue Wettbewerb zur Foerderung der akademischen Weiterbildung an den deutschen Hochschulen ist ein guter Schritt in die richtige Richtung – weitere muessen aber schnell folgen. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert schon seit langem die staerkere Oeffnung der Hochschulen fuer beruflich Qualifizierte.
Darum begruessen wir den KMK-Beschluss zum bundesweit vergleichbaren und erleichterten Hochschulzugang fuer Fachkraefte ohne Abitur. Dieser sieht fuer Ausgebildete mit Berufserfahrung den fachgebundenen Hochschulzugang vor sowie fuer Meister und vergleichbar Qualifizierte mindestens den allgemeinen Hochschulzugang. Die SPD-Bundestagsfraktion kann sich bei letzteren zusaetzlich auch einen fachgebundenen direkten Master-Zugang vorstellen, um angesichts des Fachkraeftebedarfs die Attraktivitaet fuer ein Studium ohne Abitur zu erhoehen. Entscheidend ist aber in jedem Fall, dass die Laender ihren Beschluss auch schnell in die Tat umsetzen.
Mehr Angebote fuer Teilzeitstudien sind ebenso noetig wie die Beruecksichtigung der Beduerfnisse eines berufsbegleitenden Studiums im BAfoeG. Die von der SPD vorgeschlagene deutliche Anhebung der BAfoeG-Altersgrenzen fuer das Bachelor-Studium (35 Jahre) und das Master-Studium (40 Jahre) hilft ebenfalls beruflich Qualifizierten. Unser Ziel ist, die Zahl der Studierenden ohne Abitur bis 2015 auf mindestens 30.000 zu verdreifachen.
Der von Bund und Laendern vereinbarte Wettbewerb kann helfen, gute Beispiele fuer die Oeffnung der Hochschulen zu unterstuetzen und wird zeigen, dass beruflich Qualifizierte ihren guten Platz an den Hochschulen haben. Wir wollen aber ueber den bundesweit einheitlich geregelten Hochschulzugang sowie eine verbesserte Ausstattung der Hochschulen zu Rechtsanspruechen und guten Angeboten ueberall kommen, damit alle ihre Moeglichkeiten optimal ausschoepfen koennen und der absehbare Fachkraeftemangel wirksam bekaempft wird.
2010 SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de