HOCHTIEF setzt gute Entwicklung fort und blickt optimistisch auf 2010
– Konzerngewinn stieg 2009 um 24,5 Prozent auf 195,2 Mio. Euro
– Auftragsbestand erreichte historischen Rekord von 35 Mrd. Euro
– Konzerngewinn soll 2010 leicht über Vorjahr liegen
– Mittelfristiges Vorsteuerergebnis von einer Mrd. Euro geplant
HOCHTIEF hat im abgelaufenden Geschäftsjahr einmal mehr Stärke bewiesen: So wurde der Konzerngewinn trotz Finanzkrise deutlich gesteigert und lag mit 195,2 Mio. Euro um 24,5 Prozent über dem Vorjahreswert (2008: 156,7 Mio. Euro*). Das Unternehmen hob im Laufe des Geschäftsjahrs seine Prognose für den Auftragsbestand an und schaffte einen neuen historischen Rekord von 35,59 Mrd. Euro. „Alle weiteren Ziele, die wir uns gesteckt hatten, haben wir wie angekündigt erreicht beziehungsweise übertroffen“, so Dr. Herbert Lütkestratkötter, Vorstandsvorsitzender HOCHTIEF. Der Konzern profitierte erneut von den Vorteilen seiner eng verzahnten Angebotspalette: Gemäß dem Motto „One roof ? all solutions“ wurden die Leistungen noch stärker gebündelt, die Netze zwischen den Konzerngesellschaften enger geknüpft und die Kooperation innerhalb des Unternehmens schon in der Angebotsphase intensiviert ? auch über die Grenzen der Kontinente hinweg.
Kennzahlen 2009
Die Auftragslage des Konzerns ist weiterhin stabil: Der Auftragsbestand stieg 2009 um 15 Prozent und übertraf damit klar das Vorjahr (2008: 30,96 Mrd. Euro*). Der Auftragseingang spiegelte die erwartete Zurückhaltung der Weltmärkte wider und erreichte mit 22,47 Mrd. Euro nicht den Vorjahreswert (2008: 25,28 Mrd. Euro). Die Leistung lag nur knapp unter dem hohen Volumen des Vorjahrs und betrug 20,56 Mrd. Euro, das ist ein Rückgang von 4,9 Prozent (2008: 21,62 Mrd. Euro*). Mit Umsatzerlösen in Höhe von 18,17 Mrd. Euro gelang dem Konzern trotz schwierigem konjunkturellen Umfeld ein Ergebnis, das nur um 2,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrs liegt (2008: 18,7 Mrd. Euro*). Damit bleibt der Auftragseingang erneut über den Werten für Leistung und Umsatz. Der Konzern verfügt auf Basis der aktuellen Jahresleistung über eine rechnerische Auftragsreichweite von etwa 21 Monaten.
HOCHTIEF erreichte trotz des weltweiten Konjunktureinbruchs in der Berichtsperiode hervorragende Ergebniszahlen: So stieg das betriebliche Ergebnis/EBITA im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent auf 767,2 Mio. Euro (2008: 652,9 Mio. Euro*). Alle operativ tätigen Unternehmensbereiche leisteten dazu einen positiven Ergebnisbeitrag. Der Baudienstleister profitierte besonders von der verbesserten Ergebnissituation im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe, in dem der Turnaround geschafft wurde. Das Ergebnis vor Steuern/EBT stieg ebenfalls weiter an: Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Wert von 600,5 Mio. Euro (2008: 496,9 Mio. Euro*) ? das ist ein Plus von 20,8 Prozent. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 30 Prozent auf 2,93 Euro (2008: 2,26 Euro*).
Die HOCHTIEF-Aktie entwickelte sich überdurchschnittlich: Der Kurs der Aktie stieg im Jahresverlauf um 17,81 Euro (49,8 Prozent) und beendete das Jahr bei 53,55 Euro. Der für HOCHTIEF als Vergleichsmaßstab wichtige MDAX nahm im Jahr 2009 um 34 Prozent zu. HOCHTIEF will seine Aktionäre an der Ergebnisentwicklung des Unternehmens angemessen beteiligen: Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 11. Mai 2010 eine Dividende von 1,50 Euro (2008: 1,40 Euro) je Stückaktie vorschlagen. Damit würde das Unternehmen seit 2005 die Ausschüttung an seine Aktionäre um knapp 14 Prozent jährlich steigern. Der Konzern drückt mit dem Dividendenvorschlag auch seine Zuversicht hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung aus.
Entwicklung der Unternehmensbereiche
HOCHTIEF Americas hat 2009 trotz der weltweiten Finanzkrise und der Abschwächung des amerikanischen Hochbaumarkts sein Ergebnis gesteigert und zahlreiche Projekterfolge erzielt: So verzeichnete die Tochtergesellschaft Turner unter anderem Auftragseingänge für mehrere Schulen in Los Angeles und New York, ein Krankenhaus an der Universität Princeton, ein Krebsforschungszentrum an der Universität Chicago sowie den Neubau des Yale New Haven Hospital der Universität Yale. Allein die drei Aufträge für Gesundheitsimmobilien summieren sich zu einem Gesamtwert von 675 Mio. Euro. Die Gesellschaft behauptete außerdem ihre Spitzenposition im Bereich der Green Buildings. Im stabilen nordamerikanischen Tiefbaumarkt konnte sich die Tochtergesellschaft Flatiron als einer der Top-Ten-Anbieter für die Segmente Brücken und Straßen gut positionieren. Der Tiefbau-Spezialist profitierte bereits von den Maßnahmen des amerikanischen Konjunkturpakets: So wurde 2009 der Auftrag für den Ausbau der Route 905 in Kalifornien mit einem Volumen von 41 Mio. Euro in die Bücher genommen. Im Februar des aktuellen Jahres folgte der Auftrag für die kalifornische Bundesstraße 76 über 44 Mio. Euro.
HOCHTIEF Asia Pacific überzeugte im Geschäftsjahr 2009 erneut mit guten Leistungen: Der Unternehmensbereich erreichte durch seine starke Marktposition, verschiedene Infrastrukturprogramme insbesondere in Australien und Hongkong sowie die anhaltend hohe Nachfrage nach Rohstoffen aus China einen Rekordauftragsbestand. Speziell die Infrastrukturprogramme der australischen Regierung führten zu zahlreichen neuen Aufträgen: Darunter zum Beispiel die Erweiterung einer Eisenbahnverbindung zwischen den Städten Maitland und Whittingham, welche die Leighton-Beteiligung John Holland in einem Konsortium für ein Gesamtauftragsvolumen von 142 Mio. Euro realisiert. Die Leighton-Tochter Thiess wird in einem Konsortium eine Meerwasserentsalzungsanlage finanzieren, planen, bauen und für einen Zeitraum von 30 Jahren betreiben. Das Projekt hat ein Volumen von 2,1 Mrd. Euro.
HOCHTIEF Concessions hat im Geschäftsjahr 2009 sein Portfolio weiter ausgebaut und erneut einen hohen Ergebnisbeitrag zum Unternehmenserfolg geleistet. Der Nettobarwert des Konzessionsportfolios ? Flughäfen, Straßen und soziale Infrastruktur ? erreichte zum 31. Dezember 2009 insgesamt 1 596,4 Mio. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um mehr als acht Prozent (2008: 1 470,0 Mio. Euro). Trotz der Finanzkrise lag das Passagieraufkommen an den sechs Beteiligungsflughäfen mit insgesamt 88,7 Mio. Fluggästen um nur 1,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Neben den sechs Flughäfen war HOCHTIEF Concessions zum Ende des Berichtsjahrs weltweit an insgesamt 27 Projekten (Straßen, Tunnel, öffentliche Einrichtungen und Geothermiekraftwerke) mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von weit mehr als sechs Mrd. Euro beteiligt. Zu den Neuaufträgen 2009 gehörte unter anderem der Zuschlag für Bau und Betrieb der weiterführenden Schulen in den britischen Städten Wigan und Salford, der Teil des „Building-Schools-for-the-Future“-Programms der britischen Regierung ist.
HOCHTIEF Europe schaffte trotz der Wirtschaftskrise klar die Trendwende im deutschen Hochbau. Auf Ebene des Unternehmensbereichs wurde im Jahr 2009 das Ziel von einem Prozent Umsatzrendite auf das Vorsteuerergebnis erreicht. Die Führungsgesellschaft HOCHTIEF Construction erweiterte im Inland das renditestarke Bauträgergeschäft und stärkte maßgeblich ihre internationalen Aktivitäten: So wurde mit dem Bauauftrag für die Barwa Commercial Avenue in Doha, einem mehr als acht Kilometer langes Einkaufs- und Geschäftszentrum für 1,3 Mrd. Euro, der bis heute größte Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte von HOCHTIEF Construction gewonnen.
HOCHTIEF Real Estate profitierte vor allem vom saisonal typischen Jahresendgeschäft: Allein im Dezember 2009 erzielten HOCHTIEF Projektentwicklung und aurelis Real Estate aus dem Verkauf von Immobilien, Projekten und Grundstücken Erlöse von insgesamt 600 Mio. Euro. Dazu gehörten beispielsweise das maxCologne, das ehemalige Lufthansa-Hochhaus in Köln, und das Unilever-Haus in Hamburg. Im Jahr 2009 konnte HOCHTIEF Projektentwicklung seine führende Stellung im Markt für hochwertige Immobilien weiter ausbauen und erhielt die Auszeichnung „Best Developer in Germany“. In Deutschland sowie in Mittel- und Osteuropa wurde mit dem Bau von zehn neuen Projekten mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 225 Mio. Euro begonnen.
HOCHTIEF Services zeigte gute Ergebnisse im Bereich der immobiliennahen Dienstleistungen. So setzte HOCHTIEF Facility Management seine erfolgreiche Strategie fort, Outsourcing-Projekte von Kunden zu übernehmen. Das Unternehmen erhielt Aufträge unter anderem zur Betreuung des Lufthansa Training Conference Centers in Seeheim und des UNESCO-Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Essen. Der Berliner Senat hat HOCHTIEF Energy Management beauftragt, die Energiekosten und Emissionen von 18 Liegenschaften der Stadt zu senken.
Ausblick 2010
Wenngleich die Weltwirtschaft die Talsohle der Rezession offenbar durchschritten hat, rechnet HOCHTIEF für das Geschäftsjahr 2010 nur mit einer langsamen Erholung. Basierend auf der Annahme, dass sich die Finanz- und Kapitalmärkte im Jahr 2010 wieder normalisieren, es zu keinem anhaltenden rezessiven Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft kommt und sich die Lage in den politischen Spannungsgebieten nicht weiter nachhaltig verschärft, erwartet der Konzern für das laufende Geschäftsjahr:
einen Auftragseingang und einen Auftragsbestand jeweils leicht unterhalb des Vorjahres,
– Umsatzerlöse etwa auf dem Niveau von 2009 sowie
– ein Vorsteuerergebnis und einen Konzerngewinn jeweils auf einem Niveau leicht über dem Vorjahreswert ? dies nicht zuletzt aufgrund des sehr
hohen Auftragsbestands und der sich bietenden Chancen.
– Mittelfristig strebt der Konzern ein Vorsteuerergebnis von einer Mrd. Euro
an.
Kontakt:
Dr. Lars Petzold/
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Ralf Hinricher
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