R+V-Infocenter: Anzeige und Geldstrafe drohen
Wiesbaden, 1. August 2019. Schnell einige Besorgungen machen und den Hund im Auto lassen: Bei Sommerhitze kann das für Vierbeiner lebensbedrohlich sein – besonders wenn der Wagen in der prallen Sonne steht. Dem Tierbesitzer drohen eine Anzeige wegen Tierquälerei und eine Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro, warnt das R+V-Infocenter.
Wenn das Auto zur Todesfalle wird
Selbst wenn das Thermometer nicht auf Rekordwerte klettert, wird es im Wageninneren schon nach wenigen Minuten sehr heiß – bis zu 50 Grad Celsius oder mehr sind möglich. Diese extreme Hitze macht aus dem Auto schnell eine Todesfalle für Hunde. Grund dafür ist, dass die Verbeiner nicht wie Menschen am ganzen Körper schwitzen. Sie geben die Hitze vor allem durch Hecheln ab. „Ist aber die Umgebung zu warm, nutzt das Hecheln nichts mehr“, sagt Stefanie Simon, Hundetrainerin und Expertin des R+V-Infocenters. Dann wird dem Tier nach kurzer Zeit übel, es erbricht, bekommt keine Luft mehr oder sein Kreislauf bricht zusammen. Im schlimmsten Fall stirbt es an einem Hitzeschock.
Hund zu Hause warten lassen
Auch gut gemeinte Hilfestellungen bedeuten für die Hunde oft keine Erleichterung. „Im Sommer reicht es nicht aus, unter einem Baum zu parken, die Fensterscheibe runterzukurbeln und einen Napf voll Wasser hinzustellen“, erklärt Simon. Die geliebten Vierbeiner sollten deshalb bei Außentemperaturen über 25 Grad Celsius lieber zu Hause warten. Wenn er mitkommen muss, sollten Tierbesitzer besser in eine Tiefgarage oder ein Parkhaus stellen. Zudem gibt es inzwischen Standklimaanlagen für das Auto, die die Temperatur beim Parken niedrig halten. Auch Aufhalter für die Kofferraumklappe oder spezielle Aluminium-Netze, die man über das Auto legt, können Erleichterung bringen.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Die Sonne wandert und aus Schatten wird schnell Sonne: Das sollten Tierbesitzer beachten, bevor sie den Wagen abstellen.
– Ein feuchtes Tuch im Fußraum kühlt die Innentemperatur kurzfristig etwas ab. Hundebesitzer können sich zudem spezielle Kühlmatten für Hunde besorgen.
– Wer ein Tier in Not bemerkt, sollte umgehend versuchen, den Halter ausfindig zu machen. Bleibt das erfolglos, sofort Polizei oder Feuerwehr rufen. Nur im äußersten Notfall dürfen Passanten selbst die Scheibe einschlagen, um das Tier zu retten.
Geldbuße bis 25.000 Euro
Wer seinen Hund bei Hitze im Auto lässt, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen – dies kann als Tierquälerei eingestuft werden. In besonders schlimmen Fällen sieht das Tierschutzgesetz eine Geldbuße von bis 25.000 Euro vor. Sogar eine dreijährige Haftstrafe ist möglich.
Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.
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