IABG errichtet Testhalle für Strukturversuche am Airbus A350

(pressebox) Ottobrunn, 18.07.2011 – Die IABG wird die Flugzeugstrukturversuche am Airbus A350 XWB in einer Testhalle auf dem Gelände des Fliegerhorsts Erding durchführen. Die Halle ist 71 Meter lang, 71 Meter breit und hat eine Höhe von 28,50 Metern. Der Rohbau ist bereits abgeschlossen, der Aufbau der Strukturversuche beginnt voraussichtlich im Herbst dieses Jahres.

Das Versuchsprogramm besteht aus den Flugzeugstrukturversuchen EF2 und EW am Airbus A350 XWB. Ziel der Versuche ist der Nachweis der Festigkeit, Ermüdung und Schadenstoleranz der Flugzeugprimärstruktur, die vorwiegend aus Verbundwerkstoffen gefertigt ist.

Versuchsobjekt des EF2-Versuchs ist die mittlere Rumpfsektion inklusive Flügelkasten und der beiden Tragflächen, während beim Versuch EW die Struktur einer Tragfläche der A350 XWB speziell im Hinblick auf die verschiedenen Materialien (CFK, Metall) untersucht wird. Des Weiteren werden an diesem Versuchsflügel die neu entwickelten Anschlussbereiche des Hauptfahrwerks und des Triebwerksträgers getestet.

Die Versuchsergebnisse sind eine wesentliche Voraussetzung für die Zulassung der A350 XWB.

Beim EF2-Versuch wird die Flugzeugstruktur mit 88 servo-hydraulischen Zylindern belastet, um alle wesentlichen im Flugbetrieb auftretenden Beanspruchungen zu simulieren. Die Lasten werden über Lastgeschirre verteilt in die Teststruktur eingeleitet. Fahrwerke, Triebwerke und aerodynamische Komponenten werden durch Ersatzstrukturen dargestellt. Der Versuch umfasst die Simulation von insgesamt 86.400 Flügen. Dies entspricht dem Dreifachen der vorgesehenen Lebensdauer. Begleitet wird die Simulation durch regelmäßige Inspektionen und Messkampagnen.

Im Zuge des EW-Versuchs werden 43.200 Flüge simuliert. Dabei wird die Tragflächenstruktur mit Hilfe von 41 servo-hydraulischen Zylindern belastet. Zusätzlichen zu den Ermüdungslasten erfolgt hier eine Belastung bis hin zur analytischen Bruchlast.

Die Besonderheit der neuen Testanlage besteht darin, dass Halle und insbesondere Infrastruktur modular und mobil konzipiert und damit flexibel einsetzbar sind. „Dank dieser Mobilität können wir unsere Kunden flexibel bedienen“, erklärt Prof. Dr. Rudolf F. Schwarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der IABG.