(BSOZD.com-NEWS) Erlangen. Nach den Brustkrebs-Spezialeinrichtungen erhielten im Rahmen des 57. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe nun auch die ersten zehn Einrichtungen das Gütesiegel Gynäkologisches Krebszentrum für die Behandlung der verschiedenen Genitalkrebsarten.
Die Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) hatte in Kooperation mit anderen Arbeitsgemeinschaften der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) im Vorfeld in einer interdisziplinär getragenen Entwicklung zum Evaluierungsprozess einen Kriterienkatalog für die Behandlung von Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen erarbeitet. In dem Kriterienkatalog sind die fachlichen Anforderungen an die Kliniken zusammen gefasst, die die Grundlage der Zertifizierung bilden. Nur wenn eine Klinik die Anforderung erfüllt, erhält sie auch das Gütesiegel. Parallel dazu müssen die Gynäkologischen Krebszentren bei der Begehung durch die unabhängigen Gutachter auch das Vorhandensein eines anerkannten Qualitätsmanagementsystems nachweisen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete in den Zentren ist von zentraler Bedeutung. Nur so kann eine umfassende Versorgung von Tumorpatientinnen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und auch sozialen und psychologischen Aspekten gewährleistet werden.
„Mit der Zertifizierung der ersten zehn Gynäkologischen Krebszentren verfolgt die Deutsche Krebsgesellschaft weiter konsequent die Etablierung von onkologischen Schwerpunktzentren. Ein weiterer Meilenstein bei der Qualitätssicherung in der Krebsmedizin ist gelegt. Nach Brust-, Darm- und Prostatakrebszentren sind die Gynäkologischen Krebszentren ein wichtiger Schritt hin zur umfassenden und fachübergreifenden Betreuung von Patientinnen mit verschiedenen Genitalkrebsformen in Deutschland“, erläuterte Professor Dr. Matthias W. Beckmann, Vorsitzender der Zertifizierungskommission und Sprecher der AGO.
In Deutschland erkranken rund jährlich rund 6.190 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 11.700 an Krebs des Gebärmutterkörpers und 9.660 an Eierstockkrebs. Insgesamt sterben pro Jahr 9.700 Frauen an Krebserkrankungen des Genitalbereiches. Den damit gestiegenen Anforderungen an die Qualitätsstandards in der Diagnostik und der Therapie von Genitalkarzinomen wird mit der Etablierung der Gynäkologischen Krebszentren nun Rechnung getragen. „Wir hoffen damit Transparenz in die Versorgungsqualität zu bekommen, wie wir es bei den zertifizierten Brustzentren in den letzten Jahren erreicht haben“, erklärte Professor Walter Jonat, Präsident der DGGG.
Die ersten zehn zertifizierten Zentren befinden sich in folgenden Kliniken:
o Universitätsklinikum Erlangen
o Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg
o Universitätsklinikum Essen
o Universitätsklinikum der Georg-August-Universität Göttingen
o Universitätsklinikum Schleswig-Holstein-Campus Kiel
o Universitätsklinikum Köln
o Universitätsklinikum Tübingen
o Universitätsklinikum Ulm
o Dr. Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden
o Kaiserswerther Diakonie, Düsseldorf
Ansprechpartner:
Prof. Dr.med. Matthias W. Beckmann
Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik
Universitätsstraße 21-23, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/853-3451; Fax: -3456
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