Im Alter ohne Zähne: Lohnt eine Zahnzusatzversicherung?

Der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung lohnt sich vor allem in jungen Jahren, da man hier eine Menge Geld bei den Beiträgen sparen kann. Und wer möchte im Alter schon mit einem minderwertigen Zahnersatz auskommen? Unabhängig von der Notwendigkeit von Zahnbehandlung und Zahnersatz bleibt die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen.

Steigende Kosten und sinkende Leistungen

Die Entwicklungen im Gesundheitssystem sind unübersehbar und werden oft diskutiert. Als häufigstes Argument wird eine alternde Gesellschaft angeführt. Diese pauschale Aussage trifft allerdings nicht den Konsens. Die Barmer zum Beispiel hat vorgerechnet, dass sich weniger als 20 Prozent ihrer gestiegenen Kosten aufgrund des demografischen Wandels ergeben haben.

Einzig in einem Punkt besteht Einigkeit. Zahnersatz ist einer der größten Kostentreiber und dies trifft vor allem ältere Menschen.

Das Problem: Die gesetzlichen Krankenkassen reduzieren in diesem Bereich zunehmend die Leistungen. So zahlt die GKV gerade einmal zahnmedizinische Regelbehandlungen und seit der Gesundheitsreform nur noch Festzuschüsse. Die Kostenerstattung der GKV reicht damit gerade noch, um die Hälfte der billigsten Variante zu zahlen. Professionelle Zahnreinigungen werden gar nicht mehr übernommen.

Zahnzusatzversicherungen als einzige Option

Wer in einer gesetzlichen Krankenversicherung Mitglied ist, muss damit beinahe zwangsweise eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Denn der Verlust von Zähnen ist ein natürlicher Prozess und kein abstraktes Risiko. Statistischen Untersuchungen zufolge erreichen Personen hierzulande das Rentenalter mit 14,2 Zähnen weniger im Mund.

Um nicht mit billigen Prothesen oder gar ohne Zähne dazustehen, hilft nur eine Zusatzversicherung die Zahnersatz und Zahnbehandlungen weitestgehend übernehmen. Wer Angst vor Kostenanstiegen im Alter hat, kann eine Variante mit Altersrückstellungen wählen, um die Beiträge konstant zu halten.

Selbst Versicherte, die ihr Bonusheft gepflegt haben, bekommen nur einen Bonus von 30 Prozent auf ihren Festzuschuss. Ein durchschnittlicher Rentner muss für seinen Zahnersatz mit Kosten von etwa 20.000 bis 30.000 Euro rechnen und damit liegt man noch lange nicht im Luxussegment.

Waizmanntabelle und Zahnzusatzversicherungen Tests

Wer sich dazu entschieden hat vorzusorgen, steht nun meist vor einer Vielzahl von Angeboten, ohne so richtig zu wissen, worauf es zu achten gilt. Dabei kann die Waizmanntabelle helfen. Hier werden über 150 Zahnzusatzversicherungen analysiert und anhand ihrer durchschnittlichen Erstattungen bewertet. Daneben lohnt es sich oft, Tests zu Zahnzusatzversicherung von Stiftung Warentest und Co zu studieren.

Wer sich rechtzeitig um eine Absicherung bemüht, sieht sich später nicht mit kaum bezahlbaren Zahnarztrechnungen konfrontiert. Positiv sei hier noch erwähnt, dass Zahnzusatzversicherungen steuerlich absetzbar sind.

 

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