Immer beliebter: das Zeitwertkonto

In den letzten Jahren ist das Zeitwertkonto in Deutschland immer beliebter geworden und wird immer häufiger sowohl von großen als auch von kleineren Unternehmen genutzt.

Im Gegensatz zu einem einfachen Arbeitszeitkonto geht das Zeitwertkonto über die bloße Zeiterfassung und dem kurzfristigen Ausgleich von täglichen Arbeitszeitschwankungen hinaus. Auf einem Zeitwertkonto können zum einen sowohl Gehaltskomponenten als auch geleistete Arbeitszeit angespart werden. Da die Konten seit 2009 jedoch grundsätzlich in „Geld“ geführt werden müssen, werden auch die Arbeitszeitanteile in ein Wertguthaben umgerechnet. Zum anderen handelt es sich bei dem Zeitwertkonto um ein Langzeitmodell, dessen Sinn und Zweck die Finanzierung einer längerfristigen Freistellung des Arbeitnehmers von der Arbeitsleistung bei fortlaufendem Arbeitsverhältnis und vollem Sozialversicherungsschutz ist. Arbeitnehmer haben hierdurch die Möglichkeit, ihre Lebensarbeitszeit gezielt auf ihre beruflichen und privaten Bedürfnisse abzustimmen.

Auf einem Zeitwertkonto sparen die Mitarbeiter das Wertguthaben steuer- und sozialabgabenfrei an. Das Guthaben wird dann in Kapitalanlageprodukte investiert, in der Regel in Investmentfonds, Bankguthaben oder Versicherungen. Das auf diese Weise gesparte Kapital kann von den Arbeitnehmern zur Finanzierung von Freistellungsphasen verschiedenster Art verwendet werden. So kann das auf dem Zeitwertkonto gesparte Wertguthaben vor allem für einen zeitlich vorgezogenen Ruhestand oder den Umstieg auf die Altersteilzeit genutzt werden. Ist der Arbeitnehmer noch weit von seinem Renteneintritt entfernt, so kann er das gesparte Wertguthaben des Weiteren für Weiterbildungsurlaube, Erziehungsurlaube oder sonstige längere Urlaube nutzen. Wurde das Guthaben auf dem Zeitwertkonto bis zum Renteneintritt nicht aufgebraucht, so kann der Arbeitnehmer dieses sogar in die betriebliche Altersvorsorge übertragen lassen.

Von einem Zeitwertkonto profitieren jedoch nicht nur die Arbeitnehmer. Auch die Arbeitgeber haben durch die Einrichtung von Zeitwertkonten in ihrem Unternehmen zahlreiche Vorteile. Sie erhalten insbesondere ein wirksames Instrument zur Arbeitszeitflexibilisierung und Steuerung der Altersstruktur in ihrem Unternehmen, was mit herkömmlichen Flexibilisierungsinstrumenten nur schwer zu erreichen ist. Darüber hinaus verschaffen sie ihrem Unternehmen einen Imagegewinn und tragen zur einem positiven Arbeitsklima bei.